Diese Arbeit befasst sich mit mittelhochdeutscher politischer Lyrik, die sich die Gesellschaftsordnung und Gesellschaftskritik zum Thema gemacht hat. Insbesondere soll hier die mittelalterliche Ständeordnung behandelt werden. Denn auch wenn das Mittelalter eine genau definierte Ordnung für seine Gesellschaft vorgab, hielt sich nicht immer jeder an seine vorgesehenen Aufgaben. Dieser Umstand wurde dann von Autoren in ihren politischen Sangsprüchen aufgezeigt, verarbeitet und vor allem auch kritisiert. Bevor nun aber im letzten Kapitel der Arbeit in Hinblick auf diesen Umstand zwei politische Sangsprüche analysiert und interpretiert werden, sollen zunächst die Begrifflichkeiten ‚mittelhochdeutsche Lyrik’ und ‚politische Lyrik’ definiert und Autoren und Publikum dieser Dichtung vorgestellt werden. Außerdem wird dann im Anschluss die Gesellschaftsordnung des Mittelalters mit ihren Grundlagen detaillierter dargestellt. Zu guter letzt folgt dann die Analyse und Interpretation des Spruches „Ir pfaffen und ir ritter“ von Regenbogen und des Spruches „Got helfe mir daz miniu kinder niemer werden alt“ von Marner, welche eine kurze Beschreibung des Autors und eine historische Einordnung zum besseren Verständnis mit einschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur politischen Lyrik im Mittelalter
- Was versteht man eigentlich unter politischer Lyrik?
- Autoren und Publikum politischer Lyrik
- Vorstellungen und Ideen zur Gesellschaftsordnung im Mittelalter
- Der ordo-Gedanke
- Ständeordnung innerhalb der Gesellschaft
- Mittelalterliche Ständeordnung in politischer Lyrik
- Regenbogen: Ir pfaffen und ir ritter, tribent von uch nit
- Kleine Einführung zu Autor und Entstehungszeit des Spruches
- Streit zwischen den Ständen
- Idealbild der mittelalterlichen Gesellschaft
- Aufruf zur Erfüllung des Idealbildes
- Der Marner: Got helfe mir, daz miniu kinder niemer werden alt
- Kleine Einführung zu Autor und Entstehungszeit des Spruches
- Konflikte im Stand des Klerus
- Anrede an den Papst
- Entartung der geistlichen Gewalt
- Kurze Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert politische Lyrik im mittelhochdeutschen Sprachraum, die sich mit der Gesellschaftsordnung und Gesellschaftskritik im Mittelalter auseinandersetzt. Dabei liegt der Fokus auf der mittelalterlichen Ständeordnung und deren Einhaltung. Der Text untersucht, wie Dichter in ihren Sangsprüchen die tatsächlichen Verhältnisse der mittelalterlichen Gesellschaft mit der idealen Ordnung verglichen und kritisch beleuchtet haben.
- Definition und Charakteristika politischer Lyrik im Mittelalter
- Die Rolle der Ständeordnung im mittelalterlichen Gesellschaftsbild
- Analyse von zwei Sangsprüchen: „Ir pfaffen und ir ritter“ von Regenbogen und „Got helfe mir daz miniu kinder niemer werden alt“ von Marner
- Kritik an Abweichungen von der idealen Ständeordnung in der realen Gesellschaft
- Die Bedeutung der Sangspruchdichtung für die politische und gesellschaftliche Diskussion im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Thematik und den Fokus auf politische Lyrik im Mittelalter dar. Sie führt den Leser in die Problematik der Ständeordnung und deren Kritik in der Literatur des Mittelalters ein.
- Zur politischen Lyrik im Mittelalter: Dieses Kapitel definiert den Begriff der politischen Lyrik im Mittelalter und erörtert die verschiedenen Ansätze in der Forschung. Es werden außerdem die Autoren und das Publikum politischer Lyrik im Mittelalter vorgestellt.
- Vorstellungen und Ideen zur Gesellschaftsordnung im Mittelalter: Dieses Kapitel beschreibt die mittelalterliche Gesellschaftsordnung, insbesondere den "ordo-Gedanke" und die Ständeordnung. Es wird die idealtypische Ordnung der Gesellschaft im Mittelalter dargestellt.
- Mittelalterliche Ständeordnung in politischer Lyrik: Dieses Kapitel analysiert die zwei Sangsprüche „Ir pfaffen und ir ritter“ von Regenbogen und „Got helfe mir daz miniu kinder niemer werden alt“ von Marner. Es werden die Inhalte der Sprüche, die Kritik an der Ständeordnung und die historische Einordnung der Texte erörtert.
Schlüsselwörter
Politische Lyrik, Sangspruch, Mittelalter, Ständeordnung, "ordo-Gedanke", Gesellschaftskritik, Gesellschaftsordnung, Regenbogen, Marner, Kritik am Klerus, Idealbild der Gesellschaft.
- Quote paper
- Melanie Strieder (Author), 2004, Gesellschaftsordnung im Mittelalter - am Beispiel zweier Sangsprüche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38637