Das Konzept des informellen Lernens erhält in der Pädagogik und Psychologie zunehmende Bedeutung. Seit Anfang der 1990er-Jahre gelangt das Konzept in der internationalen Diskussion immer stärker in den Vordergrund. Ursache dafür ist unter anderem die bildungspolitische Fokussierung verschiedener Organisationen auf das Projekt des „Lebenslangen“ oder auch „Lebensbegleitenden Lernens“. Diese Theorie fordert ein Weiterlernen der Menschen über den gesamten Lebensweg hinweg. Informelles Lernen wird weitreichend als Schlüssel oder Lösungsansatz verstanden, das Vorhaben des Lebenslangen Lernens umzusetzen, denn nach weitgehend konformer Expertenmeinung findet nicht mehr als 30% des menschlichen Lernens formal statt. Dies bedeutet, dass 70% der Lernprozesse informell erfolgen. Da informelles Lernen bereits von jedem Menschen ausgeübt wird, soll dieses existierende Lebenslange informelle Lernen aller verstärkt wahr- und ernstgenommen, anerkannt, unterstützt, weiterentwickelt und ergänzt werden. Vor allem seitens der Wirtschaft wird das Konzept des Lebenslangen Lernens unterstützt. Unternehmen sehen durch ständige berufliche Weiterbildung den Vorteil von qualifizierten Arbeitskräften, die sich veränderten Anforderungen und Technologien anpassen und so die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Internationale Vereinigungen wie die EU oder Organisationen wie die OECD betonen auch den Nutzen von Weiterbildung für die gesamte Bevölkerung und für Arbeitnehmer aus persönlichem Interesse. Informelles Lernen wird dabei als Antwort auf den Weiterbildungsbedarf der Angestellten gesehen.
In dieser Arbeit soll sich daher mit dem Konzept des informellen Lernens auseinandergesetzt werden. Dies soll anhand folgender Fragestellung geschehen: Welche Relevanz hat das Konzept des informellen Lernens für die berufliche Weiterbildung aus Sicht der Arbeitnehmer? Es soll geprüft werden, ob informelles Lernen in der beruflichen Weiterbildung wirklich eine Bedeutsamkeit für die Zielerreichung der Arbeitnehmer besitzt, also ob neben dem ökonomischen Ziel der Angestelltenqualifizierung auch arbeitnehmerspezifische Ziele erreicht werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Relevanz des Themas
- 1.2 Zielsetzung und Fragestellung der Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Das informelle Lernen
- 2.1 Entwicklung des Themengebiets
- 2.2 Definitionen und Konzepte des informellen Lernens
- 2.3 Förderungsmaßnahmen für informelles Lernen
- 2.4 Gesellschaftliche Hintergründe für Lebenslanges Lernen
- 2.5 Aktuelle Programme des Lebenslangen Lernens
- 2.6 Kritik am Konzept des Lebenslangen Lernens
- 2.7 Berührungen zwischen Lebenslangem und informellem Lernen
- 3. Berufliche Weiterbildung
- 3.1 Einführung in die berufliche Weiterbildung
- 3.1.1 Berufliche und allgemeine Weiterbildung
- 3.1.2 Berufliche Weiterbildung, Fortbildung und Umschulung
- 3.1.3 Formale und informelle Bildungsmaßnahmen
- 3.2 Ziele beruflicher Weiterbildung
- 3.2.1 Individuelle Regulationsfähigkeit
- 3.2.2 Beschäftigungsfähigkeit
- 3.2.3 Chancengleichheit
- 3.3 Ansätze für informelle Weiterbildung in der Arbeit
- 3.3.1 Online-Communities
- 3.3.2 Jobrotation
- 3.3.3 Projektarbeit
- 4. Relevanz des informellen Lernens
- 4.1 Online-Communities
- 4.2 Jobrotation
- 4.3 Projektarbeit
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept des informellen Lernens und seiner Relevanz für die berufliche Weiterbildung aus Sicht der Arbeitnehmer. Sie untersucht, ob informelles Lernen in der beruflichen Weiterbildung tatsächlich eine Bedeutung für die Zielerreichung der Arbeitnehmer besitzt.
- Entwicklung des Konzepts des informellen Lernens
- Definitionen und Ansätze des informellen Lernens
- Förderungsmöglichkeiten für informelles Lernen
- Zusammenhang zwischen informellem Lernen und Lebenslangem Lernen
- Relevanz des informellen Lernens für die berufliche Weiterbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel führt das Thema informelles Lernen und seine Relevanz für die berufliche Weiterbildung ein. Es werden die Zielsetzung und Fragestellung der Arbeit sowie der Aufbau der Arbeit dargelegt.
- Kapitel 2: Das informelle Lernen
Dieses Kapitel beleuchtet den theoretischen Hintergrund des informellen Lernens. Es werden die historische Entwicklung, verschiedene Definitionen und Konzepte, Förderungsmaßnahmen sowie die gesellschaftlichen Hintergründe und aktuelle Programme des Lebenslangen Lernens diskutiert. Schließlich wird auch auf die Kritik am Konzept des Lebenslangen Lernens und die Berührungspunkte mit dem informellen Lernen eingegangen.
- Kapitel 3: Berufliche Weiterbildung
Dieses Kapitel widmet sich der beruflichen Weiterbildung und ihren Zielen aus Sicht der Arbeitnehmer. Es werden die Unterschiede zwischen beruflicher und allgemeiner Weiterbildung sowie formale und informelle Bildungsmaßnahmen erläutert. Darüber hinaus werden die wichtigsten Ziele der beruflichen Weiterbildung und praktische Ansätze für informelle Weiterbildung in der Arbeit vorgestellt.
- Kapitel 4: Relevanz des informellen Lernens
Dieses Kapitel untersucht die Relevanz des informellen Lernens für die berufliche Weiterbildung, indem es die zuvor beschriebenen Ziele der beruflichen Weiterbildung mit den praktischen Ansätzen für informelle Weiterbildung in Beziehung setzt. Es wird analysiert, ob Online-Communities, Jobrotation und Projektarbeit in der Lage sind, die Ziele der Arbeitnehmer zu erfüllen.
Schlüsselwörter
Informelles Lernen, Lebenslanges Lernen, Berufliche Weiterbildung, Arbeitnehmerziele, Online-Communities, Jobrotation, Projektarbeit, Kompetenzerwerb, Förderung, Zertifizierung, Bildungskrise.
- Quote paper
- Jonas Düring (Author), 2014, Relevanz des informellen Lernens für die berufliche Weiterbildung aus Sicht der Arbeitnehmer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381447