Diese Arbeit verdeutlicht die Phänomenologie der Eisenbahn vor dem Hintergrund einer sich veränernden Gesellschaft. Sie vertritt die These, dass die Eisenbahn die Soziologie und im Zuge dessen als besonderes Phänomen der Eisenbahnreise auch die Wahrnehmung der Menschen nachhaltig beeinflusste. Diese Veränderung lässt sich als Teil der sich industrialisierenden Gesellschaft verstehen, exemplarisch an der Eisenbahn ablesen und gleichsam in einen mediengeschichtlichen Kontext einordnen. Zudem wirkt die Industrialisierung als mediales Ereignis, das mit der Eisenbahn ein neues (Transport-)Medium hervorbringt. Dieses neue Medium verändert die Wahrnehmung der Menschen in derselben Form wie es die Industrialisierung für die Gesellschaft insgesamt tut. Die Aufmerksamkeit und Konzentration der Zeitgenossen wird während der Reise auf eine neue Art herausgefordert. Daraus entwickeln sich neue Reisegewohnheiten wie Lesen oder Schlafen. Beim Blick aus dem Fenster veränderten sich zudem die Sehgewohnheiten der Menschen und es bildete sich im Anschluss an die breiten Erfolge des Panoramas um die Jahrhundertwende des 18. ins 19. Jahrhundert ein weitsichtiger, panoramatischer Blick aus. In dieser Hinsicht lässt sich die Eisenbahn mediengeschichtlich einordnen und als Vorform des Kinos verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Eisenbahn als neues Transportmittel
- Dampfkraft wird mobil
- Geschwindigkeitsrevolution der Gesellschaft
- Veränderung von Raum und Zeit
- Reisen mit der Eisenbahn
- Der panoramatische Blick
- Das Panorama als Massenmedium des 19. Jahrhunderts
- Ausbildung des panoramatischen Blicks
- Folgen einer neuen Reiseerfahrung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Eisenbahn auf die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, insbesondere auf die Wahrnehmung und Soziologie. Sie argumentiert, dass die Eisenbahn nicht nur ein neues Transportmittel war, sondern auch ein mediales Ereignis, welches die Lebensweise und das Erleben der Menschen grundlegend veränderte.
- Die Eisenbahn als technischer Fortschritt und seine gesellschaftlichen Folgen
- Die Veränderung von Raum und Zeit durch die erhöhte Geschwindigkeit
- Die Entwicklung des panoramatischen Blicks als neue Form der Wahrnehmung
- Die Eisenbahn als Massenmedium und ihr Einfluss auf die Reisegewohnheiten
- Einordnung der Eisenbahn in den mediengeschichtlichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die These auf, dass die Eisenbahn die Soziologie und die Wahrnehmung der Menschen nachhaltig beeinflusste. Sie ordnet die Eisenbahn in den Kontext der sich industrialisierenden Gesellschaft ein und kündigt die Betrachtung der Eisenbahn als neuartiges Verkehrsmittel und Massenmedium an.
Die Eisenbahn als neues Transportmittel: Dieses Kapitel beschreibt die technische Entwicklung der Eisenbahn, beginnend mit der Dampfmaschine und deren Weiterentwicklung. Es zeigt den Zusammenhang zwischen der industriellen Revolution, insbesondere der Kohleförderung in England, und der Entstehung der Eisenbahn auf. Die Entwicklung von der atmosphärischen Dampfmaschine Newcomens über die Niederdruck-Dampfmaschine Watts bis hin zur Hochdruck-Dampfmaschine Evans wird detailliert erläutert, um die technologischen Voraussetzungen für die Mobilität der Eisenbahn aufzuzeigen. Der Fokus liegt auf dem Übergang von der Verwendung der Dampfmaschine im Bergbau zur Anwendung in Lokomotiven und der damit verbundenen Veränderung der Reisegewohnheiten und der Wahrnehmung von Raum und Zeit.
Reisen mit der Eisenbahn: (Anmerkung: Der bereitgestellte Text enthält keine explizite Kapitelüberschrift "Reisen mit der Eisenbahn". Diese Zusammenfassung basiert auf der Einleitung und den impliziten Inhalten der bereitgestellten Textausschnitte.) Dieses Kapitel würde sich mit den direkten Auswirkungen der Eisenbahn auf die Reiseerfahrungen der Menschen auseinandersetzen. Es würde die Veränderungen in den Reisegewohnheiten analysieren, die durch die schnellere, bequemere und weitere Reisemöglichkeiten entstanden sind. Die Beschleunigung des Reisens und die neue Erfahrbarkeit der Welt durch die Eisenbahn würden in diesem Kontext diskutiert werden, ebenso wie die Entstehung neuer Reisepraktiken wie Lesen oder Schlafen während der Fahrt. Die Veränderungen der sozialen Dynamik während des Reisens würden ebenfalls ein Thema bilden.
