Diese Seminararbeit befasst sich mit einer Charakter-Dynamik aus Victor Hugos Roman "Les Misérables" - Grantaire und Enjolras. Es wird untersucht, inwieweit die beiden Charaktere sich beeinflussen und voneinander abhängig sind und leitet über zu der symbolischen Bedeutung.
Weiterhin wird die Darstellung der Charaktere in zwei verschiedenen Filmadaptionen untersucht unter dem Kriterium der Werktreue, sowie die historischen Begebenheiten zu 1832 und Hugos politische Ansichten.
Inhaltsverzeichnis
- Les Misérables, der „antisoziale Traum vom undefinierten Ideal“?
- Die Definition des Begriffs Werktreue
- Historischer Kontext zum 5. / 6. Juni 1832 und Hugos Erfahrungen
- Die „Les Amis“ und der Konflikt zwischen Enjolras und Grantaire
- „A group which almost became historic“
- Enjolras - „the marble lover of liberty“
- Grantaire - Der „verschmähte Pylades“
- Die Metapher des politischen Umschwungs
- „Die Legion der Verdammten“ und „Les Misérables“
- Vergleich der Verfilmungen anhand drei zentraler Szenen
- „Enjolras und seine Unterbefehlshaber“
- „Heiteres Vorspiel“ und „Es wird Nacht um Grantaire“
- „Der nüchterne Orest und der trunkene Pylades“
- Fazit
- Schlussgedanke: Der Effekt der Musical-Inszenierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Charakter-Symbolik in Victor Hugos Roman „Les Misérables“ und vergleicht diese mit zwei Filmadaptionen. Die Zielsetzung besteht darin, Hugos politische und soziale Ansichten im Kontext des Romans zu beleuchten und die Frage der Werktreue in Literaturverfilmungen zu diskutieren. Der Fokus liegt auf der Analyse der Charaktere Enjolras und Grantaire sowie der Darstellung des Juniaufstands von 1832.
- Die politische und soziale Botschaft von „Les Misérables“
- Die Charakterisierung von Enjolras und Grantaire als Repräsentanten unterschiedlicher Ideale
- Der historische Kontext des Juniaufstands von 1832 und dessen Bedeutung für den Roman
- Der Begriff der Werktreue in Literaturverfilmungen
- Der Vergleich der Romanvorlage mit zwei Filmadaptionen
Zusammenfassung der Kapitel
Les Misérables, der „antisoziale Traum vom undefinierten Ideal“?: Dieses Kapitel beleuchtet die kontroverse Interpretation von Hugos Roman, insbesondere die Kritik von Alphonse de Lamartine, der die Revolutionäre als ziellos und ohne definiertes Ideal darstellt. Der Text widerlegt diese Sichtweise, indem er Hugos Ambivalenz zwischen liberalen und sozialdemokratischen Ideen betont. Hugo präsentiert keine politischen Lösungen, sondern zeichnet Elends-Szenarien, die Helden aus sozial schwachen Schichten hervorheben und zum moralischen Wachstum anregen. Die scheinbaren Widersprüche im Roman spiegeln Hugos eigene Entwicklung vom Royalismus zum Republikanismus wider, eine Ambivalenz die zu seinem Erfolg im 19. Jahrhundert beitrug, da sich sowohl rechte als auch linke Kräfte in seinem Werk wiederfanden.
Die Definition des Begriffs Werktreue: Dieses Kapitel befasst sich mit der Schwierigkeit, den Begriff „Werktreue“ im Kontext von Literaturverfilmungen zu definieren. Es kritisiert die Reduktion vieler Verfilmungen auf das Handlungsgerüst und die damit verbundene Banalisierung der literarischen Vorlage. Eine originalgetreue Adaption ist unmöglich, da die filmische Umsetzung die Sinne anders stimuliert als der Leseprozess. Die subjektive Interpretation des Regisseurs spielt eine wichtige Rolle, ebenso wie der Druck, einen massentauglichen Film zu schaffen. Die inhaltliche Verfremdung, besonders im historischen Kontext von „Les Misérables“, wird als problematisch dargestellt, da wichtige Informationen über die damaligen Zustände vorenthalten werden könnten.
