Die Comunidad Valenciana veranstaltet seit dem XVIII. Jahrhundert jedes Jahr im März ein großes Fest: "Las Fallas", oder auch "Les Falles" in valencianischer Sprache genannt. Dieses Fest, seine verwurzelte Tradition, seine Bräuche und seine Symbolik sollen in dieser Arbeit aus einer stadtsoziologischen Perspektive betrachtet werden.
Das Augenmerk der Analyse liegt auf der „kulturelle[n] Selbstdarstellung” der Stadt Valencia, und wie sie mittels eines großen Festes und seiner jahrhundertealten Ritualien, eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit erzeugt.
Die Frage, die dieser Arbeit zugrunde liegt, ist, in wie fern eine Strategie der „Politik der großen Ereignisse” die Stadt Valencia und ihr Fest beeinflussen. Inwiefern die beschleunigten politischen und sozialen Veränderungen, die Stadt in ein Ungleichgewicht bringen und wie das Bedürfnis nach einer „kulturellen Selbstinszenierung” des valencianischen Wesens entsteht.
Um einen tiefen Einblick in das valencianische Fest zu bekommen, wird zuerst der Ablauf der Fallas beschrieben und dessen historischen Hintergrund darstellen. Zunächst bietet die Arbeit einen kleinen Exkurs der Geschichte Valencias. Danach komme folgt ein theoretischer Teil, der auf auf Hartmut Häußermanns und Walter Siebels Aufsatz ,Festivalisierung der Stadtpolitik. Stadtentwicklung durch große Projekte’, basiert und auf Christiane Schwabs Monographie ,Texturen einer Stadt. Kulturwissenschaftliche Lektüren von Sevilla’. Zum Schluss kbetrachtet die Arbeit, auf der Basis von Antonio Ariño Villaroyas Text ,La Fiesta de las Fallas. Una liturgia civil del valencianismo temperamental’, die Rituale der Fallas, und wie diese eine Gruppenzugehörigkeit erzeugen, die als Rettungsanker der valencianischen Identität dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Las Fallas
- Ursprung der Fallas
- Valencia und ihre Skyline
- Die politische Strategie der Fallas
- Die Fallas eine „religion civil”
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das valencianische Fest Las Fallas aus stadtsoziologischer Perspektive. Im Fokus steht die kulturelle Selbstdarstellung der Stadt Valencia und die Erzeugung von Gruppenzugehörigkeit durch jahrhundertealte Rituale. Es wird analysiert, inwieweit die „Politik der großen Ereignisse“ die Stadt und ihr Fest beeinflusst und wie das Bedürfnis nach kultureller Selbstinszenierung im Kontext beschleunigter politischer und sozialer Veränderungen entstanden ist.
- Historischer Hintergrund und Ablauf der Fallas
- Einfluss der „Politik der großen Ereignisse“ auf Las Fallas
- Kulturelle Selbstdarstellung und Gruppenzugehörigkeit
- Die Rolle der Fallas-Kommissionen und der Falleros/Falleras
- Las Fallas als Ausdruck valencianischer Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit analysiert das valencianische Fest Las Fallas unter stadtsoziologischen Aspekten, insbesondere die kulturelle Selbstdarstellung Valencias und die damit verbundene Gruppenbildung. Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit dem Einfluss der "Politik der großen Ereignisse" auf die Entwicklung des Festes und die Entstehung eines Bedürfnisses nach kultureller Selbstinszenierung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen. Die Analyse basiert auf theoretischen Überlegungen und der Untersuchung der Fallas-Rituale.
