Über eine lange Zeit wurden China und Indien von Investoren aus den westlichen Industrieländern für bedeutungsvoll für die Wirtschaft gehalten. Jedoch werden die Produktionsstätten in China immer teurer und die Bürokratie in Indien bringt westlichen Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten. Aus diesen Gründen rückt die ASEAN-Region, auf die viele Investoren bisher kaum aufmerksam geworden sind, langsam in den Fokus.
ASEAN ist eine internationale Organisation der südostasiatischen Ländern, die 1967 in Bangkok gegründet wurde. Ihre wichtigsten Ziele sind die Verbesserung der politischen, wirtschaftlichen, sozialen sowie kulturellen Zusammenarbeit und die Förderung von Sicherheit und Stabilität der Region. In der Geburtsstunde hatte ASEAN fünf Mitgliedsstaaten Thailand, Indonesien, die Philippinen, Malaysia und Singapur. Ihr gehören heute weitere fünf südostasiatische Länder an, nach Beitritten von Brunei (1984), Vietnam (1995), Laos und Myanmar (1997) sowie Kambodscha (1999). Zusammen umfassen sie ein Gebiet von 4,48 Millionen km². Dies entspricht 3 % der bewohnbaren Fläche der Erde, wo über 600 Mio. Menschen zu Hause sind, was ca. 8,9 % der Weltbevölkerung ausmacht.
In den letzten 15 Jahren hielt die Region ASEAN ein durchschnittliches BIP-Wachstum von rund 6 % p.a. Die südostasiatischen Länder werden auch durch das stetige und rasante Wachstum einer asiatischen konsumfreudigen Mittelschicht, durch die gute Resourcenbasis sowie durch das steigende Lohnniveau im jeweiligen Land immer attraktiver und wettbewerbsfähiger. Besonders anziehend ist es für deutsche Investoren, denn die vielen großen Infrastrukturprojekte in dieser Region erhöhen deutlich die Nachfrage nach Maschinen, Anlagen und allgemeine Ausrüstungsgütern „Made in Germany“.
Das große Potential dieses Wirtschaftsraumes, der mittlerweile neben den BRIC-Staaten als Zukunftsmarkt gilt, wurde entdeckt. Japan beispielsweise investierte letztes Jahr 22.9 Milliarden US$ und brachte allein 18.7 % Kapitalinvestition in die ASEAN-Staaten ein. Nicht nur große japanische Firmen oder große deutsche Konzerne wie BASF, Bosch oder Siemens wollen von dem südostasiatischen Boom profitieren, sondern auch immer mehr kleine und mittelständische Firmen aus der ganzen Welt wollen nach ASEAN expandieren. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Hintergrund
- 1.2 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.3 Stand der Forschung
- 1.4 Verlauf der Untersuchung und methodisches Vorgehen
- 2 ASEAN ALS ZUKUNFTSMARKT
- 2.1 ASEAN und die Welt
- 2.2 Externe Einflussfaktoren
- 2.2.1 Politische Begebenheiten
- 2.2.2 Gesellschaftliche Situationen
- 2.2.3 Wirtschaftliche Situation
- 2.2.4 Technologischer Stand
- 2.3 Marktattraktivität der ASEAN - Region
- 2.4 „AEC\" - Chancen überwiegen Risiken?
- 2.4.1 Was bedeutet AEC 2015?
- 2.4.2 Chancen und Risiken für deutsche Investoren
- 3 INTERKULTURELLE ASPEKTE IM INTERNATIONALEN MANAGEMENT
- 3.1 Interkulturelle Kompetenz als Wettbewerbsfaktor
- 3.1.1 Bedeutsamkeit der Interkulturellen Kompetenz für internationale Unternehmen
- 3.1.2 Anwendungsbereiche
- 3.1.3 Interkulturelles Lernen
- 3.2 Kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und ASEAN
- 3.2.1 Machtdistanz
- 3.2.2 Kollektivismus versus Individualismus
- 3.2.3 Maskulinität versus Femininität
- 3.2.4 Starke versus schwache Vermeidung von Unsicherheit
- 3.2.5 Langzeit-versus Kurzzeitorientierung
- 3.3 Was muss man bei Geschäftsbeziehungen in Indonesien beachten
- 3.3.1 Wirtschaftliche und politische Situation
- 3.3.2 Kulturelle Vielfältigkeit
- 3.3.3 Interkulturelles Management in Indonesien
- 3.4 Was muss man bei Geschäftsbeziehungen in Vietnam beachten
- 3.4.1 Wirtschaftliche und politische Situation
- 3.4.2 Interkulturelles Management in Vietnam
- 4 ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die ASEAN-Region als Zukunftsmarkt für Deutschland. Die Arbeit analysiert die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der ASEAN-Staaten und beleuchtet die Attraktivität dieser Region für deutsche Investoren. Zudem wird die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz für den Erfolg internationaler Geschäftsbeziehungen in der ASEAN-Region herausgestellt.
- Die wirtschaftliche und politische Entwicklung der ASEAN-Region
- Die Marktattraktivität der ASEAN-Region für deutsche Investoren
- Die Herausforderungen des interkulturellen Managements in der ASEAN-Region
- Die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz für den Erfolg von Geschäftsbeziehungen
- Fallbeispiele für interkulturelles Management in Indonesien und Vietnam
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein, beschreibt den Hintergrund der Arbeit und definiert die Problemstellung und Zielsetzung. Des Weiteren wird der Stand der Forschung zum Thema ASEAN als Zukunftsmarkt für Deutschland vorgestellt.
Kapitel 2 beleuchtet die ASEAN-Region als Zukunftsmarkt. Es werden die wirtschaftliche und politische Entwicklung der ASEAN-Staaten analysiert sowie die externen Einflussfaktoren auf die Region betrachtet. Die Marktattraktivität der ASEAN-Region für deutsche Investoren wird ebenfalls untersucht.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den interkulturellen Aspekten im internationalen Management. Die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz für den Erfolg von Geschäftsbeziehungen wird hervorgehoben, und es werden die wichtigsten kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und den ASEAN-Staaten erläutert. Das Kapitel beleuchtet außerdem die Besonderheiten des interkulturellen Managements in Indonesien und Vietnam.
Schlüsselwörter
ASEAN, Zukunftsmarkt, Deutschland, Wirtschaft, Politik, Interkulturelle Kompetenz, Internationales Management, Indonesien, Vietnam, Geschäftsbeziehungen, Kulturelle Unterschiede.
- Quote paper
- Xuan Thanh Nguyen (Author), 2015, ASEAN (Association of Southeast Asian Nations). Zukunftsmarkt für Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384981