Die Arbeitswelt untersteht einem grundsätzlichen Wandel. Steigende Arbeitsbelastungen der Mitarbeiter führen zum Anstieg körperlicher und psychischer Erkrankungen. Der demografische Wandel ist ein weiteres Problem. Das steigende Durchschnittsalter der Belegschaft führt zu einer Erhöhung von Krankenstand und Krankheitskosten. Gleichzeitig fehlen junge und talentierte Arbeitskräfte.
Die menschliche Leistungsfähigkeit beeinflusst die Wettbewerbsfähigkeit und den Geschäftserfolg von Betrieben maßgeblich. Diese Herausforderungen können Unternehmen mit betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) bewältigen. Es verhindert die Verbreitung von Erkrankungen und ist zunehmend ein Alleinstellungsmerkmal beim Werben um potenzielle Arbeitskräfte.
BGM ist zumeist in Großunternehmen vertreten und fehlt in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Diese machen 99 % aller deutschen Betriebe aus und beschäftigen 61 % der deutschen Arbeitnehmer. Dies zeigt den enormen Handlungsbedarf bei der Etablierung von BGM in KMU. Spezifische KMU-Barrieren behindern eine erfolgreiche Implementierung von BGM. Parallel existieren viele Lösungsmöglichkeiten zur Überwindung der Barrieren. Die Tatsache, dass dieses Thema seit zwei Jahrzehnten öffentlich diskutiert wird aber bis heute keine Entwicklungen zu beobachten sind, zeigt den enormen Aufholbedarf bei der Definition von effektiven Lösungsmöglichkeiten. Das Zukunftsthema Digitalisierung findet hierbei noch zu wenig Beachtung.
Eine Studie unter Geschäftsführern von KMU soll drei Forschungsfragen untersuchen: (1) Welche sind relevante Barrieren in KMU und was sind deren Entstehungsursachen? (2) Welche Lösungsmöglichkeiten existieren, um diese Barrieren zu überwinden? Und: (3) Besitzt die Digitalisierung Potenzial, um BGM in KMU voranzutreiben?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und seine Barrieren und Lösungsmöglichkeiten in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
- 2.1 Begriffsbestimmungen und historische Entwicklung von BGM in KMU
- 2.2 Gesetzliche Lage in Deutschland
- 2.3 Aktuelle Herausforderungen für das BGM
- 2.4 Gründe für BGM in KMU
- 2.5 Potenzielle Gesundheitsmaßnahmen für KMU im BGM
- 2.6 Barrieren und Lösungsmöglichkeiten von BGM in KMU
- 2.6.1 Barrieren und Lösungsmöglichkeiten spezifischer Bereiche
- 2.6.1.1 Geschäftsführung
- 2.6.1.2 Ressourcen
- 2.6.1.3 Personalstruktur
- 2.6.2 Digitalisierung als besondere Lösungsmöglichkeit
- 2.6.2.1 Begriffsbestimmungen
- 2.6.2.2 Gesundheits-Applikationen
- 2.6.2.3 Funktionalitäten, Vorteile sowie Nutzen von Gesundheits- Applikationen
- 2.6.2.4 Risiken digitaler Anwendungen
- 3 Hypothesenherleitung und Modell
- 4 Empirische Untersuchung
- 4.1 Erhebung und Stichprobenbeschreibung
- 4.2 Studienaufbau und Messmodelle
- 4.3 Umkodierung der Variablen sowie Validität und Reliabilität
- 4.4 Deskriptive Beschreibung der Ergebnisse
- 4.4.1 Themenkomplex „Barrieren und Lösungsmöglichkeiten“
- 4.4.2 Themenkomplex „Digitalisierung“
- 4.4.3 Themenkomplexe „Unternehmen“ und „Geschäftsführer“
- 4.5 Multivariate Analyse der Hypothesen
- 5 Diskussion und abgeleitete Implikationen
- 5.1 Themenkomplex „Barrieren und Lösungsmöglichkeiten“
- 5.2 Themenkomplexe „Unternehmen“ und „Geschäftsführer“
- 5.3 Themenkomplex „Digitalisierung“
- 5.4 Limitationen und weiterer Forschungsbedarf
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Barrieren und Lösungsmöglichkeiten für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Sie analysiert die Herausforderungen, die mit der Implementierung von BGM in KMU verbunden sind, und untersucht die Rolle der Digitalisierung als potenzielles Instrument zur Überwindung dieser Barrieren.
- Einführung in die Thematik des betrieblichen Gesundheitsmanagements und seiner Relevanz in KMU
- Analyse der Herausforderungen und Barrieren bei der Implementierung von BGM in KMU
- Untersuchung der potenziellen Lösungsmöglichkeiten, um die Barrieren zu überwinden
- Bewertung der Digitalisierung als ein Werkzeug für die Verbesserung und Weiterentwicklung von BGM in KMU
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung und Implementierung von BGM in KMU unter Berücksichtigung der Digitalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit dem Konzept des betrieblichen Gesundheitsmanagements, seiner historischen Entwicklung und den aktuellen Herausforderungen für KMU. Es beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und zeigt die Gründe für die Notwendigkeit von BGM in KMU auf. Zudem werden verschiedene Gesundheitsmaßnahmen vorgestellt, die in KMU eingesetzt werden können. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Barrieren und Lösungsmöglichkeiten von BGM in KMU, insbesondere auf den spezifischen Bereichen Geschäftsführung, Ressourcen und Personalstruktur.
Kapitel 3 erläutert die im Rahmen der Studie entwickelten Hypothesen und das verwendete Modell zur Analyse der Daten.
Kapitel 4 beschreibt die empirische Untersuchung. Es beinhaltet die Erhebungsmethodik, die Stichprobenbeschreibung, den Studienaufbau und die Messmodelle. Darüber hinaus werden die Ergebnisse der deskriptiven Analyse und der multivariaten Analyse der Hypothesen vorgestellt.
Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es werden die zentralen Erkenntnisse zu den Barrieren und Lösungsmöglichkeiten von BGM in KMU sowie zu den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in diesem Kontext vorgestellt. Zudem werden die Limitationen der Studie und weiterer Forschungsbedarf erläutert.
Schlüsselwörter
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Barrieren, Lösungsmöglichkeiten, Digitalisierung, Gesundheits-Applikationen, empirische Analyse, logistisches Regressionsmodell.
- Quote paper
- Victor Illes (Author), 2017, Betriebliches Gesundheitsmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383455