Einleitung
Im damaligen Judentum war die Auferstehung eines einzelnen Menschen sehr wohl denkbar. Und zwar als die Auferstehung eines einzelnen Märtyrers vor der allgemeinen Totenaufstehung. Aus diesem Grunde gibt es in den Evangelien keinen Zusammenhang zwischen der allgemeinen Totenaufstehung und der Auferstehung Jesu. Die Auferstehung von Jesus ist davon zunächst unabhängig. Auch bei Paulus steht zunächst nichts über die allgemeine Totenauferstehung, sondern nur etwas über den auferstandenen Jesus. Erst später in 1. Korinther 15, 12ff, schlägt paulus die Brücke von der Auferstehung Jesu zu der Auferstehung der Christen.
Die älteste Quelle für die Auferstehung von Jesus ist 1. Korinther 15. Hier erinnert Paulus die Korinther zunächst daran, was er ihnen bei der Gründung der Gemeinde überliefert hat (Vers 1), und betont, daß er dies selbst empfangen hat (Vers 3). Im Anschluß daran zitiert er diese Überlieferung noch einmal chronologisch (Vers 3-5). Die nach 1. Korinther 15 älteste Quelle ist Markus 16, 1-8. Die Erzählung besteht aus drei Teilen: Die Frauen, wie sie auf dem Weg zum Grab sind (Vers 2-4), dann im Grab (Vers 5), und schließlich, wie sie vom Grab weg flüchten (Vers 8). Sie entdecken nicht das leere Grab, sondern den Jüngling, dessen Verkündigung: „Jesus ist auferstanden!“ (Vers 6) im Zentrum der Geschichte steht. Alle anderen neutestamentlichen und frühchristlichen Quellen zur Graberzählung basieren auf Markus 16. Allerdings berichten Lukas und Johannes im Gegensatz zu Markus davon, daß die Frauen den Jüngern von dem leeren Grab erzählen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Graberzählung
- Das leere Grab
- Die Erscheinungserzählungen
- Die Erscheinung des auferstandenen Christus vor Maria von Magdala
- Die Erscheinung des auferstandenen Christus vor dem Jüngerkreis
- Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert die Graberzählungen und Erscheinungserzählungen im Neuen Testament, um die theologischen Implikationen der Auferstehung Jesu Christi zu untersuchen.
- Die historische Bedeutung der Graberzählung
- Die Rolle der Frauen in den Auferstehungserzählungen
- Die unterschiedlichen Interpretationen des leeren Grabes
- Die Bedeutung der Erscheinungen des auferstandenen Christus für die Jünger
- Die theologischen Implikationen der Auferstehung Jesu
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die historische und theologische Bedeutung der Auferstehung Jesu im damaligen Judentum. Sie stellt fest, dass die Auferstehung Jesu zunächst unabhängig von der allgemeinen Totenaufstehung betrachtet wurde.
Die Graberzählung
Dieses Kapitel untersucht die Graberzählung im Markus- und Lukas-Evangelium und vergleicht diese mit der Darstellung im Johannes-Evangelium. Es beleuchtet die Rolle der Frauen, die Entdeckung des leeren Grabes und die unterschiedlichen Interpretationen des Ereignisses.
Das leere Grab
Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung des leeren Grabes in der Johannes-Graberzählung. Es stellt die Frage, ob das leere Grab alleine zum Glauben führen kann und untersucht den Zusammenhang zwischen dem leeren Grab und den Erscheinungen des Auferstandenen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieses Textes sind: Auferstehung Jesu, Graberzählung, Erscheinungserzählung, leere Grab, Maria Magdalena, Jünger, Petrus, Johannes, Markus, Lukas, Engel, Tradition, Theologie, Interpretation.
- Quote paper
- Ulrike Kemper (Author), 1997, Texte zur Auferstehung Jesu, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38075