An allen europäischen Höfen galt es damals für den Herrscher zum guten Ton, eine oder mehrere Mätressen zu haben – trotz des damit verbundenen Ehebruchs. Mätressen waren offizielle Geliebte des Herrschers, allerdings viel mehr als nur eine private Liebschaft. Die Mätresse war eine öffentliche, im Rampenlicht stehende Person, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zog. Sie war in gewisser Weise ein Statussymbol, das einem Hof Glanz verlieh. Die Mätresse wurde zum gesellschaftlich integrierten Hofamt mit zum Teil politischem Einfluss und sie gehörte zu den mächtigsten weiblichen Figuren am Hof.
Friedrich August I. von Sachsen, auch als August der Starke bekannt, führte ein zu seiner Amtszeit als Kurfürst von Sachsen und König von Polen in diesem Sinn wohl sehr modernes Leben. Nach seinem Regierungsantritt als Kurfürst begann seine Mätressenwirtschaft. Die genaue Anzahl seiner Liebschaften bleibt eine Dunkelziffer. Aber offiziell sind zwölf Mätressen bekannt, von denen einige nur kurz, andere für längere Zeit in seiner Gunst standen. Die bekanntesten seiner Favoritinnen waren Gräfin Maria Aurora von Königsmarck, die Gräfin Esterle, die Fürstin Lubomirska und Anna Constantia von Brockdorff, spätere Gräfin von Cosel.
Die vorliegende Arbeit stellt eine Überblicksdarstellung zur Mätressenwirtschaft des sächsischen Kurfürsten dar und versucht die Frage zu beantworten, welchen Einfluss – politisch, sozial und emotional – die vier genannten Mätressen auf ihn hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Friedrich August in jungen Jahren
- Dynastische Prinzipien und moderne höfische Lebenshaltung
- Die Mätressen von August dem Starken
- Maria Aurora von Königsmarck
- Die Gräfin Esterle
- Fürstin Lubomirska
- Anna Constantia von Brockdorff (Gräfin von Cosel)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Mätressenwirtschaft von August dem Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Sie untersucht den Einfluss der vier bekanntesten Mätressen auf den Herrscher, sowohl politisch, sozial als auch emotional.
- Die Rolle von Mätressen am Hofe und ihre Integration in die höfische Gesellschaft.
- Dynastische Prinzipien und die Bedeutung der Heirat in der frühen Neuzeit.
- Die Auswirkungen der französischen Hofkultur auf deutsche Fürstenhöfe.
- Die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Mätressen Augusts des Starken.
- Die individuellen Beziehungen des Kurfürsten zu seinen Mätressen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Mätressenwirtschaft als ein wichtiges Element der höfischen Lebenshaltung im Barock vor und setzt August den Starken in den Kontext dieser Tradition.
- Friedrich August in jungen Jahren: Dieses Kapitel beleuchtet die Jugend des Kurfürsten, seine Erziehung am Hofe und seine erste Liebe. Es zeigt, wie er frühzeitig mit den Gepflogenheiten des höfischen Lebens vertraut wurde.
- Dynastische Prinzipien und moderne höfische Lebenshaltung: Das Kapitel erläutert die Rolle dynastischer Prinzipien in der Heiratspraxis der frühen Neuzeit und den Einfluss französischer Hofkultur auf den sächsischen Hof.
- Die Mätressen von August dem Starken: Dieses Kapitel widmet sich den vier wichtigsten Mätressen von August dem Starken. Es geht auf ihre individuellen Beziehungen zu ihm ein und diskutiert ihren Einfluss auf den Hof und die Politik.
Schlüsselwörter
Mätressenwirtschaft, August der Starke, Kurfürst von Sachsen, König von Polen, höfische Lebenshaltung, französische Hofkultur, Dynastische Prinzipien, Heirat, politische Macht, gesellschaftlicher Einfluss, Liebesbeziehungen.
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- Sabrina Engler (Author), 2012, Die Mätressenwirtschaft Augusts des Starken und der Einfluss der Mätressen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379721