Wenn Kinder in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten Personen nicht sprechen, obwohl sie es eigentlich können und in anderen Situationen auch tun, dann kann es sich um einen sog. "selektiven Mutismus" handeln. Der selektive Mutismus ist eine Kommunikationsstörung, die die soziale Teilhabe der Kinder erheblich beeinträchtigen und weitere Schwierigkeiten nach sich ziehen kann. Oftmals sieht sich die gesamte Familie einem enormen Druck ausgesetzt, dass Kind müsse doch nun mal endlich sprechen. Und überhaupt, wie soll das dann in der Schule werden?
Die vorliegende Ausarbeitung gibt einen Überblick über das Phänomen des selektiven Mutismus, seine Symptome und Erscheinungsformen, mögliche Ursachen und Behandlungsansätze. Im Mittelpunkt steht dabei eine systemische Betrachtungsweise, derzufolge Mutismus nicht isoliert als "Defizit", "Störung" oder "Erkrankung" des betroffenen Kindes zu verstehen ist, sondern stets vor dem Hintergrund der Symptome, der jeweiligen Auswirkungen und des sozialen Umfeldes betrachtet werden sollte.
Das Konzept der Dortmunder Mutismustherapie (DortMuT) bietet hierzu einen umfassenden Ansatz. Seine Prinzipien, Methoden und Wirkweisen werden in dieser Arbeit vorgestellt. Damit bietet die Arbeit einen Überblick nicht nur für betroffene Eltern und Familien, sondern auch für Logopäden, Sprachtherapeuten, Heilpädagogen, Erzieher und Lehrer, die in ihrer Arbeit mit dem Thema Mutismus konfrontiert sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Was ist selektiver Mutismus?
- 1.1 Definitionen
- 1.2 Häufigkeit
- 2. Symptomatik des selektiven Mutismus
- 2.1 Symptome und Erscheinungsformen
- 2.2 Begleitstörungen
- 2.3 Auswirkungen des selektiven Mutismus
- 3. Mögliche Ursachen und Erklärungsansätze
- 4. Diagnostik bei selektivem Mutismus
- 5. Therapie nach dem DortMuT-Konzept
- 5.1 Prinzipien
- 5.2 Safe-Place-Arbeit
- 5.3 Die Arbeit mit Puppen
- 5.4 Die erste Therapiestunde
- 5.5 Weiterer Therapieverlauf
- 5.6 Transferarbeit
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, selektiven Mutismus bei Kindern zu definieren, seine Symptomatik zu beschreiben und mögliche Ursachen zu beleuchten. Weiterhin wird das DortMuT-Konzept als Therapieansatz vorgestellt und erläutert. Die Arbeit soll ein umfassendes Verständnis für diese Kommunikationsstörung vermitteln.
- Definition und Abgrenzung des selektiven Mutismus
- Symptome und Erscheinungsformen des selektiven Mutismus, inklusive Begleitstörungen
- Mögliche Ursachen und Erklärungsansätze
- Das DortMuT-Konzept als Therapieansatz
- Diagnostische Aspekte des selektiven Mutismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Was ist selektiver Mutismus?: Dieses Kapitel beginnt mit der Definition von Mutismus, abgeleitet vom lateinischen Wort „mutus“ (stumm). Es wird zwischen selektivem und totalem Mutismus unterschieden. Selektiver Mutismus wird als eine Störung definiert, bei der Kinder in bestimmten Situationen trotz vorhandener Sprechfähigkeit nicht sprechen. Der Unterschied zu anderen Störungen, wie Autismus oder Sprachentwicklungsstörungen, wird herausgearbeitet. Die Definitionen nach ICD-10 und DSM-IV werden vorgestellt und verglichen, wobei die jeweiligen Diagnosekriterien detailliert beschrieben werden. Die Bedeutung des Ausschlusses anderer Erkrankungen wird betont.
