Die Problemstellung dieser Arbeit beschäftigt sich mit folgender Frage: Aus welchen Gründen konnte sich die von William Wilberforce eingereichte Abolition Bill zur Abschaffung des Sklavenhandels erst nach 20 Jahren im Februar 1807 im britischen Unterhaus durchsetzen und welche Rolle spielte dabei die wirtschaftliche Entwicklung oder das politisch-gesellschaftliche Umfeld?
Nach wie vor werten Historiker die britische Abolition als frühen Akt des politischen Widerstands. Dies gilt es, in dieser Arbeit zu überprüfen. Um Aufschluss über die Gründe zu erhalten, ist es wichtig, die Zusammenhänge der Ereignisse zwischen den ersten Regulierungsmaßnahmen zur Abschaffung des britischen Sklavenhandels und dem bedeutsamen Tag im Februar 1807 genauer zu prüfen. Das erste Kapitel widmet sich dem Forschungsstand und den wichtigsten Quellenbegriffen. Im zweiten Kapitel stehen die Vorkämpfer, die Anfänge in England sowie Graham Sharps Präzedenzfall James Somerset als Schlüsselprozess sowie erste Erkenntnisse im Blickfeld. Schwerpunkt der anschließenden drei Kapitel liegt in den Gründen für den langen Weg zur Abschaffung des britischen Sklavenhandels sowie auf den politischen Auseinandersetzungen im Parlament. Diese Kapitel sollen in Abfolge des Entwicklungsprozesses weiterhin mögliche Ursachen und Gründe für eine langfristig verzögerte Ausführung und Umsetzung aufzeigen.
Das dritte Kapitel eruiert die Schwierigkeiten des 18. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts, die sich im Ringen um die Beendigung des Sklavenhandels durch die Abolitionsbewegung um Thomas Clarkson und dem Kampf von William Wilberforce in der Gesellschaft sowie beim Beginn der parlamentarischen Auseinandersetzungen in England ergaben. Die Problematik der Abolitionsbewegungen bei der Durchsetzung zur Abschaffung des Sklavenhandels ist Thema des vierten Kapitels. Die politische Realisierung zum Verbot des Sklavenhandels dank andauernden Aufklärungskampagnen von William Wilberforce und seinen Mitstreitern ist Gegenstand des fünften Kapitels. Es soll belegen, dass diese politische Entwicklung zur Abschaffung des Sklavenhandels nicht nur rein wirtschaftlichen Faktoren oder den schwindenden politischen Einflüssen in Westindien gegenüber dem Sklavenhandel geschuldet war und endet mit einem Ausblick. Den Abschluss bildet das sechste Kapitel mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Argumente zur Beantwortung der Eingangsfrage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Hinführung zum Thema
- 1.1. Forschungsüberblick
- 1.2. Abolitionismus
- 1.3. Sklavenhandel
- 1.4. Sklaverei
- 2. Der Beginn des Abolitionismus
- 2.1. Die Vordenker: Quäker, Methodisten und Evangelikale
- 2.2. Der Anfang in England
- 2.3. Die Schlüsselfigur: Granville Sharp und der Fall Somerset...
- 3. Das Ringen um ein Verbot des Sklavenhandels (1787-1792)
- 3.1. Thomas Clarkson und die Geburtsstunde der Gesellschaft
- 3.2. Kampf gegen die Sklaverei: William Wilberforce
- 3.3. Der Dolben Act und das Ringen um weitere Gesetze (1788-1792)............
- 4. Probleme bei der Durchsetzung (1793-1803)
- 4.1. Freund oder Feind: Die Jakobiner.
- 4.2. Verharren im Stillstand (1793-1795)
- 4.3. Politischer Offenbarungseid oder neue Motivation? (1796-1803)…………….
- 4.4. Slave Trade Limitation Bill und Slave Carrying (1797-1799)
- 4.5. Trinidad und karibische Kolonien (1798-1802)..\n
- 5. Die politische Realisierung zum Verbot des Sklavenhandels (1804-1807)
- 5.1. Motivationsschub und erste irische Abgeordnete im britischen Unterhaus.
- 5.2. Gesetzesvorlagen zum partiellen Verbot des Sklavenhandels (1805).........
- 5.3. Foreign Slave Trade Bill (1806)…………………………………..\n
- 5.4. The humble Address to the King (1806)..\n
- 5.5. Verbot des Sklavenhandels (1807)
- 5.6. Ausblick
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Gründe für die langwierige Durchsetzung der Abschaffung des britischen Sklavenhandels im Jahr 1807, insbesondere die Rolle der wirtschaftlichen Entwicklung und des politischen Umfelds. Sie untersucht die Ereignisse im britischen Parlament und in der Gesellschaft zwischen den ersten Regulierungsmaßnahmen und dem letztendlichen Verbot des Sklavenhandels.
- Die Entwicklung des Abolitionismus in Großbritannien
- Die Rolle von Schlüsselpersonen wie Thomas Clarkson und William Wilberforce
- Die politischen Auseinandersetzungen und Widerstände im britischen Parlament
- Die Bedeutung der wirtschaftlichen Faktoren und des gesellschaftlichen Wandels
- Die Auswirkung der Abolition auf das Britische Empire
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung des Sklavenhandels für das Britische Empire. Sie stellt die Schlüsselfrage nach den Gründen für die langsame Durchsetzung des Verbots des Sklavenhandels. Das erste Kapitel bietet einen Überblick über den Forschungsstand zum Thema und definiert wichtige Begriffe wie Abolitionismus und Sklaverei. Das zweite Kapitel widmet sich den Anfängen des Abolitionismus in England, den Vordenkern der Bewegung und dem Schlüsselfall von James Somerset. Die Kapitel drei und vier untersuchen die Entwicklung der Abolitionsbewegung und die politischen Debatten im Parlament. Sie beleuchten die Herausforderungen und Widerstände, denen die Abolitionisten begegneten, und die Rolle der wirtschaftlichen Interessen. Das fünfte Kapitel behandelt die politische Realisierung des Verbots des Sklavenhandels im Jahr 1807, wobei die Bedeutung der anhaltenden Aufklärungskampagnen hervorgehoben wird. Das sechste Kapitel fasst die wichtigsten Argumente der Arbeit zusammen und bietet eine Antwort auf die Eingangsfrage.
Schlüsselwörter
Sklavenhandel, Abolitionismus, Britisches Empire, William Wilberforce, Thomas Clarkson, Parlament, politische Auseinandersetzung, wirtschaftliche Entwicklung, gesellschaftlicher Wandel, Sklaverei, Transatlantischer Sklavenhandel, Abolition Bill, Dolben Act.
- Quote paper
- Jennifer Reber (Author), 2017, Zur Durchsetzung der Abschaffung des Sklavenhandels. Die britische Abolitionsbewegung und die politische Auseinandersetzung im Parlament, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380654