Am 27. Juli 2004 lauschten Tausende begeisterte Demokraten den Worten eines Mannes, einem Mann, der bald der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden sollte. Es handelte sich hierbei um den Politiker Barack Obama, der seine Nominierungsrede zur Präsidentschaft hielt.
In seiner Rede überzeugte Obama allerdings nicht nur mit Inhalten. Auch die Vortragsweise war von großer Bedeutung, als es darum ging, die Massen zu begeistern.
So konnte Obama "ganz Amerika mit seiner Grundsatzrede in helle Begeisterung (versetzen)".
Um seine Rede auszuschmücken und seine politischen Ziele hervorzuheben, setzte er rhetorische Mittel ein. "Wiederholungen waren dabei sein Hauptinstrument (...) (und sein) gekonnter Einsatz (dieser) richtete die Aufmerksamkeit auf die Schlüsselthemen und machte diese dadurch einprägsamer."
Doch nicht nur den Umgang mit Worten beherrschte Obama gekonnt. Auch durch Körpersprache, Mimik und Gestik konnte er seinen Zuhörern und zukünftigen Wählern nahe-kommen und in seiner ersten Rede Vertrauen zu seiner Person aufbauen.
Nicht nur heutzutage ist die Rhetorik eine der wichtigsten Waffen jedes Politikers.
Erst recht in der Antike, wo man noch wenige mediale Einflüsse nutzen konnte, musste man die Massen lyrisch von seinen Vorhaben begeistern.
Ohne die kluge Rhetorik wären Größen wie Alexander der Große, Caesar oder Octavian heute vielleicht nur verschwommene Namen aus der Geschichte und würden keine derartigen Legenden schreiben.
Einer der antiken Rhetoriker stach allerdings besonders hervor: Cicero.
Seine Vita glänzt nicht nur mit einer erfolgreichen Politikkarriere, in der er letztendlich das höchste Amt, das des Konsuls, innehatte, sondern er war auch ein genialer Rhetoriker, Philosoph und Autor.
So schuf er im Jahre 55 v. Chr. in seinem Werk "De oratore" einen Leitfaden für den perfekten Redner. Den "orator perfectus".
Ein orator perfectus musste nicht etwa nur fähig darin sein, gut zu sprechen, sondern musste auch gebildet sein und verschiedenste Voraussetzungen und Lehren erfüllen, um hier nur einige Voraussetzungen zu nennen.
Nun stellt sich die Frage, ob auch ein moderner Spitzenpolitiker, acht Jahre lang als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika der mächtigste Mann der Welt, die Kriterien eines perfekten antiken Redners nach Cicero erfüllen kann.
So soll in dieser Arbeit die Frage geklärt werden: "Ist Barack Obama ein orator perfectus?"
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzbiographie zu Obama
- Universalbildung
- Erfüllt Obama die Herausforderungen der Bildung?
- Voraussetzungen für den orator perfectus
- Bringt Obama die benötigten Voraussetzungen mit?
- Die Vortragsweise
- Erfüllt Obama die Vortragsweise?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht, ob Barack Obama den Anforderungen eines "orator perfectus" nach Cicero gerecht wird. Sie beleuchtet Obamas Biografie, sein rhetorisches Können und seine Bildung sowie die Voraussetzungen, die Cicero für den perfekten Redner definierte.
- Barack Obamas Lebensweg und politische Karriere
- Die Kriterien des "orator perfectus" nach Cicero
- Obamas rhetorisches Können und seine Vortragsweise
- Die Bedeutung der Bildung für einen orator perfectus
- Obamas Fähigkeit, die Herausforderungen der Bildung zu erfüllen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Fragestellung "Ist Barack Obama ein orator perfectus?" vor und erläutert den Kontext des Themas, indem sie auf Obamas Nominierungsrede zur Präsidentschaft 2004 und Ciceros Konzept des "orator perfectus" eingeht.
- Kurzbiographie zu Obama: Dieses Kapitel beleuchtet Obamas Lebensgeschichte von seiner Kindheit bis zu seiner Wahl zum US-Präsidenten. Es beleuchtet seine familiären Verhältnisse, seine Bildung und seine politische Karriere.
- Universalbildung: Dieses Kapitel untersucht Ciceros Standpunkt, dass ein "orator perfectus" eine umfassende Bildung in verschiedenen Bereichen benötigt. Es analysiert, wie diese Bildung im Kontext von Obamas Reden und seiner politischen Tätigkeit relevant ist. Das Kapitel beleuchtet auch die historischen und sozialen Aspekte, die für Obamas Rhetorik und sein Verständnis der amerikanischen Gesellschaft von Bedeutung sind.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den Themen "orator perfectus", "Rhetorik", "Barack Obama", "Cicero", "Bildung", "Vortragsweise", "politische Reden", "Universalbildung", "amerikanische Geschichte", "schwarze Diskriminierung", "Civil Rights Act", "politische Karriere".
- Citar trabajo
- Anton Müller (Autor), 2017, Ist Barack Obama ein "orator perfectus"?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386612