Der panoramatische Blick: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Auswirkungen der Eisenbahnreise auf die visuelle Wahrnehmung. Es beschreibt die Entwicklung des panoramatischen Blicks im Kontext des 19. Jahrhunderts und erklärt, wie dieser Blick durch die Erfahrung des Reisens mit der Eisenbahn geprägt wurde. Die Bedeutung des Panoramas als Massenmedium wird herausgestellt und die Folgen dieser neuen Reiseerfahrung für die Sehgewohnheiten der Menschen analysiert. Der Zusammenhang zwischen dem sich entwickelnden panoramatischen Blick und der „Sehsucht“ der Menschen wird beleuchtet, um den Einfluss der Eisenbahn auf die mediale und visuelle Kultur zu veranschaulichen. Der Vergleich der Eisenbahn mit Vorformen des Kinos würde diesen Aspekt unterstreichen.
Schlüsselwörter
Eisenbahn, Dampfmaschine, Industrielle Revolution, Wahrnehmung, Soziologie, Raum, Zeit, Geschwindigkeit, Panorama, Massenmedium, Mediengeschichte, Reisegewohnheiten, Visualität.
FAQ: Auswirkungen der Eisenbahn auf Gesellschaft und Wahrnehmung im 19. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Eisenbahn auf die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts, insbesondere auf die Wahrnehmung und Soziologie. Sie argumentiert, dass die Eisenbahn nicht nur ein neues Transportmittel war, sondern auch ein mediales Ereignis, welches die Lebensweise und das Erleben der Menschen grundlegend veränderte.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Eisenbahn als technischen Fortschritt und seine gesellschaftlichen Folgen, die Veränderung von Raum und Zeit durch erhöhte Geschwindigkeit, die Entwicklung des panoramatischen Blicks als neue Form der Wahrnehmung, die Eisenbahn als Massenmedium und ihren Einfluss auf Reisegewohnheiten sowie die Einordnung der Eisenbahn in den mediengeschichtlichen Kontext.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Eisenbahn als neues Transportmittel, ein Kapitel über Reisen mit der Eisenbahn, ein Kapitel über den panoramatischen Blick und eine Zusammenfassung. Die Einleitung stellt die These und den Kontext der Arbeit vor. Das Kapitel über die Eisenbahn als neues Transportmittel beschreibt die technische Entwicklung und deren Auswirkungen. Das Kapitel über Reisen mit der Eisenbahn analysiert die veränderten Reisegewohnheiten. Das Kapitel über den panoramatischen Blick konzentriert sich auf die Auswirkungen der Eisenbahnreise auf die visuelle Wahrnehmung. Die Zusammenfassung fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie wird die Eisenbahn in dieser Arbeit betrachtet?
Die Eisenbahn wird sowohl als technischer Fortschritt mit weitreichenden gesellschaftlichen Folgen als auch als Massenmedium betrachtet, das die Wahrnehmung und das Erleben der Menschen nachhaltig beeinflusst hat.
Welche Rolle spielt die Dampfmaschine?
Die Dampfmaschine wird als zentrale technologische Grundlage der Eisenbahnentwicklung beschrieben. Ihre Entwicklung von der atmosphärischen Dampfmaschine Newcomens über die Niederdruck-Dampfmaschine Watts bis hin zur Hochdruck-Dampfmaschine Evans wird detailliert erläutert, um die technologischen Voraussetzungen für die Mobilität der Eisenbahn aufzuzeigen.
Was ist der "panoramatische Blick" und welche Bedeutung hat er?
Der "panoramatische Blick" beschreibt eine neue Form der visuellen Wahrnehmung, die durch die Erfahrung des Reisens mit der Eisenbahn geprägt wurde. Er wird als Massenmedium betrachtet und seine Auswirkungen auf die Sehgewohnheiten der Menschen analysiert. Der Zusammenhang zwischen dem sich entwickelnden panoramatischen Blick und der „Sehsucht“ der Menschen wird beleuchtet, um den Einfluss der Eisenbahn auf die mediale und visuelle Kultur zu veranschaulichen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Eisenbahn, Dampfmaschine, Industrielle Revolution, Wahrnehmung, Soziologie, Raum, Zeit, Geschwindigkeit, Panorama, Massenmedium, Mediengeschichte, Reisegewohnheiten, Visualität.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für alle gedacht, die sich für die Geschichte der Eisenbahn, die Auswirkungen technischer Innovationen auf die Gesellschaft und die Entwicklung der visuellen Wahrnehmung im 19. Jahrhundert interessieren. Sie eignet sich besonders für akademische Zwecke und die Analyse von Themen im Kontext der Sozial- und Mediengeschichte.
- Quote paper
- Felix Luderer (Author), 2015, Ein Blick genügt. Zur Veränderung der Wahrnehmung am Beispiel der Eisenbahn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380316