2. Symptomatik des selektiven Mutismus: Hier werden die Kernsymptome des selektiven Mutismus detailliert beschrieben. Der Fokus liegt auf dem partiellen Schweigen, das in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten Personen auftritt. Das Kapitel verdeutlicht, dass mutistische Kinder trotz ihres Schweigens kommunizieren, indem sie auf nonverbale Mittel zurückgreifen. Die Unterscheidung zu Autismus wird anhand des Interesses an Kommunikation und Interaktion betont. Weiterhin werden häufige Begleitstörungen wie Artikulationsstörungen und expressive Sprachstörungen thematisiert.
Schlüsselwörter
Selektiver Mutismus, Kommunikationsstörung, Kinder, Therapie, DortMuT-Konzept, Symptomatik, Diagnostik, Begleitstörungen, Sprachentwicklung, ICD-10, DSM-IV.
Häufig gestellte Fragen zum selektiven Mutismus
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den selektiven Mutismus bei Kindern. Es beinhaltet eine Definition, die Beschreibung der Symptomatik, mögliche Ursachen, diagnostische Aspekte und vor allem die detaillierte Erläuterung des DortMuT-Konzepts als Therapieansatz. Zusätzlich werden Schlüsselwörter, Kapitelzusammenfassungen und eine Zielsetzung aufgeführt.
Was ist selektiver Mutismus?
Selektiver Mutismus ist eine Störung, bei der Kinder in bestimmten Situationen, trotz vorhandener Sprechfähigkeit, nicht sprechen. Das Dokument unterscheidet ihn vom totalen Mutismus und erläutert die Diagnosekriterien nach ICD-10 und DSM-IV. Es wird betont, dass selektiver Mutismus von anderen Störungen wie Autismus oder Sprachentwicklungsstörungen abgegrenzt werden muss.
Welche Symptome zeigt selektiver Mutismus?
Das Dokument beschreibt detailliert die Kernsymptome des selektiven Mutismus, den Fokus auf partielles Schweigen in bestimmten Situationen oder gegenüber bestimmten Personen. Es hebt hervor, dass mutistische Kinder trotz ihres Schweigens auf nonverbale Kommunikationsmittel zurückgreifen. Häufige Begleitstörungen wie Artikulations- und expressive Sprachstörungen werden ebenfalls thematisiert.
Welche Ursachen werden für selektiven Mutismus genannt?
Das Dokument beleuchtet mögliche Ursachen und Erklärungsansätze für selektiven Mutismus, jedoch ohne konkrete Ursachen zu benennen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Symptomatik und der Therapie.
Was ist das DortMuT-Konzept?
Das DortMuT-Konzept wird als Therapieansatz für selektiven Mutismus vorgestellt und im Detail erläutert. Das Dokument beschreibt die Prinzipien des Konzepts, die Safe-Place-Arbeit, den Einsatz von Puppen, den Ablauf der ersten Therapiestunde und den weiteren Therapieverlauf inklusive Transferarbeit.
Wie wird selektiver Mutismus diagnostiziert?
Das Dokument spricht die diagnostischen Aspekte des selektiven Mutismus an, betont die Wichtigkeit des Ausschlusses anderer Erkrankungen und erwähnt die Verwendung von ICD-10 und DSM-IV Kriterien. Eine detaillierte Beschreibung der diagnostischen Vorgehensweise findet sich jedoch nicht.
Welche Schlüsselwörter sind mit dem selektiven Mutismus verbunden?
Schlüsselwörter im Zusammenhang mit selektivem Mutismus sind: Selektiver Mutismus, Kommunikationsstörung, Kinder, Therapie, DortMuT-Konzept, Symptomatik, Diagnostik, Begleitstörungen, Sprachentwicklung, ICD-10, DSM-IV.
Welche Zielsetzung verfolgt dieses Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis für selektiven Mutismus bei Kindern zu vermitteln, indem es die Störung definiert, ihre Symptomatik beschreibt, mögliche Ursachen beleuchtet und das DortMuT-Konzept als Therapieansatz detailliert vorstellt.
- Quote paper
- Dipl.-Heilpädagogin Nina Kröllken (Author), 2018, Selektiver Mutismus bei Kindern. Die Therapie nach dem "DortMuT-Konzept", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386912