Sophie von La Roche war eine berühmte Persönlichkeit des 18. Jahrhunderts und nahm als Schriftstellerin eine wichtige Stellung im literarischen Feld ihrer Zeit ein. Schreiben und Bücher waren ihr Lebensinhalt und gaben ihrem Leben seinen besonderen Sinn. Im Gegensatz zu den menschlich und geistig wenig entwickelten Frauen der damaligen Zeit führte sie ein ungewöhnlich bewegtes Leben und stand wie viele zeitgenössische Autoren sowohl in der Aufklärung als auch der Empfindsamkeit. Besondere Popularität erlangte La Roche mit ihrem Werk "Geschichte des Fräuleins von Sternheim", mit dem sie den literarischen Markt am Ende des 18. Jahrhunderts revolutionierte. Schließlich war dies der erste deutschsprachige Roman überhaupt, der von einer Frau verfasst wurde. Mit diesem Meisterstück gilt sie zudem als Begründerin des empfindsamen Romans sowie der Frauenliteratur in Deutschland.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der Sophie von La Roche für die weibliche Autorschaft im 18. Jahrhundert herauszustellen. Dabei soll zunächst einerseits die Rolle der (Ehe-)Frau damals im Allgemeinen, sowie andererseits die Tragweite des weiblichen Geschlechts auf dem literarischen Markt zu ihren Lebzeiten beleuchtet werden. Anschließend wird der Einfluss der Autorin Sophie von La Roche für die weibliche Emanzipation auf dem literarischen Markt in Deutschland genauer betrachtet. Zuerst wird ihr Lebenslauf, der wichtig ist, um den Erfolg der Autorin zu erklären, dargelegt. Des Weiteren findet vor allem ihr Erfolgsroman "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" Berücksichtigung, der unter verschiedenen Gesichtspunkten untersucht wird. Besonders interessant ist auch das sich daran anschließende Kapitel mit der Frage, ob die im Sternheim-Roman gewählte Form des Briefromans eine gewöhnliche Ausdrucksform für Frauen im 18. Jahrhundert darstellte oder eher weniger. Nachdem noch ein Blick auf weitere Werke der Sophie von La Roche geworfen wird, soll schließlich am Ende geklärt werden, ob sie tatsächlich als Wegbereiterin der Frauenliteratur in Deutschland betrachtet werden kann oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die soziale Rolle der Frau im 18. Jahrhundert
- Die Ehefrau: Ihre Ausbildung und Perspektiven
- Der Beginn weiblicher Autorschaft im 18. Jahrhundert
- Sophie von La Roche
- Lebenslauf von Sophie von La Roche
- Sophies Erziehung in Kindheit und Jugend
- Die „Zeit Wieland“ und die Ehe mit Frank La Roche
- Aufstieg und Abstieg
- „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“
- Wieland als Herausgeber
- Form
- Inhalt
- Der Brief(-Roman): Neues Genre als Medium für weibliches Schreiben
- Der Brief als Mittel der Empfindsamkeit
- Briefe als neues Medium der Kommunikation und Selbstdarstellung für Frauen
- Weitere Werke
- Sophie von La Roche: Wegbereiterin der Frauenliteratur in Deutschland?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Sophie von La Roche für die weibliche Autorschaft im 18. Jahrhundert. Dabei soll die Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft sowie die Möglichkeiten für weibliche Autoren beleuchtet werden. Insbesondere soll der Einfluss von La Roche auf die weibliche Emanzipation im literarischen Markt in Deutschland untersucht werden.
- Die Rolle der Frau in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts
- Die Möglichkeiten für weibliche Autoren im 18. Jahrhundert
- Der Einfluss von Sophie von La Roche auf die weibliche Emanzipation im literarischen Markt
- Der Lebenslauf von Sophie von La Roche und seine Bedeutung für ihren Erfolg
- Die Analyse des Romans „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Person Sophie von La Roche und ihre Bedeutung für die Literatur des 18. Jahrhunderts ein. Das Kapitel „Die soziale Rolle der Frau im 18. Jahrhundert“ beleuchtet die gesellschaftlichen Verhältnisse und die eingeschränkten Möglichkeiten für Frauen in dieser Zeit. Das Kapitel über Sophie von La Roche behandelt ihren Lebenslauf, insbesondere ihre Erziehung, ihre Zeit mit Wieland und ihren Aufstieg und Abstieg als Schriftstellerin. Die „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ wird detailliert untersucht, wobei insbesondere auf Wieland als Herausgeber, die Form und den Inhalt des Romans eingegangen wird. Das Kapitel über den Briefroman untersucht dieses neue Genre als Medium für weibliches Schreiben, wobei der Fokus auf der Bedeutung des Briefs als Mittel der Empfindsamkeit und als neues Medium für Kommunikation und Selbstdarstellung für Frauen liegt. Der Abschnitt über weitere Werke von Sophie von La Roche bietet einen kurzen Überblick über ihre anderen Schriften. Das Kapitel über La Roche als Wegbereiterin der Frauenliteratur in Deutschland untersucht, ob ihre Werke einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Frauenliteratur hatten.
Schlüsselwörter
Weibliche Autorschaft, Sophie von La Roche, 18. Jahrhundert, Frauenliteratur, Empfindsamkeit, Briefroman, „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“, soziale Rolle der Frau, Emanzipation, Literaturmarkt.
- Quote paper
- Dominik Kremer (Author), 2015, Weibliche Autorschaft im 18. Jahrhundert. Eine Untersuchung am Beispiel der Sophie von La Roche und deren Briefroman "Geschichte des Fräuleins von Sternheim", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378725