Der Principat Traians, welcher nach dem Tod seines Vorgängers Nerva nur etwa drei Monate nach der Adoption begann, war geprägt von bedeutenden militärischen Erfolgen gegen die Daker sowie den Eroberungen Armeniens, Mesopotamiens und Assyriens, sodass unter diesem Kaiser die größte Ausdehnung des Römischen Reiches zu verzeichnen ist. Während es aber für seine Herrschaftszeit eine Fülle von archäologischen Funden und Befunden gibt, ist die Anzahl an überlieferten literarischen Quellen denkbar gering. Als Hauptquelle gilt die schriftliche Version der Dankesrede des Gaius Plinius Caecilius Secundus, welche dieser anlässlich seines Amtsantrittes als Suffektkonsul am 1. September 100 n. Chr. hielt.
Es handelt sich hierbei um eine Lobrede auf den Kaiser, der heute gemeinhin als Optimus Princeps bekannt ist. Vermutlich aufgrund der spärlichen Quellenlage existieren aber vergleichsweise wenig Forschungsbeiträge, die sich mit der Herrschaftsperiode des Optimus Princeps befassen. Umso weniger werden in der Forschung die sakralen Bezüge, welche Plinius in seine Rede eingebettet hat, und welche bereits beim flüchtigen Durchlesen des sogenannten Panegyricus hervorstechen, berücksichtigt. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit diesen Gottesbezügen und weist ihnen innerhalb der bestehenden Forschung sinnvolle Funktionen zu.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Panegyricus als Quelle
- 3. Grundlegende Theorien in der Forschung
- 4. Die Beziehung zwischen dem Princeps und den Göttern
- 4.1 Zur Bedeutung des divus Nerva
- 4.2 Traians Verbindung zu den Göttern
- 4.3 Das humanitas - Konzept im plinianischen Panegyricus
- 5. Die Funktionen der sakralen Bezüge
- 5.1 Von politischem Opportunismus bis zur Stärkung der Herrschaft
- 5.2 Zur Rolle der Götter hinsichtlich einer Konsensfunktion der Dankesrede
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Darstellung Traians im Panegyricus des Plinius. Das Hauptziel der Untersuchung ist es, die Funktion der sakralen Bezüge in der Dankesrede zu analysieren.
- Die Bedeutung des Panegyricus als Quelle für das Verständnis der traianischen Herrschaft
- Die Beziehung zwischen Traian und den Göttern im Kontext der römischen Religion
- Die Rolle des humanitas-Konzepts in der plinianischen Lobpreisung
- Die möglichen Funktionen der sakralen Bezüge in der Dankesrede, z.B. politischer Opportunismus oder Konsensfindung
- Die Verbindung zwischen den sakralen Bezügen und den rhetorischen Strategien Plinius'
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Arbeit dar, die Adoption Traians durch Kaiser Nerva, die Bedeutung der traianischen Herrschaft und die Bedeutung des Panegyricus als Quelle. Kapitel 2 beleuchtet den Panegyricus als Quelle und die Bedeutung der Dankesrede als traditionelles Genre. Kapitel 3 skizziert verschiedene Forschungsansätze zur Interpretation des Panegyricus, insbesondere die Theorie Seelentags zur Konsensfunktion der Rede. Kapitel 4 analysiert die Darstellung der Beziehung zwischen Traian und den Göttern, wobei besonders die Bedeutung des divus Nerva, Traians Verbindung zu den Göttern und das humanitas-Konzept im Panegyricus beleuchtet werden. Kapitel 5 untersucht die Funktionen der sakralen Bezüge in der Dankesrede im Hinblick auf politische Opportunismus, Konsensfindung und die Stärkung der Herrschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie dem römischen Kaisertum, der traianischen Herrschaft, dem Panegyricus des Plinius, sakralen Bezügen, politischem Opportunismus, Konsensfindung, humanitas-Konzept, der römischen Religion und der Funktion von Lobreden in der Antike.
- Quote paper
- Fabian Ballmann (Author), 2015, Die Darstellung Traians im "Panegyricus" des Plinius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380898