In Deutschland werden häufig die Themen „Migration“ und „Einwanderung“ diskutiert und rücken somit den Aspekt der „Zweisprachigkeit“ oder auch „Bilingualismus“ verstärkt in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses. Dieses Phänomen der zweisprachigen Situation betrifft in unserer heutigen Gesellschaft viele Menschen, denn ungefähr jeder zehnte Bürger ist immigriert oder lebt als Kind von Migranten. Es herrscht neben der kulturellen Vielfalt ein Wachstum an sprachlichen Gegebenheiten. Besonders immer mehr Kinder wachsen bereits im frühen Alter mit mehr als einer Sprache auf und erwerben somit neben der in der Familie gesprochenen Sprache auch die, der in der Mehrheitsgesellschaft genutzten Sprache, wie z.B. Deutsch.
Gesellschaftlich wird angenommen, dass nur durch den Erwerb der deutschen Sprache eine erfolgreiche Integration stattfinden und somit das Bestehen in der Gesellschaft erfolgen kann. In diesem Kontext wird in Bezug auf das Bildungssystem stark davon ausgegangen, dass vermehrt zweisprachig aufwachsende Kinder Schwierigkeiten haben, die deutsche Sprache zu erwerben und durch die Konfrontation von zwei Sprachen es zu einer Störung oder gar Schädigung der sprachlichen Entwicklung kommen könnte. In den Theorien, welche sich auf Sprachforschungen beruhen, zeigen sich häufig widersprüchliche Annahmen und Aussagen, die auf der einen Seite die zweisprachige Erziehung als eine untragbare und überfordernde Situation für Kinder halten und auf der anderen Seite den Eltern oder Erziehungsberechtigten dringendst empfehlen, die Kinder zweisprachig zu erziehen. Diese schwammigen Überlegungen führen häufig zu Verwirrungen und Unsicherheiten, sodass eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Zweisprachigkeit“ als wichtig erscheint.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sprache
- Was ist Zweisprachigkeit?
- Wer ist zweisprachig?
- Formen der Zweisprachigkeit
- Sprachentwicklung bei Zweisprachigkeit
- Soziogene Bedingungen für die Sprachentwicklung
- Häufigkeit von Zweisprachigkeit
- Risiken und Folgen von Zweisprachigkeit
- Chancen von Zweisprachigkeit
- Zwischenfazit
- Bedeutung für die Soziale Arbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob das Aufwachsen in der Zweisprachigkeit ein Hindernis für die Sprachentwicklung darstellt. Sie analysiert, ob die Konfrontation mit zwei Sprachen zu einer Störung oder Schädigung der sprachlichen Entwicklung führen kann. Die Arbeit untersucht auch die soziogenen Bedingungen für die Sprachentwicklung und die Häufigkeit von Zweisprachigkeit in der heutigen Gesellschaft.
- Definition und Begriffsbestimmung von Zweisprachigkeit
- Analyse der Sprachentwicklung bei zweisprachigen Kindern
- Untersuchung der Risiken und Folgen von Zweisprachigkeit
- Hervorhebung der Chancen von Zweisprachigkeit
- Bedeutung der Zweisprachigkeit für die Soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema „Zweisprachigkeit“ ein und beleuchtet die aktuelle Relevanz des Themas im Kontext von Migration und Einwanderung. Kapitel 2 widmet sich der Begrifflichkeit der „Sprache“ und ihrer multidisziplinären Bedeutung im menschlichen Alltag. Kapitel 3 definiert den Begriff „Zweisprachigkeit“ und beleuchtet die vielfältigen und komplexen Definitionen in der Literatur. Kapitel 4 untersucht die Sprachentwicklung bei zweisprachigen Kindern, wobei die soziogenen Bedingungen in Familie, Freundeskreis und Schule analysiert werden.
Schlüsselwörter
Zweisprachigkeit, Bilingualismus, Sprachentwicklung, Migration, Einwanderung, soziogene Bedingungen, Sprachkompetenz, Muttersprache, Zweitsprache, Integration, Bildungssystem, Sprachforschung.
- Quote paper
- Christine Nguyen (Author), 2017, Risiken und Chancen der Sprachentwicklung bei Zweisprachigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387238