„Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt“ – So lautet der Titel eines Artikels auf der Webseite des Schweizer Nachrichtenmediums „Das Magazin“, der im Dezember 2016 im deutschsprachigen Raum vielfach über Social Media geteilt und diskutiert wurde. In dem Artikel beschreiben die Autoren, wie eine Firma namens Cambridge Analytica mithilfe von Micro-Targeting Donald Trump zum Sieg bei der US-Wahl verholfen haben soll. Unter Anwendung einer Methode aus der Psychologie, die anhand von „Gefällt mir“-Angaben auf Facebook Psychogramme erstellt, soll die Firma Millionen US-Amerikaner analysiert haben. Mit den genauen Kenntnissen über die einzelnen Nutzergruppen auf Facebook versuchte das Trump-Team dann etwa, potenzielle Clinton-Wähler von ihrer Wahlabsicht abzuhalten. So kaufte das Team Anzeigen bei Facebook, die beispielsweise nur den Bewohnern von Miamis Stadtteil Little Haiti gezeigt wurden und über das Versagen der Clinton-Stiftung nach dem Erdbeben auf Haiti informierten. Einen besonders spannenden Dreh bekommt die Geschichte, als erwähnt wird, dass die Daten-Analysten auch schon für die erfolgreiche „Leave“-Kampagne der Brexit-Befürworter im Vereinigten Königreich tätig waren. Obwohl die Autoren nach vielfacher Kritik an ihrer vereinfachten Darstellung selbst zugaben, dass nicht die beschriebene Weiterentwicklung des Micro-Targetings allein Trump zum Wahlsieg verholfen hat so zeigten die vielen Reaktionen auf den Artikel doch, welchen Einfluss auch Wähler den Social Media mittlerweile zutrauen.
Die vorliegende Arbeit beleuchtet daher die Funktionsweise, Chance und Risiken von Social Media in den politischen Wahlkämpfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chancen: Partizipation durch Social Media
- Grund zur Sorge: Filter bubbles, Social bots und Fake News
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Rolle von Social Media in politischen Wahlkämpfen, insbesondere die Funktionsweise, Chancen und Risiken dieser Medien im Hinblick auf demokratische Prozesse. Der Fokus liegt auf den Plattformen Twitter und Facebook, da diese eine hohe Nutzeranzahl aufweisen und vielfältig in der Forschung zu ihrer Bedeutung in politischen Wahlkämpfen untersucht wurden.
- Partizipation durch Social Media
- Risiken von Social Media im Wahlkampf
- Der Einfluss von Social Media auf die Meinungsbildung
- Die Rolle von Social Bots und Fake News
- Die Auswirkungen von Social Media auf die Medienlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Essay beginnt mit einer Einleitung, die das Thema Social Media in politischen Wahlkämpfen einführt und anhand aktueller Beispiele wie dem US-Wahlkampf 2016 und dem Brexit-Referendum die Relevanz des Themas unterstreicht.
Chancen: Partizipation durch Social Media
Dieses Kapitel befasst sich mit den Chancen von Social Media im Hinblick auf die politische Partizipation. Es werden Studien zitiert, die belegen, dass Social Media die politische Partizipation fördern können, indem sie die Einstiegsschwelle für politisches Engagement senken und den Austausch zwischen Bürgern, Politik und Journalisten ermöglichen.
Grund zur Sorge: Filter bubbles, Social bots und Fake News
In diesem Kapitel werden die Risiken von Social Media im Wahlkampf beleuchtet. Es werden Themen wie Filter bubbles, Social bots und Fake News behandelt und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Meinungsbildung und die demokratischen Prozesse diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Social Media, Wahlkampf, politische Partizipation, Filter bubbles, Social bots, Fake News, Twitter, Facebook, Mikro-Targeting, Meinungsbildung, Demokratie, Medienlandschaft.
- Quote paper
- Leonard Kehnscherper (Author), 2017, Funktionsweise, Chancen und Risiken von Social Media in politschen Wahlkämpfen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385680