In einer Wachstumsgesellschaft, welche stets auf der Suche nach größerer Effizienz ist, müssen Handlungen immer weiter routiniert werden um höhere Leistung an anderer Stelle zu gewährleisten. Viele Dinge in der alltäglichen Welt sind so geschmückt von institutionalisiertem Verhalten, als auch mit Prozessen, die man tut, weil sie als normal und vernünftig gelten. So wird nach und nach unsere direkte Umwelt zu einem System von sozial Konstruierter Wirklichkeit die uns als ein bestehendes Netz von Objektivität erscheint. Die Frage und Analyse dieses Prozesses soll in Form eines Vergleiches das Thema dieser Arbeit bilden. Peter L. Berger und Thomas Luckmann analysieren in ihrem 1969 erschienen Werk „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ das die Grundprozesse einer sozialen Wirklichkeit beleuchtet soll. Der Prozess der Institutionalisierung bildet einen Teil ihres Werkes, welcher Gesellschaft als eine objektive Wirklichkeit beschreibt. Auch Pierre Bourdieu der als einer der renommiertesten Soziologen des 20. Jahrhunderts gilt beschäftigte sich mit der Frage nach dem Einfluss von sozialen Faktoren für eine gesellschaftliche Ordnung. Aus diesem Grunde entwickelte er anhand des sozialen Feldes und der Dimension des Habitus, ein Konzept, welches die unsichtbaren Beziehungen der einzelnen Akteure in einem dialektischen Prozess aufzeigen sollte. Es geht Bourdieu unteranderem darum Praktiken zu Analysieren welche als vernünftig gelten ohne durch eine bestimmte von von vernünftigen Kalkül geleitet zu sein. In der folgenden Arbeit soll nun untersucht werden, inwiefern man das Habituskonzept nach Bourdieu mit dem Institutionalisierungsprozess von Berger und Luckmann vergleichen kann. Insbesondere geht es darum, Parallelen und Unterschiede herauszuarbeiten um eine Mögliche Kombination der Theorien aufzuzeigen oder die Grenzen der Vereinbarkeit klar zu machen. Zunächst soll die Methodik, um einen sozialwissenschaftlichen Vergleich durchzuführen erörtert werden. Anschließend wird die Theorie von Berger und Luckmann skizziert wobei, es vor allem um den Prozess der Institutionalisierung gehen soll. Im Weiteren soll auf Bourdieus Theorie eingegangen werden, bei dem die Begrifflichkeiten des sozialen Raumes sowie das Habitus Konzept im Vordergrund stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodisches Konzept
- Berger und Luckmann
- Wissen
- Institutionalisierungsprozess
- Bourdieu
- Sozialer Raum
- Habitus Konzept
- Parallelen der beiden Ansätze
- Unterschiede der beiden Ansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der sozialen Konstruktion der Wirklichkeit und untersucht den Institutionalisierungsprozess nach Berger und Luckmann im Vergleich zum Habituskonzept von Bourdieu. Das Ziel ist es, Parallelen und Unterschiede zwischen beiden Ansätzen aufzuzeigen und mögliche Kombinationen oder Grenzen der Vereinbarkeit zu erforschen.
- Soziale Konstruktion der Wirklichkeit
- Institutionalisierungsprozess nach Berger und Luckmann
- Habituskonzept nach Bourdieu
- Parallelen und Unterschiede der beiden Ansätze
- Mögliche Kombinationen und Grenzen der Vereinbarkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Fragestellung und die Zielsetzung des Theorienvergleichs vor. Sie erläutert die Bedeutung der sozialen Konstruktion der Wirklichkeit in einer Wachstumsgesellschaft und stellt die beiden Theorien von Berger und Luckmann sowie Bourdieu vor.
- Methodisches Konzept: Dieses Kapitel beschreibt das methodische Vorgehen des Theorienvergleichs. Es wird die Methode der Konfrontation durch Herausarbeiten von Parallelen und Differenzen vorgestellt. Der Vergleich dient der Präzisierung und Modifikation der beiden Theorien und zielt nicht auf eine Konkurrenzanalyse ab.
- Berger und Luckmann: Dieses Kapitel skizziert die Theorie von Berger und Luckmann und fokussiert auf den Prozess der Institutionalisierung. Es wird erläutert, wie Sprache und Wissen zur Objektivierung der institutionalisierten Prozesse beitragen und das Verhältnis des Akteurs zur sozialen Wirklichkeit als dialektisches Verhältnis beschrieben wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen der Wissenssoziologie, wie dem Institutionalisierungsprozess, dem Habituskonzept, dem sozialen Raum und der sozialen Konstruktion der Wirklichkeit. Weitere wichtige Themen sind die Analyse von Praktiken und die Erforschung der Wechselwirkung zwischen dem Individuum und der Gesellschaft.
- Citar trabajo
- Paul Weinheimer (Autor), 2017, Die Bourdieu Habitualisierung von Beger und Luckmann. Die soziale Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381067