Märendichtungen bestimmen die literarische Welt des Spätmittelalters, sie stellen einen dominanten Anteil der literarischen Werke dieser Ära dar. Deshalb wird sich die folgende Arbeit mit den Theorien über Mären und Novellen der mittelhochdeutschen Kleinepik beschäftigen und einen Vergleich beider miteinander anstellen. Es wird zunächst auf die Begriffsdefinitionen von ’Märe’ und ’Novelle’ sowie deren Entstehungsgeschichte eingegangen, im Anschluss daran werden Märenbegriff und Novellentheorie aufeinander bezogen. Allerdings sei bereits im Voraus gesagt, dass die Ansichten der Forscher inkongruent sind, insbesondere was den Einfluss von Giovanni Boccaccios Decameron auf die Entwicklung der Novelle anbetrifft. Inwiefern die diskrepanten Ergebnisse der Forschung einzugrenzen sind, soll im Verlauf dieser Arbeit herausgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Zur Begriffsbestimmung der 'Märe'
- 2.2 Zur Begriffsbestimmung der 'Novelle'
- 2.3 Märenbegriff und Novellentheorie
- 3. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht die Theorien über Mären und Novellen der mittelhochdeutschen Kleinepik und vergleicht beide Gattungen miteinander. Die Arbeit konzentriert sich auf die Begriffsdefinitionen von 'Märe' und 'Novelle', deren Entstehungsgeschichte und den Bezug zwischen Märenbegriff und Novellentheorie. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den unterschiedlichen Forschungsansätzen, insbesondere bezüglich des Einflusses von Boccaccios 'Decameron' auf die Entwicklung der Novelle.
- Begriffsbestimmung von 'Märe' und 'Novelle'
- Entstehungsgeschichte beider Gattungen
- Beziehung zwischen Märenbegriff und Novellentheorie
- Diskrepanzen in der Forschung zum Einfluss des 'Decameron'
- Gattungsmerkmale und Unterschiede zwischen Märe und Novelle
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung von Märendichtungen im Spätmittelalter. Sie kündigt den Vergleich der Theorien über Mären und Novellen an und benennt die Schwerpunkte der Arbeit: Begriffsdefinitionen, Entstehungsgeschichte und den Bezug zwischen Märenbegriff und Novellentheorie. Die Autorin weist auf divergierende Forschungsmeinungen, besonders hinsichtlich des Einflusses des 'Decameron', hin und kündigt an, diese Diskrepanzen zu untersuchen.
2. Hauptteil: Der Hauptteil ist in drei Unterkapitel gegliedert. Zunächst wird die Begriffsbestimmung der 'Märe' erörtert, wobei auf den mittelhochdeutschen Dichter Stricker und die Entwicklung der Bedeutung des Wortes von 'Kunde, Bericht' zu 'Erzählung' eingegangen wird. Der Bedeutungswandel im Spätmittelalter und die unterschiedlichen Interpretationen des Begriffs werden diskutiert, inklusive der Rolle der Märe als mundlich überlieferte Erzählung und deren Stellung in der mittelhochdeutschen Literatur. Anschließend wird die Begriffsbestimmung der 'Novelle' behandelt. Der Aufsatz beleuchtet die Entwicklung des Wortes 'novela' von einer beliebigen volkssprachlichen Äußerung zu einem Ausbund schöner Rede und diskutiert die Kennzeichen der Novelle nach Johannes Klein, wie z.B. die Darstellung eines außergewöhnlichen Erlebnisses und die Bedeutung von sprachlichen Leitmotiven und Dingsymbolen in der Strukturierung. Das dritte Unterkapitel befasst sich mit dem Vergleich von Märe und Novelle und den unterschiedlichen Ansichten der Forscher zur Wesensbestimmung der Novelle, sowohl in Bezug auf die Terminologie als auch die geschichtliche Entwicklung. Die Rolle Boccaccios und die Frage nach dem Archetypus der Novelle werden kritisch beleuchtet.
