Arthur Schnitzler lebte in einer Zeit, die geprägt war von einem Kampf zwischen Tradition und Moderne. Besonders die Frau - mit ihren Emanzipationsbestrebungen und ihrem Bedürfnis nach einer eigenen Sexualität – galt als ,rätselhaftes Wesen'. Sie sorgte für große Verwirrung und Unsicherheit im 19. Jahrhundert. Frauen wurden auf ihre Rolle als Hausfrau, Mutter und Ehefrau reduziert.
Die Frage tritt auf, ob Arthur Schnitzler mit den Frauengestalten in seiner "Traumnovelle" die Einstellungen seiner Zeitgenossen kritisiert. Präsentiert er Frauen die mit ihrer Rolle zufrieden sind, oder solche die aus ihrer Rolle ausbrechen? Stützt Arthur Schnitzler die Vorstellungen seiner Zeitgenossen? Falls nicht, was fordert Schnitzler? Was unterscheidet Schnitzler von seinen Zeitgenossen?
Da Schnitzler sich stets an realen Frauen orientierte, wird kurz die generelle Situation der Frauen um 1900 beschrieben. Hierzu wird unter anderem Otto Weiningers Dissertation "Geschlecht und Charakter" vorgestellt. Anschließend werden die Figuren Albertine und Mizzi analysiert und ihr Verhalten mit der zeitgenössischen Rollenerwartung abgeglichen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. DIE ERZÄHLPERSPEKTIVEN SCHNITZLERS IN DER TRAUMNOVELLE
- 3. KULTURHISTORISCHE HINTERGRÜNDE UND ROLLE DER BÜRGERLICHEN FRAU UM 1900
- 3.1 TRADITION TRIFFT AUF MODERNE
- 3.2 SEXUALFORSCHUNG UND FRAUENBILD UM 1900
- 4. FRAUENGESTALTEN IN DER TRAUMNOVELLE
- 4.1 ALBERTINE – DIE GLÜCKLICHE HAUFRAU UND MUTTER?
- 4.2 ZWISCHENFAZIT
- 4.3 MIZZI - DIE MORALISCH VERDORBENE PROSTITUIERTE?
- 5. ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Analyse der Frauengestalten in Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ und betrachtet diese im Kontext der kulturhistorischen Entwicklungen um 1900. Ziel der Arbeit ist es, die Darstellung der Frauen in der „Traumnovelle“ im Hinblick auf die Zeitgenössischen Rollenerwartungen zu analysieren und zu erörtern, ob Schnitzler die bestehenden Einstellungen seiner Zeitgenossen kritisiert oder diese bestätigt.
- Die Rolle der bürgerlichen Frau um 1900 im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne
- Die Darstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit in der „Traumnovelle“
- Die Analyse der Frauengestalten Albertine und Mizzi im Hinblick auf ihre Rolle und ihre Handlungsmöglichkeiten
- Die Rezeption der „Traumnovelle“ im Kontext der Zeitgenössischen Sexualforschung und Frauenbild
- Die Frage nach Schnitzlers eigener Positionierung gegenüber den gesellschaftlichen Normen seiner Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik der Hausarbeit und stellt die Fragestellung vor. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Erzählperspektiven in Schnitzlers „Traumnovelle“ und analysiert die Rolle der erlebten Rede und des inneren Monologs in Bezug auf den Leser und die Figuren. Das dritte Kapitel beleuchtet die kulturhistorischen Hintergründe der „Traumnovelle“ und stellt die gesellschaftlichen Erwartungen und die Rolle der Frau um 1900 dar. Hierbei werden die Spannung zwischen Tradition und Moderne, die Bedeutung der Sexualforschung und die Ansichten von Otto Weininger zum Thema Geschlecht und Charakter hervorgehoben. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Frauengestalten der „Traumnovelle“, Albertine und Mizzi, und analysiert deren Verhalten und ihre Rolle im Kontext der zeitgenössischen Rollenerwartungen.
Schlüsselwörter
Arthur Schnitzler, Traumnovelle, Frauenbild, Bürgerliche Frau, Zeitgeschichte, Sexualforschung, Tradition und Moderne, Weiblichkeit, Männlichkeit, Albertine, Mizzi, Otto Weininger, Geschlecht und Charakter
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Zu Schnitzlers Frauengestalten in der "Traumnovelle". Im Hinblick auf kulturhistorische Aspekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/388125