In den vergangenen Jahren sind die Konsequenzen der technisch-medialen Innovationen insbesondere in Bezug auf ihre Bedeutung und Auswirkungen medialer Gewaltdarstellungen hinsichtlich der kindlichen Entwicklung verstärkt zum Gegenstand politischer und pädagogischer Diskussionen sowie wissenschaftlicher Untersuchungen geworden.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist demzufolge die allgemeine Bedeutung und Wirkung von Gewaltdarstellungen in audiovisuellen Medien bei Kindern zu untersuchen und einen Überblick zu geben, wie Gewalt in Medien abgebildet wird, wie Kinder diese Gewaltdarstellungen wahrnehmen und welche Auswirkungen violente Medienerlebnisse auf die kindliche Entwicklung nehmen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffsklärung
2.1 Massenmedien
2.1.1 Definition und Zuordnung
2.2 Gewalt
2.2.1 Definition
3. Zur allgemeinen Bedeutung und Wirkung von Gewaltdarstellungen in audiovisuellen Medien bei Kindern
3.1 Gewalt in den Medien
3.1.1 Fiktionale Gewalt
3.1.2 Gewalt in den Nachrichten
3.2 Wirkung und Wahrnehmung von medialen Gewaltdarstellungen
3.3 Mögliche Auswirkungen
3.4 Fazit
4. Schlussbetrachtung
5. Literaturangaben
1. Einleitung
In den vergangenen Jahren sind die Konsequenzen der technisch-medialen Innovationen insbesondere in Bezug auf ihre Bedeutung und Auswirkungen medialer Gewaltdarstellungen hinsichtlich der kindlichen Entwicklung verstärkt zum Gegenstand politischer und pädagogischer Diskussionen sowie wissenschaftlicher Untersuchungen geworden.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist demzufolge die allgemeine Bedeutung und Wirkung von Gewaltdarstellungen in audiovisuellen Medien bei Kindern zu untersuchen und einen Überblick zu geben, wie Gewalt in Medien abgebildet wird, wie Kinder diese Gewaltdarstellungen wahrnehmen und welche Auswirkungen violente Medienerlebnisse auf die kindliche Entwicklung nehmen.
Dabei ist zunächst eine Einordnung der Begrifflichkeiten in ihren theoretischen Zusammenhang von Bedeutung, der mit der Beschreibung gegenwärtiger Entwicklungstendenzen die Grundlage für weitere Überlegungen und Ausführungen bildet (Kapitel 2).
Die Analyse der Bedeutung und Wirkung von Gewaltdarstellungen auf Kinder kann nicht ungeachtet einer Betrachtung der Darstellung von Gewalt in den Medien und den Formen ihrer Präsentation erfolgen.
Es schließt sich die Klärung der Frage an, wie Gewaltdarstellungen von Kindern in den Medien wahrgenommen werden und welche möglichen Auswirkungen daraus resultieren (Kapitel 3).
Eine abschließende Bewertung der wichtigsten Themenschwerpunkte erfolgt in der Schlussbetrachtung (Kapitel 4).
2. Begriffsklärung
2.1 Massenmedien
Innerhalb unserer modernen Gesellschaft sind Massenmedien nicht mehr wegzudenken. Aufgrund fortschreitender Technologien und damit neuen Nutzermöglichkeiten, erhöht sich die Anzahl neuer Medienangebote in zunehmendem Maße.
Davon ausgehend kann man heute von einer „Medienwelt“[1] beziehungsweise Mediengesellschaft[2] sprechen, mit der These, dass Medien maßgeblich an der Konstruktion von Welt beteiligt sind. Medien, vor allem Massenmedien, bestimmen einen immer größer werdenden Teil der Wirklichkeitswahrnehmung des Individuums.
Karl Kraus formulierte zu dem „Sachverhalt der »Medienwelt als Grundform unserer Wirklichkeit« (Welsch 1991, S. 38)“[3] zum Beginn des 20. Jahrhunderts: „»Im Anfang war die Presse, und dann erschien die Welt«.“[4]
Bezogen auf das beginnende Fernsehzeitalter formulierte Günther Anders 1956:“»Im Anfang war die Sendung, für sie geschieht die Welt«.“[5]
Die Welterfahrung eines jeden Einzelnen wird durch die Medien mitgeprägt und strukturiert, aus der die Beeinflussung der Wahrnehmungsformen des Individuums und im Weiteren die Strukturen seines Denkens resultiert und nachfolgend zu einer eigenen subjektiven Konstruktion von Medienwelt führt, so dass in diesem Sinne vom „ Leben und Aufwachsen in Medienwelten “[6] gesprochen werden kann. Medien haben heute einen echten und eigenen Anteil an der Konstruktion von sozialer Welt und werden auch so von den Individuen erfahren. Dabei bilden sie Realität nicht nur ab, sondern erzeugen diese vielfach erst.[7]
Die Frage, ob Massenmedien sich an die Bedürfnisse der Individuen anpassen oder diese manipulieren sind daher, auch mit der fortschreitenden Kommerzialisierung der Medien und den Konzentrationsbewegungen in der Medienwirtschaft, wichtige Themenfelder einer medienethischen Diskussion.
