Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der Protagonisten Hanna Schmitz und Michael Berg und ihrem Umfeld die juristische und moralische Schuldfrage, im gegebenen Rahmen, zu beantworten. Zudem wird ein repräsentativer Vergleich sowohl zwischen den Hauptpersonen und ihrer Generation als auch zwischen der fiktiven Angeklagten Hanna Schmitz und der im Rahmen des Majdanek-Prozesses verurteilten Hermine Braunsteiner-Ryan gezogen. Dem vorangestellt erfolgt eine zeitliche Darstellung der NSG-Verfahren sowie ein kurzes Resümee des Majdanek-Prozesses.
Inhaltsverzeichnis
- Die Anwendbarkeit des Schuldprinzips und der moralischen Schuld auf den Roman ,,Der Vorleser"
- Herausarbeitung der moralischen und juristischen Schuldfrage in Bernhard Schlinks ,,Der Vorleser"
- Inhalt der zu analysierenden Lektüre „Der Vorleser“.
- Das für ihre Generationen repräsentative Verhalten der Hauptpersonen Michael Berg und Hanna Schmitz
- Michaels Figur als Repräsentant der Nachkriegsgeneration
- Hannas Figur als Repräsentantin der Kriegsgeneration
- Erarbeitung der moralischen und juristischen Schuld in „Der Vorleser"
- Die individuelle Schuld Hannas
- Hannas juristisches Vergehen durch den sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen
- Hannas juristische und moralische Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus
- Die individuelle Schuld Michaels
- Michaels Verrat an Hanna
- Michaels moralischer Schuldkonflikt angesichts seiner Liebe zu einer NS-Verbrecherin
- Die Kollektivschuld der Kriegsgeneration
- Das gemeinschaftliche Vergehen der ersten Generation im und nach dem Zweiten Weltkrieg..
- Die mit dem Schweigen der ersten Generation bezüglich ihrer Schuld verbundenen Folgen
- Die individuelle Schuld Hannas
- Gegenüberstellung des fiktiven Prozesses Hannas im Buch und des Majdanek-Prozesses
- Allgemeiner Überblick über die juristische Verfolgung ehemaliger NS-Verbrecher in Deutschland
- Der Majdanek Prozess – Ein Resümee
- Vergleich der fiktiven Angeklagten Hanna Schmitz und ihres Prozesses mit der Person Hermine Braunsteiner-Ryans….
- Die mit Schlinks Roman einhergehende Problematik der Verharmlosung von NS-Verbrechern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die juristische und moralische Schuldfrage im Roman "Der Vorleser" von Bernhard Schlink. Dabei werden die Hauptpersonen, Hanna Schmitz und Michael Berg, sowie deren Generationen im Kontext der NS-Vergangenheit betrachtet. Zudem wird ein Vergleich zwischen dem fiktiven Prozess Hannas im Roman und dem tatsächlichen Majdanek-Prozess gezogen, um die Problematik der Verharmlosung von NS-Verbrechern zu beleuchten.
- Juristische und moralische Schuld im Kontext des Romans "Der Vorleser"
- Repräsentation der Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Figuren Michael Berg und Hanna Schmitz
- Individuelle und kollektive Schuld im Nachkriegsdeutschland
- Vergleich des fiktiven Prozesses mit dem Majdanek-Prozess
- Die Problematik der Verharmlosung von NS-Verbrechern
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition des Schuldprinzips und der moralischen Schuld im deutschen Rechtssystem und setzt dies in Bezug zur literarischen Auseinandersetzung mit der Schuldfrage. Das zweite Kapitel analysiert die Hauptfiguren Michael Berg und Hanna Schmitz als Repräsentanten ihrer Generationen und untersucht ihre individuellen und moralischen Schuldkonflikte. Es beleuchtet dabei die spezifischen juristischen und moralischen Vergehen Hannas, sowie Michaels Verrat und seinen moralischen Konflikt angesichts seiner Liebe zu einer ehemaligen NS-Verbrecherin. Weiterhin werden die kollektiven Schuldstrukturen der Kriegsgeneration und die mit dem Schweigen über die Vergangenheit verbundenen Folgen diskutiert. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Vergleich des fiktiven Prozesses gegen Hanna Schmitz im Roman mit dem realen Majdanek-Prozess. Es bietet einen Überblick über die juristische Verfolgung ehemaliger NS-Verbrecher in Deutschland und zeichnet ein Resümee des Majdanek-Prozesses, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem fiktiven und dem realen Prozess aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Schuld, Moral, Recht, "Der Vorleser", Bernhard Schlink, Nationalsozialismus, Kriegsgeneration, Nachkriegsgeneration, Majdanek-Prozess, NS-Verbrechen, Verharmlosung.
- Quote paper
- Felix Drechsler (Author), 2017, Die Schuldfrage im Kontext des Romans "Der Vorleser" von Bernhard Schlink, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386631