In dieser Hausarbeit wird weniger versucht das Alter der Quaternionentheorie zu ergründen, noch wird der Fokus auf die Veränderungen von Personen, Darstellungsweisen oder Schreibweisen gelegten. Vielmehr soll auf die Quaternionen der Reichsverfassung im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert anhand eines exemplarischen Kupferstichs von Antonie Wierix von 1606 eingegangen werden. Neben dem zeithistorischen Kontext, soll das Werk insbesondere hinsichtlich seiner propagandistischen Wirkung, seines Herrscherbildes, sowie der Säulen- und Zahlensymbolik untersucht werden. Die Quaternionen der Reichsverfassung oder „Quaterniones Imperii“, beschreiben eine Darstellungsform, welche die Reichverfassung des Heiligen Römischen Reich deutscher Nation bildhafte in Vierer-Gruppen abzubilden versucht. Die Reichsverfassung wird dabei durch je vier namentlich aufgeführte Vertreter der Reichsstände - den Quatuorviraten - in Quaternionenreihen repräsentiert. Dabei werden die Quatuorvirate ihrem Stand entsprechend in absteigender Hierarchie abgebildet.
Bei der Lektüre der Forschungstexte zu diesem Thema, fiel auf, dass diese vor allem das Alter der Quaternionentheorie zu ergründen versuchten oder den Fokus auf die Veränderungen von Personen, Darstellungsweisen oder Schreibweisen legten. So befasste sich auch der Vortrag von Albert Werminghoff Die Quaternionen der deutschen Reichsverfassung fast ausschließlich mit der ständischen Zuordnung der Personen, die dabei auftretenden Probleme (z.B. das Aussterben eines Geschlechts) und mit der Herkunft der Quaternionen. Aussagen zum Sinn und Zweck der Quaternionen sowie zu der deren symbolischen Aussagekraft wurde dabei weitestgehend vernachlässigt. Ebenso blieb auch der politische Kontext der Darstellungen größtenteils unberücksichtigt
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Herkunft und Verbreitung der Quaternionen
2. Darstellung von Kaiser und Reich um 1606
2.1 Politische Situation um 1606 – Rudolf II.
3. Beschreibung „Ordines Sacri Romani Imp: Ab Ottone III Instituti“, Antonie Wierix, 1606
3.1 Personengruppen
4. Interpretation
4.1. Quaternionen als propagandistisches Mittel
4.2. Herrscherbild des Kaiser
4.3. Die Säulensymbolik
4.4. Die Zahlensymbolik als Grundlage des Quaternionen-Systems
5. Fazit
6. Anhang (A1)
7. Literaturverzeichnis
8. Abbildungsverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Marie-Christine Bechtel (Autor:in), 2017, Quaternionen der Reichsverfassung. Die Symbolkraft der Quaternionen-Darstellung anhand eines Kupferstichs von Antonie Wierix (1606), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380797
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