Versicherungswirtschaft (VW) als Oberbegriff umfasst sowohl die private VW als auch die Sozialversicherung. Hier soll nachstehend nur die private VW betrachtet werden. Im Jahr 2003 hatten die bundesdeutschen Erstversicherer Beitragseinnahmen von 148,2 Milliarden Euro. Sie beschäftigen 244.300 Arbeitnehmer. Weiterhin waren ca. 410.000 Vermittler als Gewebetreibende für die VW tätig, davon 400.000 als gebundene Vermittler. Darin sind ca. 320.000 nebenberufliche Vermittler enthalten. Von den 90.000 hauptberuflich als Gewerbetreibende tätigen Vermittlern sind 10.000 ungebundene Vermittler, also Versicherungsmakler. Allerdings sind in dieser Zahl auch Strukturvertriebe enthalten, deren Mitarbeiterzahl nicht bekannt ist.
Die 677 Versicherungsunternehmen (VU) verwalteten Kapitalanlangen in Höhe von 980,989 Milliarden Euro. Die Versicherungsdurchdringung (Bruttobeiträge der Erstversicherer in Relation zum Bruttoinlandsprodukt) stieg wiederum auf nunmehr 7,2%. Die Privathaushalte zahlten 11,12% ihres verfügbaren Einkommens für Versicherungen. Damit nimmt die VW in der Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland eine bedeutende Rolle ein.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Die wirtschaftliche Bedeutung der Versicherungswirtschaft
- II. Versicherungsmarkt und Wettbewerb
- III. Die Bedeutung der Vertriebs-Systeme
- 1. Besonderheit der Versicherungsproduktion
- 2. Bedeutung für die VersWirtschaft
- 3. Formen der Vertriebsorganisation
- a) Stammorganisation
- b) Strukturvertriebe
- c) Bankenvertrieb
- c) freier Vertrieb
- d) Direktvertrieb
- IV. Die Arten der Vermittler
- 1. Begriff
- 2. Formen
- 3. Sonderformen
- B. Die Rechtsstellung des VersAgenten und des Versicherungsmaklers
- I. Rechtsstellung der Versicherungsagenten
- 1. Begriff
- 2. Vertretungsmacht
- 3. Kenntniszurechnung
- 4. Haftung
- a) Haftung des Versicherers
- b) persönliche Haftung des Agenten
- II. Rechtsstellung der Versicherungsmakler
- 1. Überblick
- a) historische Entwicklung
- b) Stellung
- 2. Pflichten des VersMaklers
- a) Pflichten gegenüber dem VN
- b) Pflichten gegenüber dem VU
- 3. Haftung gegenüber dem Kunden
- 4. Diener zweier Herren?
- III. Mischformen
- C. Die EG-Vermittlerrichtlinie und ihre Umsetzung in deutsches Recht
- I. historische Entwicklung
- II. Vorgaben der Richtlinie
- 1. Zielsetzung
- 2. Begriffsbestimmungen
- 3. Vorschriften für die Ausübung der Tätigkeit
- a) Eintragung
- b) berufliche Anforderungen
- aa) Kenntnisse und Fertigkeiten
- bb) Leumund
- cc) Berufshaftpflichtversicherung
- dd) Einlagensicherung
- 4. Informationspflichten der VersVerm
- a) vor Abschluss eines Versicherungsvertrages
- b) vor Abschluss jedes ersten Versicherungsvertrages
- 5) Terminplan
- III. Umsetzung in deutsches Recht
- 1. Zeitliche Abfolge
- 2. Erstes Gesetz
- a) Berufshaftpflichtversicherung
- b) Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten
- aa) statusgebundene Informationspflichten
- bb) vertragsspezifische anlassbezogene Beratungs-, Informations- und Dokumentationspflichten
- c) Kundengeldsicherung
- d) Schlichtungsstelle
- 3. Zweites Gesetz
- 4. Ausnahmetatbestände der Richtlinie
- D. Ausblick und Schluss
- I. Notwendigkeit der Umsetzung
- II. Folgen der verspäteten Umsetzung
- III. Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt
- IV. Versicherungsmakler und "best advice"
- V. Provisionssystem contra Honorarberatung
- VI. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rechtsstellung des Versicherungsagenten und des Versicherungsmaklers sowie der Umsetzung der EG-Vermittlerrichtlinie in deutsches Recht. Der Fokus liegt auf den Veränderungen, die durch die Richtlinie im Bereich des Versicherungsvertriebs eintreten, insbesondere in Bezug auf die Pflichten und Haftungen der Vermittler.
- Die Bedeutung der Versicherungswirtschaft und die verschiedenen Vertriebssysteme
- Die rechtliche Stellung von Versicherungsagenten und Versicherungsmaklern
- Die Vorgaben der EG-Vermittlerrichtlinie und ihre Zielsetzung
- Die Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht und die daraus resultierenden Folgen
- Der Einfluss der Richtlinie auf den Versicherungsmarkt und die Rolle von Versicherungsmaklern im "best advice"-Konzept
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel A befasst sich einleitend mit der wirtschaftlichen Bedeutung der Versicherungswirtschaft, dem Wettbewerb auf dem Versicherungsmarkt und den verschiedenen Vertriebssystemen. Kapitel B beleuchtet die rechtliche Stellung von Versicherungsagenten und Versicherungsmaklern, inklusive ihrer Pflichten und Haftungen. Kapitel C analysiert die EG-Vermittlerrichtlinie, ihre Vorgaben und ihre Umsetzung in deutsches Recht. Abschließend betrachtet Kapitel D die Auswirkungen der Richtlinie auf den Versicherungsmarkt und diskutiert die Zukunft des Versicherungsvertriebs.
Schlüsselwörter
Versicherungsagent, Versicherungsmakler, EG-Vermittlerrichtlinie, Versicherungsvertrieb, Vertriebssysteme, Haftungsrecht, Pflichten, Informationspflichten, "best advice", Honorarberatung, Wettbewerb, Versicherungsmarkt, Rechtsstellung, Umsetzung, Auswirkungen.
- Quote paper
- Rembert Schmidt (Author), 2005, Die Rechtsstellung des Versicherungsagenten und des Versicherungsmaklers und die EG-Vermittlerrichtlinie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37994