Im Laufe eines Studiums kommt jede Studentin und jeder Student an den Punkt, ein Essay (franz. essayer: (etwas) versuchen) zu verfassen. Wenn also das Essay als ein Versuch angesehen wird, dann ist die Schlussfolgerung, dass es sich dabei um eine kurze Niederschrift eines bestimmten Themas handelt, in dem die Verfasserin oder der Verfasser sich knapp zu einer gewissen
Fragestellung äußert. Dabei wird diskutiert und kritisch beleuchtet, geprüft und begründet. Der Umfang ist eher gering und hat im Gegensatz zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit nur wenige, aber wichtige Formalia, die im Folgenden noch geklärt werden sollen.
Das Alles hört sich sehr einfach an, aber beim Verfassen eines Essays kann sehr viel schief gehen. Sowohl bei einer schriftlichen Hausarbeit als auch bei einem Essay besteht die Gefahr, die korrekten Formalia nicht einzuhalten. Beim
Essay aber treten noch ganz andere Gefahren auf, da die Autorin oder der Autor den richtigen Grad zwischen der Sprache der Wissenschaft und der Umgangssprache finden muss. Einerseits darf die Niederschrift nicht zu streng wirken, andererseits nicht zu basal. „Risiken und Nebenwirkungen“ treten beim Verfassen eines Essays besonders dann auf, wenn gewisse Kriterien nicht erfüllt werden. Da die meisten Studentinnen und Studenten diese Art der Niederschrift „auf die leichte Schulter nehmen“ (aufgrund des geringen Umfanges), treten viele Fehler auf, welche die Bewertungskriterien eines Essays zeigen werden.
Im Folgenden werden nun der Aufbau, die Formalia, die Bewertungskriterien und die damit verbundenen Gefahren des Verfassen eines Essays dargestellt, auch im Hinblick auf das von mir verfasste Essay.
„Risiken und Nebenwirkungen“ beim Verfassen eines Essays
Im Laufe eines Studiums kommt jede Studentin und jeder Student an den Punkt, ein Essay (franz. essayer, (etwas) versuchen) zu verfassen. Wenn also das Essay als ein Versuch angesehen wird, dann ist die Schlussfolgerung, dass es sich dabei um eine kurze Niederschrift eines bestimmten Themas handelt, in dem die Verfasserin oder der Verfasser sich knapp zu einer gewissen Fragestellung äußert. Dabei wird diskutiert und kritisch beleuchtet, geprüft und begründet. Der Umfang ist eher gering und hat im Gegensatz zu einer wissenschaftlichen Hausarbeit nur wenige, aber wichtige Formalia, die im Folgenden noch geklärt werden sollen.
Das Alles hört sich sehr einfach an, aber beim Verfassen eines Essays kann sehr viel schief gehen. Sowohl bei einer schriftlichen Hausarbeit als auch bei einem Essay besteht die Gefahr, die korrekten Formalia nicht einzuhalten. Beim Essay aber treten noch ganz andere Gefahren auf, da die Autorin oder der Autor den richtigen Grad zwischen der Sprache der Wissenschaft und der Umgangssprache finden muss. Einerseits darf die Niederschrift nicht zu streng wirken, andererseits nicht zu basal. „Risiken und Nebenwirkungen“ treten beim Verfassen eines Essays besonders dann auf, wenn gewisse Kriterien nicht erfüllt werden. Da die meisten Studentinnen und Studenten diese Art der Niederschrift „auf die leichte Schulter nehmen“ (aufgrund des geringen Umfanges), treten viele Fehler auf, welche die Bewertungskriterien eines Essays zeigen werden.
Im Folgenden werden nun der Aufbau, die Formalia, die Bewertungskriterien und die damit verbundenen Gefahren des Verfassen eines Essays dargestellt, auch im Hinblick auf das von mir verfasste Essay.
Es gibt unterschiedliche Formen von Essays, da zum Beispiel der Umfang je nach Professor, Fachbereich oder Universität variieren kann. Während meines Studiums habe ich inklusive dieser Arbeit, vier Essays geschrieben, die sich alle im Aufbau und bei gewissen Kriterien unterscheiden.
An dieser Stelle werden nun die grundlegenden Kriterien vorgestellt. Ein Essay ist eine erläuternde Darstellung eines Sachverhaltes oder einer Frage und schließt eine subjektive Auffassung ein. Das Thema wird erörtert, erklärt, kommentiert oder vergleicht unterschiedliche Sachverhalte, die mit dem Thema verbunden sind. Akademische Essays testen die Fähigkeit der Verfasserin oder des Verfassers ihre/seine Gedanken zu strukturieren und darzustellen und sich genau und begrifflich präzise auszudrücken (Vgl. Frank , Haake, Lahm 2007, S. 175).
Der Aufbau besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einer Schlussfolgerung. In der Einleitung wird die These umschrieben und die Frage geklärt, in welchem Kontext das Thema eingebunden ist sowie die zentralen Begriffe erläutert. Im Hauptteil wird die These erörtert und begründet. Ebenso wird der Forschungszusammenhang dargestellt, so dass dargelegt wird, was bisher schon über das Thema gesagt worden ist. An dieser Stelle wird auch der Rückbezug zur Überschrift hergestellt, indem die Begriffe aus dem Titel erläutert wird. Zum Ende, in der Schlussfolgerung, enthält das Essay eine kurze Zusammenfassung, eine Rückführung auf die Eingangsthese und den Bezug zum Titel. Nun wird die eigene These noch einmal dargelegt und die Autorin oder der Autor gibt einen Ausblick auf mögliche weitere Fragestellung oder Probleme (vgl. Spering 2002, S. 6).
