Thema der Hausarbeit ist die Lage der Jesuiten im Deutschen Reich während der Zeit des Kulturkampfes. Vor allem das Jesuitengesetz von 1872 soll dabei in den Blick genommen werden.
Die Zeit des Kulturkampfes ist eine der prägendsten Zeiten für den Katholizismus in Deutschland. Otto von Bismarck und der Papst rangen um die Neuordnung von Kirche und Staat. Das Ergebnis waren Gesetzesbestimmungen im Deutschen Reich, die den Umgang mit der kirchlichen Sphäre regeln sollten. Bismarcks größtes Anliegen war es, den Einflussbereich der katholischen Kirche weitestgehend zu begrenzen.
Besondere Leitragende von Bismarcks Entscheidung waren die Mitglieder der Gesellschaft Jesu, dem Jesuitenorden. Dieser Orden wurde 1872 gesetzlich verboten. Es war nur eine von vielen politischen Maßnahmen, die gegen die katholische Kirche im Zuge des Kulturkampfes ergriffen wurde, um deren Einfluss auf den Staat zu verkleinern.
Diese Hausarbeit soll sich mit diesem Verbot auseinander setzen. So ist es wichtig zu verstehen wie der Jesuitenorden nach der Gründung des deutschen Reiches wahrgenommen wurde. Tatsächlich gab es schon während des deutsch-französischen Krieges und danach einen gewissen Argwohn gegenüber den Jesuiten.
Dieser Argwohn gipfelte schließlich in der Verabschiedung des Jesuitengesetzes durch den Reichstag 1872. Dem folgte schließlich die Vertreibung der Jesuiten aus dem deutschen Reichsgebiet.
In dieser Arbeit sollen verschiedene Aspekte, die zu diesem Verbot geführt haben, betrachtet werden. Dazu gehören die Lage der Jesuiten nach der Reichsgründung 1871 und die damit verbundenen ersten öffentlichen Kontroversen gegen den Orden. Zuvor soll das allgemeine Wirken der Jesuiten im deutschen Reich betrachtet werden, um zu verstehen, welche Aufgaben und Ziele der Orden verfolgte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lage des Jesuitenordens nach der Reichsgründung 1871
- Das Wirken der Jesuiten im deutschen Reich
- Erste Kontroversen um die Jesuiten im Deutschen Reich
- Beginn des Kulturkampfes unter Otto von Bismarck
- Gründe für den Kulturkampf
- Die Canossa - Rede 1872
- Maßnahmen gegen den Jesuitenorden
- Das Jesuitengesetz von 1872
- Die Durchsetzung des Jesuitengesetzes
- Versuch der Aufhebung des Jesuitengesetzes im Jahr 1890
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Verbot des Jesuitenordens im Deutschen Reich im Jahr 1872 im Kontext des Kulturkampfes unter Otto von Bismarck. Sie beleuchtet die gesellschaftliche Wahrnehmung des Ordens nach der Reichsgründung, die Ursachen für den Kulturkampf und die konkreten Maßnahmen gegen den Jesuitenorden, insbesondere das Jesuitengesetz. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der politischen und religiösen Spannungen, die zur Verfolgung der Jesuiten führten. Die Arbeit untersucht auch, wie sich die Jesuiten in der deutschen Gesellschaft einsetzten und welche Auswirkungen das Verbot auf den Orden hatte.
- Die Lage des Jesuitenordens nach der Reichsgründung 1871
- Der Kulturkampf und seine Gründe
- Die Verabschiedung des Jesuitengesetzes
- Die Durchsetzung des Jesuitengesetzes
- Die Jesuiten nach dem Kulturkampf
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Kulturkampfes und des Verbots des Jesuitenordens ein. Sie stellt den historischen Kontext dar und erläutert die Bedeutung der Arbeit. Sie thematisiert die gesellschaftliche Wahrnehmung der Jesuiten nach der Reichsgründung und die politischen Spannungen zwischen Kirche und Staat.
Die Lage des Jesuitenordens nach der Reichsgründung 1871
Dieses Kapitel beschreibt die Lage des Jesuitenordens im Deutschen Reich nach der Reichsgründung 1871. Es werden das Wirken des Ordens in Deutschland, seine Lehrinhalte und seine Rolle in der Gesellschaft beleuchtet. Es wird auch auf die ersten öffentlichen Kontroversen um die Jesuiten im Deutschen Reich eingegangen.
Beginn des Kulturkampfes unter Otto von Bismarck
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Ursachen und dem Beginn des Kulturkampfes unter Otto von Bismarck. Es werden die Gründe für Bismarcks antiklerikale Politik und die Canossa-Rede 1872 behandelt.
Maßnahmen gegen den Jesuitenorden
Dieses Kapitel analysiert die politischen Maßnahmen gegen den Jesuitenorden, insbesondere das Jesuitengesetz von 1872 und seine Durchsetzung. Es beschreibt die Folgen des Verbots für den Orden und seine Mitglieder.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf den Kulturkampf, Otto von Bismarck, den Jesuitenorden, das Jesuitengesetz, die katholische Kirche, die Reichsgründung 1871, die politische und gesellschaftliche Situation im Deutschen Reich, die Spannungen zwischen Kirche und Staat sowie die Rolle der Jesuiten in der Gesellschaft.
- Citar trabajo
- Julia T. (Autor), 2015, Die Lage der Jesuiten im Deutschen Reich während der Zeit des Kulturkampfes. Das Jesuitengesetz von 1872 und seine Folgen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384480