Diese Arbeit behandelt die Frage, ob Kants Terminus des Weltbürgertums ein infantiles Postulat oder eine realistische Idee ist. In seiner Anthropologie schreibt Kant, dass ein Weltbürger die Welt als Einsasse betrachten muss, nicht als Fremdling. "Nicht Weltbeschauer sondern Weltbürger sein".
In dieser Aussage lässt sich die Aktivität des letzteren herauslesen. Statt jemand, der die Welt lediglich betrachtet, muss der Weltbürger, der sich davon nach Kant unterscheidet, die Welt aktiv gestalten. Ebenso lässt sich daraus, Verantwortung ablesen, die einem Weltbürger zugeschrieben wird, der gerade kein Fremdling ist. Dies muss einen bestimmten Grad an Aufklärung voraussetzen, ein Wissen, auf das zurückgegriffen werden kann, um Verantwortung überhaupt erst zu ermöglichen. Ein Bürger muss über seine Rechte und Pflichten in Kenntnis sein, muss aber darüber hinaus auch über moralisches Wissen verfügen, weil er sonst nur ein gesetzlicher Bürger, aber eben immer noch ein Fremdling, ein nicht ganz in die Gesellschaft integrierter Bürger wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Kants Terminus des Weltbürgertums
- Ein infantiles Postulat oder eine realistische Idee?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert Kants Konzept des Weltbürgertums in seiner Schrift "Zum ewigen Frieden". Sie befasst sich mit der Frage, ob Kants Vorstellung vom Weltbürgertum ein unrealistisches Ideal oder eine realistische Utopie darstellt.
- Kants Definition des Weltbürgers und seine Eigenschaften
- Die Rolle der Aufklärung und des "Selber Denkens" im Kontext des Weltbürgertums
- Die Herausforderungen und Chancen einer weltbürgerlichen Verfassung
- Die Beziehung zwischen Natur und Vernunft im Hinblick auf die Entwicklung des Weltbürgerrechts
- Die Bedeutung von Toleranz und Akzeptanz für eine Weltgemeinschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kants Terminus des Weltbürgertums: Der erste Teil untersucht Kants Definition des Weltbürgers und die Eigenschaften, die diesen ausmachen. Es werden Kants Überlegungen zur Bedeutung von Aufklärung, "Selber Denken" und Weltoffenheit für die Entwicklung eines Weltbürgers beleuchtet.
- Ein infantiles Postulat oder eine realistische Idee?: Im zweiten Teil werden die Herausforderungen und Chancen einer weltbürgerlichen Verfassung in den Fokus gerückt. Es werden Kants Gedanken zur Entstehung einer Weltgemeinschaft, dem Hospitalitätsrecht und der Notwendigkeit von Toleranz und Akzeptanz diskutiert.
Schlüsselwörter
Weltbürgertum, "Zum ewigen Frieden", Immanuel Kant, Aufklärung, "Selber Denken", Weltoffenheit, Toleranz, Akzeptanz, Weltgemeinschaft, Hospitalitätsrecht, Natur, Vernunft, Kolonialisierungskritik, Industrieland, Entwicklungsland, Ressourcen, Ausbeutung
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- Sarah Jungnitz (Author), 2017, Kants Terminus des Weltbürgertums. Ein infantiles Postulat oder eine realistische Idee?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387714