Buzan, Waever und de Wilde geht es um eine "Rekonzeptualisierung" der Security Studies, die eine Teildisziplin der Internationalen Beziehungen bilden. Die Security Studies haben gemäss den Autoren aber nicht nur eine militärisch-politische Dimension, sondern weisen auch enge Bezüge zum Wirtschafts- oder Umweltbereich auf.
Die wissenschaftliche Debatte, die sich an der scheinbaren Gegensätzlichkeit zwischen "traditionalistischen" sowie reformistischen Positionen entzündete, nahm einerseits im Kalten Krieg mit dem eng ausgelegten Sicherheitsterminus des nuklear-militärischen Mächtegleichgewichts ihren Anfang. Dieser belässt nämlich die oben erwähnten Bereiche akademisch unterbeleuchtet.
Andererseits gewinnt seit den 1970er Jahren auch die "rationalistische" Interdependenztheorie Keohanes zusehends an Bedeutung, wonach eben Staaten nicht mehr ausschliesslich nach Macht streben und ihre militärischen Kapazitäten ausbauen. Vielmehr rücken jene Anliegen ins Zentrum, die die Staaten in einem anarchischen Umfeld deshalb zur "allseitig nützlichen Kooperation" in zahlreichen Themenfeldern drängen, weil diese zusehends zusammenhängen.
In einem ersten Schritt soll näher auf die Kernaussagen eingegangen werden, bevor in einem zweiten eine kurze Kritik mit Verweisen zu externen Ausschnitten erfolgt. Zuerst geht es jedoch darum, die Ausführungen der Autoren im Rahmen einer Kontextualisierung zu verordnen, wobei diese unter dem Abschnitt 2.5 um die Komponente der internationalen Ebene komplettiert werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Überblick
- Rekonzeptualisierung der Security Studies - Konstruktivismus
- Gewalt und Krieg nicht mehr als alleinige Forschungsobjekte
- Endogener Sicherheitsbegriff mit positivem Vorzeichen - Sicherheit als Konstrukt
- Interne und externe Kritik - Radikaler Konstruktivismus?
- Rückblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay „Security – A New Framework for Analysis“ befasst sich mit der Rekonzeptualisierung von Security Studies und argumentiert, dass der Sicherheitsbegriff über den traditionellen Fokus auf Militär und Gewalt hinaus erweitert werden muss. Der Text analysiert die Entstehung und Konstruktion von Sicherheit als politisches Konstrukt und stellt die Bedeutung von Diskursen und Sprache für die Definition von Bedrohungen und Sicherheitsinteressen in den Vordergrund.
- Rekonzeptualisierung des Sicherheitsbegriffs in den Security Studies
- Konstruktivistische Perspektive auf Sicherheit
- Rolle von Diskursen und Sprache bei der Konstruktion von Sicherheit
- Transferprozess von „Securitization“
- Kritik am traditionellen Sicherheitsbegriff und der Neorealistischen Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Überblick: Der Text führt in die Kernaussagen des Essays ein und liefert einen Kontext für die Rekonzeptualisierung der Security Studies.
- Rekonzeptualisierung der Security Studies - Konstruktivismus: Dieses Kapitel analysiert die traditionellen Security Studies, kritisiert deren Fokus auf militärische Gewalt und argumentiert für eine Erweiterung des Sicherheitsbegriffs. Es stellt die Kopenhagener Schule und deren Ansatz vor, Sicherheit als politisches Konstrukt zu betrachten.
- Interne und externe Kritik - Radikaler Konstruktivismus?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Kritik am konstruktivistischen Ansatz und diskutiert die Möglichkeit einer radikalen konstruktivistischen Perspektive auf Security Studies.
Schlüsselwörter
Security Studies, Konstruktivismus, Sicherheit, Securitization, Diskurs, Sprache, Politik, Bedrohung, Gewalt, Krieg, traditionelle Security Studies, Neorealismus, Interdependenztheorie, Kopenhagener Schule, International Relations.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2011, Sicherheit und Staatlichkeit. Essay zu "Security - A New Framework for Analysis" von Buzan, de Wilde und Wæver, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378249