Raum und Zeit sind wie in fast keiner anderen Disziplin der Kunst integrale Faktoren des Tanzes. In der Entwicklung des modernen Tanzes wird dies wie niemals zuvor in seiner Geschichte deutlich. Als zunächst europäische Entwicklung stellten sich die Choreographinnen des „Neuen Freien Tanzes“ gegen tradierte Körperpraktiken des
19. Jahrhunderts und verwarfen die ästhetische Köpernorm. Das Natürliche an der Bewegung fehlte den neuen Schöpfern eines modernen Tanzes, der durch Unabhängigkeit von Musik, Zeit und Raum gekennzeichnet sein sollte - Ausbruch aus der Hierarchie zwanghafter Ordnungen.
Interessant ist woraus sich der moderne Tanz entwickelte und welche speziellen Formen sich daraus ergaben. Im Verlauf seiner Entstehung rückt die Inszenierung eines Stückes und dessen Intention mehr und mehr in den Hintergrund und muss der Darstellung von „reiner“ Bewegung weichen. Der Tanz als solcher, mit vorgegebenen Variablen nach denen sich jeder Choreograph richten muss, existiert nicht mehr. Jede Choreographie bringt ihr Eigenes hervor, z.B. ihren eigenen Raum, der nicht mehr nur auf das Zentrum fixiert sein muss. Der Tanz wird zum in sich geschlossenen Werk und dient nicht als Überbegriff - heute: Tanzkunstwerk. In dieser Arbeit stelle ich nach dem einleitenden geschichtlichen Abriss und der Begriffsklärung des „Tanztheaters“, anhand von Einblicken in die Arbeiten einer Choreographin, die als Wegbereiterin des modernen Tanzes bezeichnet wird und eines Künstlers, der noch einmal mehr seinen ganz eigenen Weg geht, den modernen Tanz vor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Tanztheater
- Die Entstehung des Tanztheaters
- Was ist „Tanztheater\"?
- Der moderne Tanz
- Loïe Fuller – Göttin des Lichts
- Merce Cunningham - eine andere Seite des modern dance
- Cunninghams Choreographien und das Publikum
- Anmerkungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des modernen Tanzes und untersucht die Entstehung des Tanztheaters sowie die Besonderheiten des modernen Tanzes anhand der Werke von Loïe Fuller und Merce Cunningham. Sie beleuchtet dabei den Wandel von traditionellen Körperpraktiken hin zu neuen Formen des tänzerischen Ausdrucks, die sich durch Unabhängigkeit von Musik, Zeit und Raum auszeichnen.
- Entstehung und Merkmale des Tanztheaters
- Der Einfluss von Musik und Raum auf den modernen Tanz
- Die Individualität von Choreographien im modernen Tanz
- Die Bedeutung des Tanzes als eigenständige Kunstform
- Der Einfluss von Loïe Fuller und Merce Cunningham auf den modernen Tanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des modernen Tanzes ein und hebt die Bedeutung von Raum und Zeit als integrale Faktoren in dieser Disziplin hervor. Sie beschreibt die Entstehung des „Neuen Freien Tanzes“ als Reaktion auf die traditionellen Körperpraktiken des 19. Jahrhunderts und die Suche nach einem Tanz, der durch Unabhängigkeit von Musik, Zeit und Raum gekennzeichnet ist.
- Das Tanztheater: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und den Merkmalen des Tanztheaters. Es wird die Abkehr von der traditionellen Musikbegleitung im Tanz und die Betonung von „reiner“ Bewegung im Fokus des Tanztheaters erläutert. Die Choreographinnen des deutschen Tanztheaters, wie Pina Bausch, Reinhild Hoffmann und Hans Kresnik, werden als wichtige Vertreterinnen dieser Bewegung vorgestellt.
- Der moderne Tanz: Dieses Kapitel beleuchtet den modernen Tanz anhand der Werke von Loïe Fuller und Merce Cunningham. Es werden ihre individuellen Beiträge zur Entwicklung des modernen Tanzes und ihre innovativen Konzepte vorgestellt.
Schlüsselwörter
Tanztheater, moderner Tanz, Choreographie, Bewegungskunst, Raum, Zeit, Musik, Loïe Fuller, Merce Cunningham, Pina Bausch, Reinhild Hoffmann, Hans Kresnik, Ausdruckstanz, Avantgarde.
- Quote paper
- stein manuela (Author), 2001, Vom modernen Tanztheater zum Modernen Tanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38376