In dieser Arbeit wird dargestellt, wie schulische Laufbahn und Schulerfolg durch die soziale Herkunft beeinflusst werden. Je nach Milieu und sozialem Umfeld, indem ein/e Schüler/in aufwächst, entwickelt das Individuum einen milieuspezifischen Habitus. Dieser durch den französischen Sozialwissenschaftler Pierre Bourdieu geprägte Terminus soll zu Beginn der Arbeit definiert werden, wobei hier auch der Zusammenhang zwischen Habitus und den verschiedenen Kapitalformen näher beleuchtet werden soll.
Danach wird präsentiert, inwiefern innerhalb des deutschen Schulsystems eine soziale Selektion stattfindet. Im vierten Kapitel,
dem Hauptteil der Arbeit, wird der Zusammenhang von sozialer Herkunft, Habitus und Schule herausgearbeitet. Hierbei soll gezeigt werden, welche Bedeutung die soziale Herkunft und der Habitus bezüglich der unterschiedlichen Einflussfaktoren im Kontext der Schule hat. Für die Wahl der Schulform bzw. den Schulerfolg essentiell sind zum einen der Einfluss des Habitus auf die Lehrerbewertung und zum anderen die Bildungswünsche der Eltern. Auch die Passungsfähigkeit der Schüler/innen an das Schulsystem ist dabei von Belang.
Danach werden empirische Befunde zur Verteilung der Schülerinnen und Schüler an Haupt- und Realschulen, Gymnasien und integrierten Gesamtschulen sowie anderen Schulformen (Förder- und Sonderschulen) nach sozialer Herkunft graphisch dargestellt und analysiert. Dabei soll herausgefunden werden, ob und inwiefern sich die bestehende Chancenungleichheit in
Deutschland zurückentwickelt hat, aber auch und vor allem, ob es weiterhin Unterschiede im Hinblick auf die soziale Herkunft gibt.
Im sechsten Kapitel werden mögliche Maßnahmen aufgezeigt, welche bildungspolitisch gesehen zu mehr Chancengleichheit in der Bundesrepublik beitragen könnten. Dabei stellt sich die Frage, ob und inwiefern es möglich ist, die Herkunftseffekte soweit von den oben genannten Einflussfaktoren abzukoppeln, dass die soziale Herkunft einen geringeren Einfluss auf die Bildungschancen der Jugendlichen haben könnte. Im letzten Kapitel wird ein Fazit aus den vorher dargestellten Erkenntnissen gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Habitus nach Pierre Bourdieu
- Soziale Selektivität im deutschen Schulsystem
- Habitus und Schullaufbahn/Schulerfolg
- Habitus und Schullaufbahn/Schulerfolg
- Der Bildungswille der Eltern
- Der Einfluss des Habitus auf die Passungsfähigkeit der Schüler/innen an das Schulsystem
- Empirische Befunde zur Schulverteilung nach sozialer Herkunft
- Bildungspolitische Maßnahmen zur Verringerung der sozialen Ungleichheit bei der Bildungsverteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der sozialen Herkunft auf schulische Laufbahn und Schulerfolg im deutschen Bildungssystem. Sie fokussiert insbesondere auf die Rolle des Habitus nach Pierre Bourdieu und seine Auswirkungen auf die Anpassungsfähigkeit von Schülern an das Schulsystem.
- Der Habitus als soziales Konstrukt und seine Bedeutung für die Bildungskarriere von Schülern
- Soziale Selektivität im deutschen Schulsystem und die Rolle des Habitus bei der Reproduktion sozialer Ungleichheit
- Die Bedeutung von kulturellem Kapital für den Schulerfolg und die Auswirkungen des Habitus auf die Lehrerbewertung
- Empirische Befunde zur Schulverteilung nach sozialer Herkunft und die Analyse von Chancenungleichheit
- Bildungspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengleichheit im Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problematik der sozialen Ungleichheit im deutschen Bildungssystem dar und führt in das Thema der herkunftsbedingten Benachteiligungen von Schülern ein.
- Der Habitus nach Pierre Bourdieu: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Habitus nach Pierre Bourdieu und erläutert seine Bedeutung für die soziale Reproduktion. Es werden die verschiedenen Kapitalformen und deren Einfluss auf den Habitus vorgestellt.
- Soziale Selektivität im deutschen Schulsystem: Dieses Kapitel analysiert die Selektivität im Bildungssystem und diskutiert, inwiefern sie von den erbrachten Leistungen der Schüler unabhängig ist. Es wird deutlich, dass der Habitus eine wichtige Rolle bei der sozialen Auslese im Schulsystem spielt.
- Habitus und Schullaufbahn/Schulerfolg: Dieses Kapitel widmet sich dem Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft, Habitus und Schule. Es untersucht den Einfluss des Habitus auf die Lehrerbewertung, die Bildungsziele der Eltern und die Passungsfähigkeit der Schüler an das Schulsystem.
- Empirische Befunde zur Schulverteilung nach sozialer Herkunft: Dieses Kapitel präsentiert empirische Befunde zur Schulverteilung in Deutschland und analysiert die Chancenungleichheit im Bildungssystem im Hinblick auf die soziale Herkunft der Schüler.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Bildungssystem, Habitus, Pierre Bourdieu, Kapitalformen, kulturelles Kapital, soziale Selektivität, Schullaufbahn, Schulerfolg, Bildungspolitik, Chancengleichheit.
- Quote paper
- Lisa Hoffmann (Author), 2015, Chancengleichheit im Schulsystem zwischen Habitus und Herkunft. Wie schulische Laufbahn und Schulerfolg durch die soziale Herkunft beeinflusst werden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384601