Die Rolle der privaten Krankenversicherung (PKV) auf dem deutschen Krankenversicherungsmarkt ist oftmals Gegenstand politischer und gesellschaftlicher Diskussion gewesen. Wie fast alle Teilbereiche des Gesundheitswesens unterliegt auch die PKV einer strengen Regulierung, die viele Wettbewerbsparameter tangiert oder außer Kraft setzt. Obwohl die PKV mit ihrem breiten Leistungsspektrum medizinische Innovationen ermöglicht, von denen später auch gesetzlich krankenversicherte Personen profitieren können, fordern SPD, Grüne und Linke die Abschaffung des dualen Systems und die Einführung einer umlagefinanzierten Bürgerversicherung. Durch einen einheitlichen Wettbewerb unter gleichen Voraussetzungen verspricht man sich eine Effizienzsteigerung sowie allokative und distributive Vorteile auf dem Krankenversicherungsmarkt, lässt dabei jedoch in der öffentlichen Debatte die bereits erwähnte Innovationskraft durch den Systemwettbewerb sowie die zukünftigen Finanzierungsschwierigkeiten durch ein Umlageverfahren in den Hintergrund rücken.
Im folgenden Kapitel sollen die Prinzipien und die Funktionsweise der privaten Krankenversicherung von jenen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beschrieben und abgegrenzt werden. Kapitel 3 soll die Wettbewerbssituation auf dem Markt der PKV darstellen, wobei eine unterschiedliche Betrachtung von Neukunden und Bestandskunden vorgenommen wird. Kapitel 4 behandelt den Reformansatz des Kronberger Kreis aus dem Jahr 2002, dessen Ziel ein einheitliches Krankenversicherungssystem ist. Bereits umgesetzte Reformschritte werden im Anschluss erläutert und, sofern möglich, der PKV zugeordnet. Nach einer Zusammenfassung soll die abschließende Frage geklärt werden, in wie weit die PKV als Vorbild für das Gesundheitswesen taugt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Abgrenzung auf dem dualen Versicherungssystem
- 2.1 Prinzipen und Funktionsweise der PKV
- 2.2 Prinzipen und Funktionsweise der GKV
- 3 Wettbewerbssituation auf dem PKV-Markt
- 3.1 Wettbewerb um Neukunden
- 3.2 Wettbewerb um Bestandskunden
- 4 Reformvorschlag des Kronberger Kreis für das Gesundheitswesen
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Rolle der privaten Krankenversicherung (PKV) im deutschen Gesundheitswesen. Dabei werden die Funktionsweise und die Wettbewerbssituation der PKV im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Frage, ob die PKV als Vorbild für das gesamte Gesundheitswesen dienen kann.
- Prinzipien und Funktionsweise der PKV im Vergleich zur GKV
- Wettbewerbsbedingungen auf dem PKV-Markt, insbesondere die Unterscheidung zwischen Neukunden- und Bestandskundenwettbewerb
- Reformvorschläge des Kronberger Kreises zur Gestaltung eines einheitlichen Krankenversicherungssystems
- Bewertung der PKV als Vorbild für das deutsche Gesundheitswesen
- Einfluss der Regulierung auf den Wettbewerb im Gesundheitswesen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der PKV im Kontext des dualen deutschen Krankenversicherungssystems heraus. Kapitel 2 bietet einen Vergleich der Funktionsweise und Prinzipien der PKV und der GKV. Kapitel 3 analysiert die Wettbewerbssituation auf dem PKV-Markt, sowohl im Hinblick auf die Gewinnung neuer Kunden als auch die Bindung bestehender Kunden. Kapitel 4 beleuchtet den Reformvorschlag des Kronberger Kreises für ein einheitliches Krankenversicherungssystem. Im Fazit werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst und die Frage diskutiert, inwieweit die PKV als Vorbild für das deutsche Gesundheitswesen taugt.
Schlüsselwörter
Private Krankenversicherung, gesetzliche Krankenversicherung, duales Versicherungssystem, Wettbewerb, Regulierung, Kronberger Kreis, Gesundheitswesen, Reform, Innovation, Finanzierung.
- Quote paper
- Eduard Buscholl (Author), 2016, Wettbewerb der privaten Krankenversicherung. Taugt die PKV als Vorbild?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379287