Schlüsselwörter
Märe, Novelle, mittelhochdeutsche Kleinepik, Novellentheorie, Gattungsgeschichte, Boccaccio, Decameron, mittelhochdeutsche Literatur, Begriffsdefinition, Entstehungsgeschichte, Forschungsdiskussion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Aufsatz: Märe und Novelle im Vergleich
Was ist der Gegenstand des Aufsatzes?
Der Aufsatz untersucht und vergleicht die Theorien über Mären und Novellen der mittelhochdeutschen Kleinepik. Der Fokus liegt auf den Begriffsdefinitionen beider Gattungen, ihrer Entstehungsgeschichte und dem Verhältnis zwischen Märenbegriff und Novellentheorie. Besonderes Augenmerk wird auf die unterschiedlichen Forschungsansätze und den Einfluss von Boccaccios "Decameron" gelegt.
Welche Themen werden im Aufsatz behandelt?
Der Aufsatz behandelt die Begriffsbestimmung von "Märe" und "Novelle", die Entstehungsgeschichte beider Gattungen, die Beziehung zwischen Märenbegriff und Novellentheorie, Diskrepanzen in der Forschung zum Einfluss des "Decameron", sowie die Gattungsmerkmale und Unterschiede zwischen Märe und Novelle.
Wie ist der Aufsatz strukturiert?
Der Aufsatz ist in drei Hauptteile gegliedert: Einleitung, Hauptteil und Schlussbemerkung. Der Hauptteil ist wiederum in drei Unterkapitel unterteilt, die sich mit der Begriffsbestimmung der "Märe", der Begriffsbestimmung der "Novelle" und dem Vergleich beider Gattungen befassen.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden im Aufsatz angeboten?
Die Zusammenfassung beschreibt die Einleitung als Einführung in das Thema und die Ankündigung des Vergleichs von Mären- und Novellentheorien. Der Hauptteil wird als dreiteiliger Abschnitt beschrieben, der die Begriffsbestimmung der "Märe" und "Novelle" sowie deren Vergleich behandelt. Die Einleitung hebt die Bedeutung von Märendichtungen im Spätmittelalter hervor und benennt die Schwerpunkte der Arbeit, inklusive der divergierenden Forschungsmeinungen zum Einfluss des "Decameron".
Welche Schlüsselwörter sind relevant für den Aufsatz?
Die Schlüsselwörter umfassen: Märe, Novelle, mittelhochdeutsche Kleinepik, Novellentheorie, Gattungsgeschichte, Boccaccio, Decameron, mittelhochdeutsche Literatur, Begriffsdefinition, Entstehungsgeschichte, Forschungsdiskussion.
Welche Rolle spielt Boccaccios "Decameron"?
Der Einfluss von Boccaccios "Decameron" auf die Entwicklung der Novelle ist ein zentrales Thema des Aufsatzes. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Forschungsansätze und Diskrepanzen bezüglich dieser Frage.
Wie werden "Märe" und "Novelle" im Aufsatz definiert?
Der Aufsatz untersucht die Begriffsdefinitionen von "Märe" und "Novelle" im Detail, unter Berücksichtigung ihrer Entwicklung im Laufe der Zeit und der unterschiedlichen Interpretationen in der Forschung. Es wird auf den Bedeutungswandel des Wortes "Märe" von "Kunde, Bericht" zu "Erzählung" und die Kennzeichen der Novelle nach Johannes Klein eingegangen.
Wer ist die Zielgruppe des Aufsatzes?
Der Aufsatz richtet sich an eine akademische Leserschaft, die sich mit der mittelhochdeutschen Literatur und der Gattungsgeschichte von Märe und Novelle auseinandersetzt. Das Wissen über die mittelhochdeutsche Sprache ist von Vorteil für ein tiefergehendes Verständnis.
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- Gaby Schneidereit (Autor), 2003, Maere, Novelle, Novellentheorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38556