Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts begann das Zeitalter der industriellen Revolution in Europa. Sie hatte ihren Ursprung in der Textilindustrie in Großbritannien, hervorgerufen durch bahnbrechende Erfindungen wie zum Beispiel die Dampfmaschine (1769) von James Watt oder der mechanische Webstuhl (1785) von Edmund Cartwright, die die Produktionsleistung enorm steigerten. Durch den Einsatz von neu entwickelten Dampfpumpen konnte die Entwässerung von Bergwerken deutlich verbessert werden was wichtig war für die Förderung des Kohleabbaus und somit für die Eisenverarbeitung. Ein weiterer Meilenstein war die erste Lokomotive auf Schienen von Richard Terevithicks (1803), mit der dann die Güter nun schneller und in größeren Mengen transportiert werden konnten.
Mit all diesen Dingen entwickelte sich Großbritannien schnell zu einer Industriegroßmacht. Charakteristisch für diese Zeit war das schnelle Wachstum der Bevölkerung, besonders auf dem Land. Es stieg damit der Bedarf an Lebensmittel und damit auch die Preise für diese Produkte. Auch hier entwickelte man dann sehr schnell Möglichkeiten der Düngung und neue maschinelle Hilfsmittel um die Erträge und die Geschwindigkeit beim Ernten zu erhöhen. Dem Beispiel Großbritanniens folgte als nächstes Land Belgien. Es baute seine Infrastruktur mit Hilfe der Eisenbahn und sein Kanalnetz aus, steigerte die Förderung von Kohle und produzierte große Mengen von Eisen, Maschinen und Metallerzeugnissen. Frankreich folgte diesem Beispiel erst viel später, getrieben von Kaiser Napoleon III. (1808-1873). Er organisierte zum Beispiel 1855 in Paris eine Weltausstellung nach dem Londoner Vorbild (1851). Deutschland hingegen war die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr stark blockiert vor allem durch unzählige Zollschranken. Dies wurde zuerst von Preußen geändert durch die Gründung eines Zollvereins. Viele Staaten schlossen sich diesem Beispiel an und so entstand der “Deutsche Zollverein”. 1835 wurde die erste Eisenbahnlinie in Deutschland zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet und das Schienennetz wurde weiter ausgebaut. Dadurch erlebte vor allem die Eisenerzeugung und die Maschinenbauindustrie ihre Blütezeit. Großbritannien bekam nunmehr große Konkurrenz von Deutschland und wollte sich dadurch schützen, dass alle Erzeugnisse aus Deutschland mit dem Vermerk “Made in Germany” versehen werden mussten.
Inhaltsverzeichnis
- Produktionssysteme – Entstehung und Beispiele
- Die Entstehung von Produktionssystemen
- Die Industrielle Revolution
- F.W. Taylor und der Taylorismus
- Henry Ford
- Das Toyota Produktionssystem
- Das Mercedes - Benz - Produktionssystem MPS
- Gegenüberstellung weiterer Produktionssysteme
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung von Produktionssystemen, insbesondere mit dem Einfluss des Menschen und der Führung auf deren Gestaltung. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis der historischen Entwicklung und der zentralen Konzepte von Produktionssystemen zu vermitteln.
- Die Industrielle Revolution als Ausgangspunkt der modernen Produktionsweise
- Die Entstehung des Taylorismus und seine Bedeutung für die Arbeitsorganisation
- Das Toyota Produktionssystem als ein Beispiel für Lean-Produktion
- Der Einfluss von Führungsstilen auf die Gestaltung von Produktionssystemen
- Die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung für Produktionssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entstehung von Produktionssystemen. Es beleuchtet die Industrielle Revolution als Ursprung der modernen Produktionsweise und analysiert die Entwicklung des Taylorismus sowie den Einfluss von Henry Ford auf die Massenproduktion.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Toyota Produktionssystem als einem Beispiel für Lean-Produktion. Es werden die zentralen Prinzipien und Methoden des Toyota Production Systems (TPS) vorgestellt und deren Einfluss auf die Effizienzsteigerung und die Qualitätsverbesserung in der Produktion erläutert.
Das dritte Kapitel beleuchtet das Mercedes-Benz Produktionssystem (MPS) und vergleicht es mit anderen Produktionssystemen. Es werden die spezifischen Merkmale und Vorteile des MPS im Kontext der Automobilindustrie dargestellt.
Schlüsselwörter
Produktionssysteme, Industrielle Revolution, Taylorismus, Lean-Produktion, Toyota Production System (TPS), Mercedes-Benz Produktionssystem (MPS), Führung, Digitalisierung, Effizienzsteigerung, Qualitätsmanagement.
- Quote paper
- Manfred Stöcklein (Author), 2010, Welche Rolle spielt der Arbeiter und die Führung? Produktionssysteme, Entstehung und Beispiele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379497