Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Tabubruch Gotteslästerung in der Literatur anhand des Dramas "Das Liebeskonzil. Eine Himmelstragödie in fünf Aufzügen" von Oskar Panizza. Die Religionssatire erschien Ende des Jahres 1894
und sollte sich zum größten Literaturskandal der frühen Moderne entwickeln. Grund hierfür waren die provokante Blasphemie und Verzerrung der christlichen Werte, die man dem Werk vorwarf.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die gewichtigsten Schlüsselszenen zu untersuchen, die der Staatsanwalt nach die schwersten blasphemischen Aussagen beinhalten. Dabei werden ausführliche Szenenanalysen unternommen, um den Tabubruch der Gotteslästerung nachzuweisen. Des Weiteren soll die Intention Oskar Panizzas, dieses Werk zu schreiben und die katholische Kirche zu provozieren, näher beleuchtet werden.
Zu diesem Zweck wird im ersten Teil dieser Arbeit ein kurzer biografischer Einblick in Panizzas Leben und Schaffen geboten – hierbei wird sich auf die Stationen und Einflüsse konzentriert, die seine Abneigung gegen die katholische Kirche säten und verstärkten. Des Weiteren bieten die folgenden Seiten einen Überblick über das Gerichtsverfahren, was gegen Panizza kurz nach der Veröffentlichung seines Werkes eingeleitet wurde.
Im nächsten Schritt richtet sich das Augenmerk intensiv auf die Darstellung der Jungfrau Maria im Liebeskonzil, denn für das Landgericht München lag im Marienbild nach Panizza die schwerste Blasphemie vor. Damit verbunden ist die eingehende Analyse der Verteidigungsschrift des Autors, in der er ausdrücklich erklärt, warum er Maria in dieser Art und Weise darstellte.
Daraufhin rückt die Gestalt des Teufels in den Mittelpunkt der Betrachtung, der ebenfalls Charakterzüge aufweist, die den christlichen Vorstellungen stark widersprechen. In dieser Arbeit findet natürlich auch eine Analyse des Gott Vaters und Christus statt, jedoch wurde der Fokus bewusst auf die Personen Maria und Satan gelegt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Biografischer Einblick und Ablauf des Prozesses im Falle Panizza
- Die Darstellung der Jungfrau Maria in Panizzas Liebeskonzil
- Marias Persönlichkeit und Machtposition im Himmel
- Marias Beziehung zu dem Teufel
- Verteidigung Panizzas in Sachen Mariendarstellung
- Teufelsdarstellung in Oskar Panizzas Liebeskonzil
- Des Teufels Auftreten im Himmel
- Der Teufel im Höllenreich und die Parallelen zum Autor
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Tabubruch der Blasphemie in Oskar Panizzas „Liebeskonzil. Eine Himmelstragödie in fünf Aufzügen“ und den daraus resultierenden Literaturskandal. Ziel ist die Analyse der Schlüsselszenen, die der Staatsanwalt als schwerwiegend blasphemisch einstufte, um den Tabubruch nachzuweisen und Panizzas Intention zu beleuchten. Die Arbeit beleuchtet Panizzas Biografie und den Gerichtsprozess.
- Blasphemie als literarischer Tabubruch
- Darstellung Marias und des Teufels in Panizzas Werk
- Panizzas Intention und Kritik an der katholischen Kirche
- Der Gerichtsprozess gegen Panizza
- Analyse der Verteidigungsschrift Panizzas
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort stellt den Kontext des Literaturskandals um Panizzas „Liebeskonzil“ dar und führt in die Thematik des Tabubruchs Blasphemie ein. Es zitiert eine kritische Rezension, die die heftige Ablehnung des Werkes verdeutlicht und die Bedeutung des Werkes als einen der größten Literaturskandale der frühen Moderne unterstreicht. Die Arbeit selbst wird als Untersuchung der schwerwiegendsten blasphemischen Szenen angekündigt, die eine eingehende Szenenanalyse beinhaltet, sowie die Beleuchtung der Intentionen des Autors.
Biografischer Einblick und Ablauf des Prozesses im Falle Panizza: Dieses Kapitel bietet einen biografischen Überblick über Oskar Panizza, wobei der Fokus auf den Stationen und Einflüssen liegt, die seine Abneigung gegen die katholische Kirche prägten. Es wird gezeigt, wie seine streng religiöse Erziehung in seiner Jugend zu einer späteren Rebellion führte und wie seine literarische Arbeit diese Ablehnung widerspiegelte. Der Ablauf des Gerichtsprozesses, der nach der Veröffentlichung des „Liebeskonzils“ eingeleitet wurde, wird detailliert beschrieben, einschließlich der Anklage wegen Blasphemie und der juristischen Argumentation.
