Serien lassen sich grundsätzlich in zwei verschiedene Kategorien einteilen: Die episodische Serie (series) und die Fortsetzungsserie (serial). Während in der Fortsetzungsserie die Handlungsstränge folgenübergreifend aufgebaut sind, folgt die episodische Serie in ihren einzelnen Episoden einem gleichbleibendem, narrativen Muster, durch das es am Ende jeder Folge stets zu einer Auflösung des zu Beginn eingeführten Konflikts kommt. Hierdurch entsteht eine lockere Verbundenheit der Episoden, die auch in abweichender Reihenfolge oder mit Auslassungen ohne Schwierigkeiten rezipiert werden können.
Obwohl jede Folge der ersten Staffel von Criminal Minds einen eigenen Kriminalfall behandelt, soll mit Hilfe dieser Arbeit ein narratives, serienübergreifendes Muster identifiziert werden. Die erste Staffel der Serie Criminal Minds wurde in den bisherigen Blogeinträgen exemplarisch, durch die Auswahl einiger Episoden, auf narrative Muster untersucht, die nun in diesem Abschlusstext analysiert und verglichen werden sollen. Mit Hilfe des von Porter, Larson, Harthcock und Nellis entworfenen ‚Scene Function Model’, das auf Grundlage der theoretischen Klassifizierung von Seymour Chatman erarbeitet wurde, ließen sich die Szenen der ausgewählten Episoden in Kernels und Satellites einteilen. Anschließend wurden die Folgen in die von Michael Newman vorgeschlagenen vier Akte set-up, complication, development und resolution gegliedert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Analyse
- 2.1 Die Platzierung der Kernels
- 2.2 Die Akteinteilung
- 2.3 Die Cliffhanger-Episode
- 2.4 Die Identifizierung eines Musters
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die dramaturgische Erzählweise der ersten Staffel der Serie "Criminal Minds" (USA 2005/2006). Ziel ist es, trotz der individuellen Kriminalfälle in jeder Episode, ein übergreifendes narratives Muster zu identifizieren. Die Analyse konzentriert sich auf die Platzierung von Kernelszenen und die Akteinteilung der Episoden.
- Identifizierung eines übergreifenden narrativen Musters in der ersten Staffel von "Criminal Minds".
- Analyse der Platzierung von Kernelszenen (Handlungsschritte) innerhalb der Episoden.
- Untersuchung der Akteinteilung nach dem Modell von Michael Newman (set-up, complication, development, resolution).
- Bewertung des Einflusses der dramaturgischen Struktur auf die Spannungskurve.
- Analyse der Abweichung der letzten Episode als Cliffhanger vom identifizierten Muster.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und unterscheidet zwischen episodischen und fortsetzungsserienartigen Serien. Sie stellt die These auf, dass trotz der individuellen Kriminalfälle in jeder Episode von "Criminal Minds" ein gleichbleibendes dramaturgisches Muster existiert, welches durch die Akteinteilung und die Platzierung von Kernelszenen erreicht wird. Die Arbeit baut auf vorherigen Analysen einzelner Episoden auf, die nun verglichen und analysiert werden.
2. Analyse: Dieses Kapitel analysiert die Ergebnisse der vorherigen Einzelanalysen der Episoden. Es untersucht zunächst die Platzierung der Kernelszenen und anschließend die Akteinteilung. Die letzte Episode, ein Cliffhanger, wird aufgrund ihrer Abweichung separat betrachtet. Die Analyse konzentriert sich auf die sechs Kernelfunktionen (disturbance, obstacle, complication, confrontation, crisis, resolution) und ihre konsistente Abfolge und Platzierung in den Episoden, trotz inhaltlicher Variationen in den einzelnen Fällen. Es wird gezeigt, wie diese Struktur die Spannung aufbaut und steuert.
Schlüsselwörter
Criminal Minds, Dramaturgie, Serienanalyse, episodische Serie, narrative Muster, Kernels, Satellites, Akteinteilung, Spannung, Cliffhanger, Scene Function Model, Handlungsanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu: Dramaturgische Analyse der ersten Staffel von "Criminal Minds"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die dramaturgische Erzählweise der ersten Staffel der US-amerikanischen Serie "Criminal Minds" (2005/2006). Der Fokus liegt darauf, ein übergreifendes narratives Muster trotz der individuellen Kriminalfälle in jeder Episode zu identifizieren.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Analyse konzentriert sich auf die Platzierung von Kernelszenen (Handlungsschritte) und die Akteinteilung der Episoden nach dem Modell von Michael Newman (set-up, complication, development, resolution). Es werden die sechs Kernelfunktionen (Störung, Hindernis, Komplikation, Konfrontation, Krise, Lösung) untersucht und deren Abfolge und Platzierung verglichen.
Welche Ziele verfolgt die Analyse?
Die Arbeit zielt darauf ab, ein übergreifendes narratives Muster in der ersten Staffel von "Criminal Minds" zu identifizieren, die Platzierung von Kernelszenen zu analysieren, die Akteinteilung zu untersuchen und den Einfluss der dramaturgischen Struktur auf die Spannungskurve zu bewerten. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Abweichung der letzten Episode (Cliffhanger) vom identifizierten Muster.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Analysekapitel und ein Fazit. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die These eines gleichbleibenden dramaturgischen Musters auf. Das Analysekapitel untersucht die Platzierung der Kernelszenen und die Akteinteilung der Episoden. Die letzte Episode wird aufgrund ihrer Abweichung separat betrachtet.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Criminal Minds, Dramaturgie, Serienanalyse, episodische Serie, narrative Muster, Kernels, Satellites, Akteinteilung, Spannung, Cliffhanger, Scene Function Model, Handlungsanalyse.
Wie wird die Spannung aufgebaut?
Die Analyse zeigt, wie die konsistente Abfolge und Platzierung der sechs Kernelfunktionen (Störung, Hindernis, Komplikation, Konfrontation, Krise, Lösung) in den Episoden, trotz inhaltlicher Variationen der einzelnen Fälle, die Spannung aufbaut und steuert.
Wie wird die letzte Episode behandelt?
Die letzte Episode, ein Cliffhanger, wird aufgrund ihrer Abweichung vom identifizierten Muster separat betrachtet und analysiert.
Auf welchen vorherigen Analysen basiert die Arbeit?
Die Arbeit baut auf vorherigen Analysen einzelner Episoden auf, die nun verglichen und analysiert werden.
Welche Art von Serie ist "Criminal Minds"?
Die Arbeit differenziert zwischen episodischen und fortsetzungsserienartigen Serien und argumentiert, dass "Criminal Minds", trotz der individuellen Kriminalfälle pro Episode, ein gleichbleibendes dramaturgisches Muster aufweist.
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- Tatjana Kumpf (Author), 2014, Das narrative und serienübergreifende Muster in Serien. Die Dramaturgische Erzählweise von "Criminal Minds", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379368