In der modernen Zeit findet man Bilder und Berichte über berühmte Persönlichkeiten in Zeitungen und Magazinen, Geschichten aus ihrem Leben füllen oftmals ganze Fernsehsendungen, es entstehen Biographien und Autobiographien – ein hoher Wahrheitsgehalt ist dabei leider nicht immer garantiert. Einerseits sind Horden von Journalisten damit beschäftigt, neueste Neuigkeiten und Hintergründe – möglicherweise auch unangenehme – auszugraben, und andererseits versuchen die VIPs verständlicherweise, ein gewisses Image aufrecht zu erhalten, das ihnen dienlich ist. Auch wenn den Berühmtheiten der Antike die Paparazzi erspart blieben, setzte man sich (auch posthum) mit ihnen auseinander und versuchte, möglichst viel über ihr Leben in Erfahrung zu bringen. Die Gründe hierfür reichen von bloßer Neugierde bis hin zu dem Versuch, durch die Studie des Lebens eines Menschen mehr über seinen Charakter und damit über die Beweggründe seines Handelns zu erfahren. Dabei war die Berichterstattung, kaum anders als heute, gefärbt von Meinungen und Vorurteilen wie auch politischen Interessen.
Ein solcher Mensch, der durch seine Taten große Berühmtheit erlangte, war Augustus, der erste römische Kaiser. Er bekämpfte die politischen Unruhen, die nach dem Ende der Republik und dem Tode Caesars entstanden waren und „brachte nach siebzig leidvollen Jahren endlich Ordnung, Ruhe und Frieden. Und die Römer waren ihm dankbar.“ Nach seinem Tod sind über Augustus mehrere Abhandlungen oder biographische Darstellungen verfasst worden, in denen sehr unterschiedliche Haltungen gegenüber dem ehemaligen Herrscher eingenommen werden, wodurch auch der Wahrheitsgehalt und die historische Zuverlässigkeit dieser Werke in Frage gestellt werden muss. Somit drängt sich aber die Frage auf, warum - wenn die historische Zuverlässigkeit nicht das Hauptziel war - diese Abhandlungen a) überhaupt geschrieben wurden und sie b) zu teils sehr unterschiedlichen Ansichten gelangen.
Die vorliegende Arbeit wird sich mit der Augustus-Vita Suetons, dem Bild des Augustus in der Naturgeschichte Plinius des Älteren und mit dem von Augustus selbst verfassten Tatenbericht beschäftigen und dabei die Gemeinsamkeiten, vor allem aber die Unterschiede aufzeigen. Durch eine Analyse der jeweiligen Augustus-Darstellung sowie eine genauere Betrachtung der (möglichen) Absichten des Autors und der gewählten Textgattung soll diese Arbeit versuchen zu erklären, wie die so unterschiedlichen literarischen Bilder des Augustus zustande kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Augustus bei Sueton
- Der Autor und sein Werk
- Die Gattung der Kaiserbiographie
- Absichten und Publikum Suetons
- Die Augustus-Vita
- Augustus bei Plinius
- Der Autor und sein Werk
- Zur Philosophie des Plinius
- Der Abschnitt über Augustus (HN 7, 147-150)
- Der Tatenbericht des Augustus: Res Gestae
- Wichtige Aussagen
- Gattung und damit verbundener Zweck
- Zusammenfassung und Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Darstellung des römischen Kaisers Augustus in verschiedenen antiken Texten und analysiert dabei die unterschiedlichen Bilder, die von den Autoren gezeichnet wurden. Die Arbeit fokussiert auf die Augustus-Vita von Sueton, das Bild des Augustus in der Naturgeschichte von Plinius dem Älteren und den von Augustus selbst verfassten Tatenbericht. Durch die Analyse der jeweiligen Augustus-Darstellung, der Absichten des Autors und der gewählten Textgattung soll diese Arbeit versuchen zu erklären, wie die so unterschiedlichen literarischen Bilder des Augustus zustande kommen.
- Analyse der Darstellung des Augustus in verschiedenen antiken Texten
- Untersuchung der Absichten der jeweiligen Autoren
- Bedeutung der Textgattung für die Darstellung
- Erklärung der Unterschiede in den literarischen Bildern des Augustus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt den Kontext der Arbeit vor, indem sie die moderne und antike Berichterstattung über berühmte Persönlichkeiten vergleicht. Dabei werden die Herausforderungen der historischen Zuverlässigkeit von Biographien und die Motivationen für die Erstellung solcher Werke beleuchtet. Die Einleitung führt den Fokus auf die Arbeit mit Augustus, den ersten römischen Kaiser, als einer Schlüsselfigur, die in verschiedenen antiken Texten unterschiedlich dargestellt wird.
- Augustus bei Sueton: Dieses Kapitel beginnt mit einer kurzen Einführung in den Autor Sueton und seine Lebensumstände, die für sein Werk relevant sind. Es folgt eine Analyse der Gattung der Kaiserbiographie, insbesondere in Bezug auf Suetons Arbeit De Vita Caesarum. Die Kapitel erörtert Suetons Absichten und sein mögliches Publikum, indem es die Intentionen des Autors und die Rezeption seiner Werke in der römischen Gesellschaft beleuchtet.
- Augustus bei Plinius: Dieses Kapitel widmet sich Plinius dem Älteren und seiner Naturgeschichte. Es beinhaltet eine kurze Biografie des Autors und beleuchtet seine Philosophie und die Rolle des Augustus in seinem Werk. Das Kapitel untersucht den Abschnitt über Augustus in Plinius' Naturgeschichte und analysiert die Art der Darstellung.
- Der Tatenbericht des Augustus: Res Gestae: Dieses Kapitel analysiert den Tatenbericht des Augustus, Res Gestae, der von Augustus selbst verfasst wurde. Es beleuchtet die wichtigsten Aussagen in diesem Werk und analysiert die Textgattung und den damit verbundenen Zweck des Tatenberichts.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen und -themen der antiken Biographie und Geschichtsdarstellung, insbesondere im Kontext der römischen Kaiserzeit. Wichtige Themen sind die historische Zuverlässigkeit von Biographien, die Absichten und Motivationen von Autoren, die Analyse von Textgattungen wie der Kaiserbiographie und der Naturgeschichte, sowie die Interpretation der unterschiedlichen literarischen Bilder des römischen Kaisers Augustus. Die Arbeit untersucht die Darstellung von Augustus in Werken von Sueton, Plinius dem Älteren und im Tatenbericht des Augustus selbst. Darüber hinaus werden Themen wie die politische Geschichte Roms und die Herrschaft des Augustus, die philosophischen Ansätze der Autoren, die Quellenkritik und die Interpretation von Texten behandelt.
- Quote paper
- Michaela Caputo (Author), 2013, Verschiedene Augustus-Bilder in der antiken Literatur. Augustus bei Sueton, Augustus' Autobiographie und Augustus bei Plinius dem Älteren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379360