Schlüsselwörter
Les Misérables, Victor Hugo, Juniaufstand 1832, Enjolras, Grantaire, Republikanismus, Royalismus, Literaturverfilmung, Werktreue, Charakter-Symbolik, soziale Ungerechtigkeit, politische Ideologie.
Häufig gestellte Fragen zu „Les Misérables“: Eine Analyse der Charakter-Symbolik und Literaturverfilmungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Charakter-Symbolik in Victor Hugos Roman „Les Misérables“ und vergleicht diese mit zwei Filmadaptionen. Der Fokus liegt auf den Charakteren Enjolras und Grantaire sowie der Darstellung des Juniaufstands von 1832. Es wird untersucht, wie Hugos politische und soziale Ansichten im Roman zum Ausdruck kommen und die Frage der Werktreue in Literaturverfilmungen diskutiert.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die politische und soziale Botschaft von „Les Misérables“, charakterisiert Enjolras und Grantaire als Repräsentanten unterschiedlicher Ideale, untersucht den historischen Kontext des Juniaufstands von 1832 und dessen Bedeutung für den Roman, definiert den Begriff der Werktreue in Literaturverfilmungen und vergleicht die Romanvorlage mit zwei Filmadaptionen. Die kontroverse Interpretation des Romans, insbesondere die Kritik an der Ziellosigkeit der Revolutionäre, wird ebenfalls diskutiert.
Wie wird der Begriff „Werktreue“ definiert und behandelt?
Die Arbeit kritisiert die Reduktion von Verfilmungen auf das bloße Handlungsgerüst und die damit verbundene Banalisierung der literarischen Vorlage. Eine originalgetreue Adaption wird als unmöglich erachtet, da Film und Literatur unterschiedliche Sinne ansprechen. Die subjektive Interpretation des Regisseurs und der Druck auf massentaugliche Filme spielen eine entscheidende Rolle. Inhaltliche Verfremdungen, insbesondere im historischen Kontext, werden als problematisch angesehen, da wichtige Informationen über die damaligen Zustände verloren gehen könnten.
Welche Charaktere stehen im Mittelpunkt der Analyse?
Die Analyse konzentriert sich auf Enjolras und Grantaire, die als Repräsentanten unterschiedlicher Ideale dargestellt werden. Ihre Charakterisierung und ihre Rolle im Juniaufstand von 1832 werden detailliert untersucht. Der Vergleich der Darstellung dieser Figuren in Roman und Filmadaptionen ist ein zentrales Element der Arbeit.
Welche Rolle spielt der historische Kontext des Juniaufstands von 1832?
Der historische Kontext des Juniaufstands von 1832 ist essentiell für das Verständnis des Romans. Die Arbeit untersucht, wie Hugo diesen historischen Hintergrund in seinen Roman integriert und wie dieser in den Filmadaptionen dargestellt wird. Die Bedeutung des Aufstands für Hugos politische und soziale Ansichten wird ebenfalls beleuchtet.
Wie werden die Filmadaptionen mit der Romanvorlage verglichen?
Der Vergleich der Filmadaptionen mit der Romanvorlage erfolgt anhand dreier zentraler Szenen. Die Arbeit analysiert die Unterschiede in der Darstellung der Charaktere, der Handlung und des historischen Kontextes und bewertet die jeweilige Interpretation der Werktreue.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Darstellung der politischen und sozialen Botschaften in „Les Misérables“, die Herausforderungen der Werktreue in Literaturverfilmungen und den Einfluss der subjektiven Interpretation des Regisseurs auf die filmische Umsetzung. Der Einfluss der Musical-Inszenierung wird ebenfalls als Schlussgedanke berücksichtigt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Les Misérables, Victor Hugo, Juniaufstand 1832, Enjolras, Grantaire, Republikanismus, Royalismus, Literaturverfilmung, Werktreue, Charakter-Symbolik, soziale Ungerechtigkeit, politische Ideologie.
- Quote paper
- Laura Kraus (Author), 2017, "Vive La République!" Charakter-Symbolik in Victor Hugos Roman "Les Misérables" und Vergleich mit zwei Filmadaptionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385082