In dieser Ausarbeitung soll auf die Bedeutung des Begriffspaars Inklusion und Exklusion in Relation zur Nationsgründung eingegangen werden. Die vor diesem Hintergrund stattfindende Untersuchung wird zunächst die Entstehung und die Merkmale des Nationenkonzepts betrachten – mit der Vorbedingung der Öffentlichkeit als transregionale Kommunikationsplattform. Im weiteren Verlauf werden das Prinzip der Inklusion und Exklusion und dessen historische Anwendung in menschlichen Gesellschaften beschrieben. Im letzten Teil sollen die Auswirkungen des korrelaten Begriffspaars der Inklusion und Exklusion auf die Bildung von Nationen untersucht werden.
Inzwischen existiert die Idee der Nation seit ungefähr 250 Jahren. Das ist im Vergleich zu den Erzählungen vieler nationaler Mythen ein relativ junges Alter. Denn würde man den Aussagen dieser Mythen, mit denen sich viele Nationen legitimieren, Glauben schenken, dann würde so manche Nation bereits seit prähistorischen Zeiten existieren. Im aktuellen Forschungsdiskurs herrscht inzwischen der Konsens, Nationen als ein ideelles Konstrukt gebildeter Eliten zu verstehen. Lediglich unter den Vertretern der unterschiedlichen Analyseansätze zur Nationenentstehung herrscht ein Dissens in Bezug auf allgemein gefasste Aussagen über nationalistische Bewegungen. Dabei stehen jedoch andere Fragen im Mittelpunkt, wie z.B.: Ist eine Unterscheidung in Staatsnation und Kulturnation möglich und waren Ethnien und Sprache oder doch Wille und Ökonomie für die Nationsgründung entscheidend?
Ganz unabhängig davon, welche Beweggründe letztlich zur Bildung einer Nation geführt haben mögen, war jede Nationenentstehung stets von dem Prinzip der Inklusion und Exklusion begleitet. Denn bei jeder Nationsbildung kam es bei einer oder mehreren Gemeinschaften zu inkludierenden Prozessen, die zugleich andere bzw. sich selbst von anderen Gemeinschaften exkludierten. Ein Fall einer inkludierenden Nationsbildung war die Vereinigung Deutschlands im Jahr 1871. Als Beispiel für eine exkludierende Nationsbildung kann die Staatsgründung Griechenlands im Jahr 1821 genannt werden. Wichtig dabei ist die Beachtung, dass Inklusion stets mit Exklusion einhergeht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung.
- II. Nation und Nationalismus als elitäres Konstrukt
- 1. Öffentlichkeit als neue und elitäre Kommunikationsplattform
- 2. Die Idee der Nation und des Nationalismus und deren Identität
- III. Das Prinzip der Inklusion und Exklusion in der Geschichte …
- IV. Inklusion und Exklusion als Teil der Nationsbildung.
- V. Fazit
- VI. Ausblick
- VII. Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung von Nationalstaaten und untersucht dabei das enge Verhältnis zwischen Inklusion und Exklusion als prägende Faktoren. Es wird analysiert, wie das elitäre Konstrukt der Nation durch die Nutzung der öffentlichen Kommunikationsplattform im 18. und 19. Jahrhundert entstand. Dabei wird die Entwicklung des Nationalismus im Kontext der europäischen Geschichte betrachtet, wobei die Rolle von Inklusion und Exklusion in der Nationsbildung im Vordergrund steht.
- Die Entstehung der Nation als elitäres Konstrukt.
- Öffentlichkeit als Kommunikationsplattform für die Verbreitung nationalistischer Ideen.
- Das Prinzip der Inklusion und Exklusion als Motor der Nationsbildung.
- Die Auswirkungen von Inklusion und Exklusion auf die Entstehung von Nationalstaaten.
- Beispiele für Inklusions- und Exklusionsprozesse in der Geschichte der Nationsbildung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Entstehung des Nationenkonzepts sowie die Rolle von Inklusion und Exklusion bei der Nationsbildung. Das zweite Kapitel beleuchtet die Entwicklung von Nation und Nationalismus als elitäres Konstrukt, wobei die Bedeutung der öffentlichen Kommunikationsplattform als entscheidender Faktor hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Nation, Nationalismus, Inklusion, Exklusion, Öffentlichkeit, Kommunikationsplattform, Nationsbildung, Staatsnation, Kulturnation, Geschichte, elitäres Konstrukt, Identität, Wir-Gefühl.
- Quote paper
- Silvia Denzler (Author), 2017, Die ausgrenzende Einheit. Wie Inklusion und Exklusion Nationalstaaten formten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386674