Aus diesem Grund soll im Folgenden der Begriff `Medien´ definiert, und geklärt werden, welche Medienelemente dieser Kategorie zuzuordnen sind.
2.1.1 Definition und Zuordnung
`Medien´ als Plural von „Medium“[8] bedeutet in der Übersetzung aus dem Lateinischen soviel wie das „Mittel, Mittler, Mittelglied“[9].
„Der Begriff »Medium« bedeutet zunächst nicht mehr als Mittler oder Mittel. Medien der Kommunikation wären dann in erster Annäherung >etwas<, »was für und zwischen Menschen ein (bedeutungsvolles) Zeichen (oder einen Zeichenkomplex) mit Hilfe geeigneter Transmitter vermittelt, und zwar über zeitliche und/oder räumliche Distanzen hinweg« (Bohn/Müller/Ruppert 1988, s. 10). (...). Dennoch stellt sich schnell heraus, daß es sich auch bei einer engeren, an den Kommunikationsprozeß gebundenen Begriffsbestimmung um eine sehr vielschichtige Sache handelt, da wahlweise von der Sprache, der Literatur, dem (.) Fernsehen, dem Telefon usw. als »Medium« gesprochen wird. (S. 275; Herv. I. O.).“[10]
Hier zeigt sich, dass Medien allgemein ein Mittel zur Übertragung und Verbreitung von Informationen, zum Beispiel Sprache, Schrift, Bild oder auch Ton sind.
Im engeren Sinne zeichnen sich Medien durch technisch bestimmte Kommunikationskanäle, wie beispielsweise Druck (Buch, Zeitungen, Zeitschriften), Film, Hörfunk, Fernsehen und elektronische Medien, aus.
Dabei richten sich Massenmedien im Rahmen einer asymmetrischen Kommunikationssituation an ein anonymes Publikum, während Individualmedien wie das Telefon, eine bidirektionale Kommunikation zwischen einzelnen Personen ermöglicht.
An besonderer Bedeutung haben die audiovisuellen Medien gewonnen, da sie gleichzeitig mit Sprach- und Tonsignalen auch Bildsignale vermitteln.
Des Weiteren können sich Medien auch als Institutionen betrachten lassen, die ihre Produkte beziehungsweise Informationen über ihre technischen Transportkanäle verteilen.[11]
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Medien gesellschaftlich etablierte Einrichtungen sind, mit dem Ziel, durch spezifische Kommunikationsmittel, Kommunikation und Information zu organisieren.
2.2 Gewalt
Die Konfrontation mit dem Begriff der Gewalt durchzieht nahezu alle Lebensbereiche. Dennoch erscheint es schwierig, sich auf eine einheitliche Begriffsbestimmung festzulegen, obwohl der Eindruck besteht, seine Bedeutung sei selbstverständlich. Unterschiedliche wissenschaftliche Fachdisziplinen haben Versuche unternommen, den Begriff der Gewalt zu definieren und bestätigen damit, dass der Gewaltbegriff alles andere als eindeutig ist.[12]
Da es im Rahmen dieser Hausarbeit nicht gelingen wird, den Begriff der Gewalt abschließend zu definieren, soll eine begriffliche Annäherung und eine Bedeutungsklärung des Begriffes Gewalt Inhalt des nachfolgenden Kapitels sein.
2.2.1 Definition
Schorb und Theunert haben den Begriff der Gewalt definiert als „die Manifestation von Macht und/oder Herrschaft, mit der Folge und/oder dem Ziel der Schädigung von einzelnen oder Gruppen von Menschen.“(Schorb/Theunert 1982, S. 323).[13]
Mit dieser Definition liegt Gewalt immer dann vor, „wenn als Folge der Ausübung von Macht oder von Herrschaft oder von beidem, oder als Folge der Existenz von Macht- und Herrschaftsverhältnissen Menschen geschädigt werden.“[14]
Zwei Bestimmungskriterien für Gewalt lassen sich laut Theunert hieraus ableiten: Gewalt als unmittelbar bewirkte Schädigung für einen Betroffenen im Sinne subjektiven Leidens und Gewalt, die an die Ausübung oder Existenz von Macht und Herrschaft gebunden ist.[15]
[...]
[1] Vollbrecht 2001, S. 9
[2] vgl. Barsch/Erlinger 2002, S. 16
[3] Vollbrecht 2001, S. 9
[4] Ebd.
[5] Ebd.
[6] ebd.
[7] Vgl. ebd., S. 9f/Vgl. Barsch/Erlinger 2002, S. 12
[8] Wahrig 1985, S. 460
[9] ebd.
[10] Barsch/Erlinger 2002, S. 11f
[11] Vgl. Baacke 1997, S.315ff
[12] Vgl. Kunczik 1996, S. 11
[13] Theunert 1987, S. 40
[14] Ebd.
[15] Vgl. ebd., S. 41
- Quote paper
- Wolfram Pauls (Author), 2004, Zur allgemeinen Bedeutung von Gewalt und Gewaltwirkung in den audiovisuellen Medien und deren möglicher Einfluss auf Kinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38601
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