Bilingualität und Translation gehören unweigerlich zusammen. De Groot nennt Bilingualismus richtigerweise als Voraussetzung für jegliche translatorische Handlung, die eine Person durchführt. Thema dieser Bachelorarbeit sind die Auswirkungen des simultanen Frühbilingualismus auf LaiendolmetscherInnen im Kommunalbereich. Durch diese Arbeit soll herausgearbeitet werden, welche Vor- und Nachteile sich durch Zweisprachigkeit ergeben könnten.
Außerdem wird auf eventuelle Stressoren und die damit verbundenen Stressreaktionen sowie mögliche Strategien, wie mit Stress umgegangen wird, eingegangen. Fünf zweisprachig aufgewachsene Menschen, die schon einmal Kommunaldolmetschen praktiziert haben, beziehungsweise es regelmäßig praktizieren, werden hinsichtlich ihrer Eindrücke und Erfahrungen als zweisprachig aufgewachsene DolmetscherInnen befragt. Voraussetzung ist, dass es sich um Laien handelt, die keine Dolmetscherausbildung haben, und dass die Befragten zweisprachig aufgewachsen sind. Um den Rahmen einer Bachelorarbeit nicht zu sprengen, wird der Fokus ausschließlich auf Lautsprachen gelegt, weshalb sich die ermittelten Ergebnisse nur auf LautsprachendolmetscherInnen beziehen.
Die Arbeit kann grob in zwei Teile eingeteilt werden. Der erste theoretische Teil umfasst hierbei die ersten drei Kapitel, der empirische Teil die Folgenden. Im ersten Kapitel soll kurz auf das Kommunaldolmetschen eingegangen werden, wobei eruiert werden soll, in welchen Bereichen dieses stattfindet und welche Arbeitsbedingungen für die DolmetscherInnen herrschen. Des Weiteren soll dargestellt werden, welche Schwierigkeiten bestehen können und welche Anforderungen an die DolmetscherInnen gestellt werden. Der Fokus wird insbesondere auf LaiendolmetscherInnen gelegt.
Auch auf die KundInnen, mit denen es KommunaldolmetscherInnen zu tun haben, soll kurz eingegangen werden. Das zweite Kapitel widmet sich dem Bilingualismus als Aspekt der Mehrsprachigkeit, genauer gesagt dem simultanen Früh-Bilingualismus. Auch auf den von Harris geprägten Begriff der Natural Translators soll Bezug genommen werden. Ebenso werden in diesem Kapitel bereits Vermutungen angestellt, welche möglichen Vor- und Nachteile Zweisprachigkeit in Hinsicht auf das Kommunaldolmetschen mit sich bringen könnte. Stressoren und Stressreaktionen sind Gegenstand des dritten Kapitels, welches das letzte Theoriekapitel darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- 1. Kommunaldolmetschen
- 1.1 Settings und Arbeitsbedingungen
- 1.2 DolmetscherInnen
- 1.2.1 LaiendolmetscherInnen
- 1.3 Kundinnen
- 1.4 Emotionale Nähe beim Kommunaldolmetschen
- 2. Mehrsprachigkeit: Zweisprachigkeit
- 2.1 Simultaner Früh-Bilingualismus
- 2.2 Natural Translators/Interpreters
- 2.3 Mögliche Vorteile von Bilingualismus beim Kommunaldolmetschen
- 2.4 Mögliche Nachteile von Bilingualismus beim Kommunaldolmetschen
- 3. Probleme und Stressfaktoren beim Kommunaldolmetschen
- 3.1 Stressreaktionen
- 3.2 Strategien zur Stressbewältigung
- 1. Kommunaldolmetschen
- Empirischer Teil
- 4. Ziel der Befragung
- 4.1 Methode
- 4.2 InterviewparterInnen
- 4.3 Leitfadeninterviews
- 4.4 Transkriptionsverfahren
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Schwierigkeiten der Befragung
- 5.2 Auswertung der Interviews
- 5.2.1 Dolmetscher #1
- 5.2.2 Dolmetscherin #2
- 5.2.3 Dolmetscher #3
- 5.2.4 Dolmetscherin #4
- 5.2.5 Dolmetscherin #5
- 6. Zusammenfassung der Ergebnisse
- 6.1 Genereller Eindruck der LaiendolmetscherInnen
- 6.2 Stress und Probleme
- 6.2.1 Stressoren und Lösungsansätze
- 6.3 Parteilichkeit
- 6.4 Nachteile von Bilingualismus (beim Kommunaldolmetschen)
- 6.5 Vorteile von Bilingualismus (beim Kommunaldolmetschen)
- 4. Ziel der Befragung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Auswirkungen des simultanen Früh-Bilingualismus auf LaiendolmetscherInnen im Kommunalbereich. Sie soll herausarbeiten, welche Vor- und Nachteile sich durch Zweisprachigkeit ergeben könnten. Außerdem werden eventuelle Stressoren und die damit verbundenen Stressreaktionen sowie mögliche Strategien zur Stressbewältigung analysiert.
- Die Rolle von LaiendolmetscherInnen im Kommunalbereich
- Die Auswirkungen von Bilingualismus auf die Dolmetschleistung
- Stressfaktoren und -reaktionen beim Kommunaldolmetschen
- Strategien zur Stressbewältigung
- Vorteile und Nachteile von Bilingualismus für LaiendolmetscherInnen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit, die Untersuchung von Auswirkungen des simultanen Früh-Bilingualismus auf LaiendolmetscherInnen im Kommunalbereich, vor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Der theoretische Teil behandelt zunächst das Kommunaldolmetschen, seine Settings, Arbeitsbedingungen und die spezifischen Anforderungen an DolmetscherInnen, insbesondere an LaiendolmetscherInnen. Anschließend wird der Fokus auf den simultanen Früh-Bilingualismus gelegt, wobei die möglichen Vorteile und Nachteile von Zweisprachigkeit für das Kommunaldolmetschen beleuchtet werden. Abschließend wird auf Probleme und Stressfaktoren im Kommunaldolmetschen sowie auf Stressreaktionen und Bewältigungsstrategien eingegangen.
Der empirische Teil widmet sich der durchgeführten Befragung. Es wird die Methode der Durchführung, das Ziel der Befragung, die InterviewparterInnen, der Leitfaden und die Transkriptionskriterien erläutert. Anschließend werden die Interviews analysiert und die Ergebnisse in Kategorien geordnet präsentiert.
Schlüsselwörter
Kommunaldolmetschen, LaiendolmetscherInnen, Bilingualismus, Mehrsprachigkeit, Simultaner Früh-Bilingualismus, Stressfaktoren, Stressreaktionen, Stressbewältigung, Vorteile, Nachteile, KundInnen, Settings, Arbeitsbedingungen
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- Marion Moll (Author), 2017, Bilingual aufgewachsen. Fluch oder Segen für LaiendolmetscherInnen beim Kommunaldolmetschen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383836