Folgende Formalia sind der Grundstock eines Essays: Die Arbeit enthält keine Zitate wie in einer wissenschaftlichen Hausarbeit. Wenn Bezüge auf Autoren wichtig sind, werden jene durch Klammern deutlich gemacht. Eine Zwölf-PunktSchrift und ein eineinhalbfacher Zeilenabstand sind grundlegend. Die Seitenränder betragen zwischen zwei und drei Zentimeter und der Umfang variiert zwischen ein und zehn Seiten. Auch ein Deckblatt muss erstellt werden. Im gesamten Essay wird auf Zwischenüberschriften verzichtet, dafür wird es nach Sinnabschnitten gegliedert, so dass jeder Abschnitt einen spezifischen Aspekt beinhaltet. Am Ende wird ein Verzeichnis der verwendeten Literatur angefügt.
Zu den Bewertungskriterien ist zu sagen, dass hier die am häufigsten vorkommenden Fehler auftreten können, (im Folgenden nach: Matthias Thiess, Elke Anastassoff et al., 2012). Inhaltliche Aspekte: Das vorgegebene Thema wird facettenreich, gedanklich differenziert und gehaltvoll entfaltet. Das Thema wird einerseits individuell eingegrenzt, andererseits in den Kontext des allgemeinen Diskurses gestellt. Die/der Schreiber/in argumentiert aus einer subjektiven Perspektive, die sie/er reflektiert. Sie/er bezieht eigene Erfahrungen und persönliche Wertungen in die Themenentfaltung ein. Die Abhandlung des Themas ist durch die Originalität der Einfälle, kreativen Ideenreichtum, und durch argumentative Überzeugungskraft der Gedankenführung geprägt. Dieses Bewertungskriterium ist (auch) gleichzusetzen mit dem Kriterium für eine wissenschaftliche Hausarbeit und kann als „Risiko oder Nebenwirkung“ beim Verfassen eines Essays definitiv vorherrschen, da sich inhaltlich nicht auf Zitate bezogen werden kann und die Einbringung der eigenen Erfahrungen schnell zu einer „Ich-Erzählung“ führen kann.
Struktur und Aufbau: Dem Essay liegt ein in sich stimmiges, schlüssiges Konzept zugrunde. Das Essay weist einen für den Leser nachvollziehbaren Aufbau auf. Trotz des assoziativen Gedankenspaziergangs lässt der Essay eine bewusst gestaltete Struktur erkennen. Trotz einzelner Abschweifungen ergibt sich im Ganzen ein strukturiertes (Sinn-) Gefüge. Hier besteht die Gefahr der zu großen Abschweifung vom Kerngedanken, so dass die eigentliche Struktur des Essays verloren gehen kann. Deswegen ist hier das Risiko des nicht mehr nachvollziehbaren Aufbau zu Nennen.
Sprache und Stil: Die Autorin oder der Autor zeigt eine Variation rhetorischer Modi bei der Themenentfaltung, d. h. einen Wechsel zwischen expressiven, narrativen, deskriptiven, explikativen, argumentativen, appellativen Elementen. Der Stil, die Tonlage ist der Aussageabsicht angemessen. Der Schreiber setzt sprachliche Mittel und rhetorische Figuren ein, so dass ein Essay sprachlich elaboriert und ästhetisch ansprechend wirkt. Der Essay ist anschaulich und abwechslungsreich verfasst. Schnell kann an diesem Punkt die Verfasserin oder der Verfasser in die alltäglich angewandte Umgangssprache verfallen und somit die Wissenschaftssprache .verlieren'. Aufgrund der nicht vorhandenen Zitate und des weniger wissenschaftlichen Arbeitens, geschieht das sehr schnell.
Sprachrichtigkeit und formale Gestaltung: Das Essay ist in den Bereichen Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, Satzbau weitgehend fehlerfrei. Durch eine sinnvolle Gliederung in Absätze, eindeutig markierte Einfügungen und ein deutliches Schriftbild wird ein flüssiges Lesen des Aufsatzes ermöglicht. Bei der formalen Gestaltung, kann neben grammatikalischen Fehlern auch sinnfreie Sinnabschnitte auftreten, da das Essay keine Zwischenüberschriften enthält. Hier hilft das laute Vorlesen der Arbeit, auch das Vorlesen einer anderen Person, um den Lesefluss für sich selbst zu reflektieren.
Schnell wird klar, dass auch in einem Essay etwaige Fehler auftreten können. Gerade weil ein Essay vom Umfang her so kurz ist, ist es immens wichtig, alle Kriterien zu erfüllen, da jene viel schneller auffallen, eben „Risiken und Nebenwirkungen“ sind.
Insbesondere merke ich selbst, dass die nicht vorhandene und vom akademischen Betrieb gewohnte Zitierweise schnell irritiert. Ist man üblicherweise gewohnt, jeden Passus zu belegen, überwiegt im besprochenen Essay das freie Schreiben. Eine Erleichterung, die aber schnell zum Problem wird, da die vermeintliche Freiheit neue Konflikte schafft - denn, wie mache ich meine Meinung kenntlich ohne in alltägliche Begriffsbildung oder plakative Meinungsäußerungen zu verfallen? Ein Balance-Akt, der während eines Fazits einer Hausarbeit kein Problem darstellt, über einen ganzen Aufsatz hinweg, jedoch viele Stolpersteine bereithält. Insbesondere aufgrund des kurzen Umfanges eines Essays.
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- Verena Rumm (Author), 2017, Ein Essay über ein Essay. "Risiken und Nebenwirkungen" beim Verfassen eines Essays, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383671