Mit der Gründung der Europäischen Währungsunion wurden Stabilitätskriterien (sog. Maastricht-Kriterien) vereinbart. Bereits mit und in den ersten Jahren nach der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung, dessen Stabilität die Kriterien garantieren sollen, wurden diese von Mitgliedsstaaten verletzt. Insbesondere nahm die Staatsverschuldung zu. Im Zuge der Weltfinanzkrise von 2007/2008 und der explodierenden Staatsverschuldung wurden die Kriterien mit dem Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion (SKSV) und dem enthaltenden Europäische Fiskalpakt (EFC) wieder verschärft. Die Regelungen von SKSV und EFC werden von den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) in unterschiedlicher Weise umgesetzt.
Die Umsetzung wird einerseits hinsichtlich der vertragskonformen Umsetzung und andererseits hinsichtlich der intendierten Wirkung kritisch betrachtet. Dabei wird auch auf die Haltung der Europäischen Zentralbank und deren geldpolitische Maßnahmen im Zuge der sogenannten Euro-Rettung Bezug genommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Methodisches Vorgehen
- Wirkung von Staatsschulden
- Budgetrestriktion des Staates
- Staatsschuldenquote
- Arten der Staatsverschuldung
- Gefahren hoher Staatsverschuldung
- Möglichkeiten der Stabilisierung der Staatsverschuldung
- Wirtschaftstheoretische Ansätze der Wirtschaftspolitik
- Europäische Einigung
- Europäische Union und Währungsunion
- Stabilisierende Regeln der EWWU
- Grundlagen regelgebundener Wirtschaftspolitik
- Fiskalische Regeln
- Stabilitäts- und Konvergenzkriterien
- Europäischer Fiskalpakt
- Umsetzung des Europäischen Fiskalpaktes
- Vertragliche Regelungslücken des Europäischen Fiskalpaktes
- Umsetzung des Europäischen Fiskalpaktes 2013
- Umsetzung des Europäischen Fiskalpaktes 2016
- Abschlussbetrachtungen
- Kritische Betrachtung der Umsetzung
- Schlussfolgerung aus den Betrachtungen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der kritischen Erörterung der Schuldenbremse in Europa. Sie untersucht die Auswirkungen von Staatsschulden, die Bedeutung der europäischen Einigung und die Umsetzung des Europäischen Fiskalpaktes. Die Arbeit soll ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise und die Herausforderungen der Schuldenbremse in Europa vermitteln.
- Wirkungen von Staatsschulden und deren Stabilisierung
- Die Rolle des Europäischen Fiskalpaktes in der europäischen Wirtschaftspolitik
- Die Umsetzung des Europäischen Fiskalpaktes und seine Auswirkungen
- Kritische Analyse der Schuldenbremse und ihrer Folgen für die europäischen Mitgliedstaaten
- Mögliche alternative Ansätze zur Bewältigung der Staatsschuldenproblematik in Europa
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Problemstellung und das methodische Vorgehen der Arbeit. Kapitel 2 befasst sich mit der Wirkung von Staatsschulden, analysiert die Budgetrestriktion des Staates, die Staatsverschuldungsquote und die Arten der Staatsverschuldung. Außerdem werden die Gefahren hoher Staatsverschuldung und Möglichkeiten zur Stabilisierung der Staatsverschuldung sowie wirtschaftstheoretische Ansätze der Wirtschaftspolitik diskutiert.
Kapitel 3 beleuchtet die europäische Einigung, die Europäische Union und die Währungsunion. Es analysiert die stabilisierenden Regeln der EWWU, insbesondere die Grundlagen regelgebundener Wirtschaftspolitik, fiskalische Regeln und Stabilitäts- und Konvergenzkriterien.
Kapitel 4 untersucht den Europäischen Fiskalpakt, seine vertraglichen Regelungslücken und die Umsetzung in den Jahren 2013 und 2016.
Schlüsselwörter
Staatsschulden, Schuldenbremse, Europäischer Fiskalpakt, Europäische Union, Währungsunion, Wirtschaftspolitik, Stabilitäts- und Konvergenzkriterien, Budgetrestriktion, Staatsverschuldungsquote, Crowding-out-Effekt, Finanzstabilität, Wirtschaftswachstum, Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Andreas Rettig (Author), 2017, Die Schuldenbremse in Europa. Eine kritische Erörterung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383074