Las Fallas: Las Fallas, das wichtigste Fest der Comunidad Valenciana, wurde 2016 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es beginnt offiziell im März, aber für die Valencianer bereits Ende Februar mit der Crida. Das Fest verwandelt Valencia in einen riesigen Freizeitpark mit Musik, Paraden, Paellas und Feuerwerken. Das Herzstück bilden die Fallas-Statuen, meist politische Satiren, die am 19. März (Cremà) verbrannt werden, bis auf die Gewinner der Ninots-Kategorie. Die Statuen werden von Künstlern im Auftrag der Fallas-Kommissionen geschaffen, die aus Falleros und Falleras bestehen und das Fest organisieren. Die Teilnahme am Fest ist mit Kosten verbunden und fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Ursprung der Fallas: Die Ursprünge der Fallas lassen sich auf eine alte Tradition der Tischler im 16. Jahrhundert zurückführen, die am 19. März alte Werkzeuge verbrannten. Obwohl das Fest religiöse Wurzeln hat (Schutzheiliger San José), stehen heute die Statuen und das Feiern selbst im Vordergrund.
Schlüsselwörter
Las Fallas, Valencia, Stadtsoziologie, kulturelle Selbstdarstellung, Gruppenzugehörigkeit, Politik der großen Ereignisse, Festkultur, valencianische Identität, Fallas-Kommissionen, Falleros, Falleras, Cremà, Ninots.
Häufig gestellte Fragen zu: Las Fallas - Eine stadtsoziologische Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das valencianische Fest Las Fallas aus stadtsoziologischer Perspektive. Der Fokus liegt auf der kulturellen Selbstdarstellung Valencias und der Gruppenbildung durch jahrhundertealte Rituale. Es wird analysiert, wie die „Politik der großen Ereignisse“ das Fest und die Stadt beeinflusst und wie das Bedürfnis nach kultureller Selbstinszenierung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen entstanden ist.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den historischen Hintergrund und Ablauf der Fallas, den Einfluss der „Politik der großen Ereignisse“, die kulturelle Selbstdarstellung und Gruppenzugehörigkeit, die Rolle der Fallas-Kommissionen und der Falleros/Falleras, sowie Las Fallas als Ausdruck valencianischer Identität.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zu Las Fallas (inklusive der Ursprünge), Valencia und seiner Skyline (mit Fokus auf die politische Strategie der Fallas), Las Fallas als „religion civil“ und ein Fazit. Zusätzlich werden Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter aufgeführt.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit dem Einfluss der "Politik der großen Ereignisse" auf die Entwicklung des Festes und die Entstehung eines Bedürfnisses nach kultureller Selbstinszenierung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen.
Was sind die Ursprünge der Fallas?
Die Ursprünge lassen sich auf eine alte Tradition der Tischler im 16. Jahrhundert zurückführen, die am 19. März alte Werkzeuge verbrannten. Obwohl das Fest religiöse Wurzeln hat (Schutzheiliger San José), stehen heute die Statuen und das Feiern selbst im Vordergrund.
Was ist die „Cremà“?
Die „Cremà“ ist der Höhepunkt des Festes am 19. März, an dem die meisten Fallas-Statuen verbrannt werden. Nur die Gewinner der Ninots-Kategorie bleiben verschont.
Welche Rolle spielen die Fallas-Kommissionen und die Falleros/Falleras?
Die Fallas-Kommissionen, bestehend aus Falleros und Falleras, organisieren das Fest. Die Teilnahme ist mit Kosten verbunden und fördert ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Thema?
Schlüsselwörter sind: Las Fallas, Valencia, Stadtsoziologie, kulturelle Selbstdarstellung, Gruppenzugehörigkeit, Politik der großen Ereignisse, Festkultur, valencianische Identität, Fallas-Kommissionen, Falleros, Falleras, Cremà, Ninots.
Welche Bedeutung haben die Fallas-Statuen?
Die Fallas-Statuen, meist politische Satiren, sind das Herzstück des Festes. Sie werden von Künstlern im Auftrag der Fallas-Kommissionen geschaffen.
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- Lilian Sassanelli (Author), 2017, "Las Fallas". Ein valencianisches Fest und Selbstkarikatur einer Stadt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380513