Die Darstellung der Jungfrau Maria in Panizzas Liebeskonzil: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Jungfrau Maria im „Liebeskonzil“, die vom Landgericht München als besonders blasphemisch angesehen wurde. Die Analyse konzentriert sich auf Marias Persönlichkeit und Machtposition im Himmel, ihre Beziehung zum Teufel und die Verteidigungsschrift Panizzas, in der er seine Darstellung rechtfertigt. Die Darstellung Marias wird im Kontext der christlichen Tradition beleuchtet und die Abweichungen von der traditionellen Marienfigur werden kritisch untersucht. Es werden die Details der Darstellung analysiert und im Zusammenhang mit den Intentionen des Autors interpretiert.
Teufelsdarstellung in Oskar Panizzas Liebeskonzil: Dieses Kapitel befasst sich mit der Figur des Teufels im „Liebeskonzil“. Es analysiert das Auftreten des Teufels im Himmel und seine Darstellung im Höllenreich, wobei Parallelen zwischen dem Teufel und dem Autor Panizza herausgestellt werden. Die Analyse konzentriert sich auf die Abweichungen von der traditionellen Teufelsfigur und deren Bedeutung im Kontext der Gesamtkomposition des Werkes. Interessante Parallelen zwischen dem Teufel und dem Autor werden aufgezeigt und interpretiert.
Schlüsselwörter
Oskar Panizza, Liebeskonzil, Blasphemie, Gotteslästerung, Literatur, Literaturskandal, katholische Kirche, Jungfrau Maria, Teufel, Satire, Zensur, Gerichtsprozess, Reichsstrafgesetzbuch, religiöse Kritik, Szenenanalyse, biografischer Kontext.
Häufig gestellte Fragen zu Oskar Panizzas "Liebeskonzil"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Literaturskandal um Oskar Panizzas „Liebeskonzil. Eine Himmelstragödie in fünf Aufzügen“, insbesondere den Vorwurf der Blasphemie. Sie untersucht die Schlüsselszenen, die als blasphemisch eingestuft wurden, um Panizzas Intentionen und die Kritik an der katholischen Kirche zu beleuchten. Die Arbeit umfasst eine detaillierte Szenenanalyse, einen biografischen Einblick in Panizzas Leben und eine Beschreibung des Gerichtsprozesses.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: Blasphemie als literarischer Tabubruch, die Darstellung Marias und des Teufels in Panizzas Werk, Panizzas Intention und seine Kritik an der katholischen Kirche, der Gerichtsprozess gegen Panizza und die Analyse seiner Verteidigungsschrift. Es werden die Abweichungen von traditionellen Darstellungen Marias und des Teufels untersucht und im Kontext des Gesamtwerkes interpretiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, ein Kapitel zur Biografie Panizzas und dem Gerichtsprozess, Kapitel zur Darstellung Marias und des Teufels im „Liebeskonzil“, ein Fazit und ein Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Aspekte, wobei die Intention des Autors im Mittelpunkt steht.
Welche Aspekte der Mariendarstellung werden analysiert?
Die Analyse der Mariendarstellung konzentriert sich auf Marias Persönlichkeit und Machtposition im Himmel, ihre Beziehung zum Teufel und die Verteidigung Panizzas zu seiner Darstellung. Die Arbeit vergleicht die Darstellung Marias mit der christlichen Tradition und untersucht kritisch die Abweichungen.
Wie wird der Teufel in Panizzas Werk dargestellt?
Die Arbeit analysiert das Auftreten des Teufels im Himmel und im Höllenreich, wobei Parallelen zwischen dem Teufel und dem Autor Panizza herausgestellt werden. Die Analyse konzentriert sich auf die Abweichungen von der traditionellen Teufelsfigur und deren Bedeutung für die Gesamtkomposition des Werkes.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Oskar Panizza, Liebeskonzil, Blasphemie, Gotteslästerung, Literatur, Literaturskandal, katholische Kirche, Jungfrau Maria, Teufel, Satire, Zensur, Gerichtsprozess, Reichsstrafgesetzbuch, religiöse Kritik, Szenenanalyse, biografischer Kontext.
Welche Bedeutung hat das Vorwort?
Das Vorwort stellt den Kontext des Literaturskandals um Panizzas „Liebeskonzil“ dar und führt in die Thematik des Tabubruchs Blasphemie ein. Es zitiert eine kritische Rezension und unterstreicht die Bedeutung des Werkes als einen der größten Literaturskandale der frühen Moderne.
Was wird im Kapitel über den biografischen Einblick und den Gerichtsprozess behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen biografischen Überblick über Oskar Panizza, mit Fokus auf den Einflüssen, die seine Abneigung gegen die katholische Kirche prägten. Es beschreibt detailliert den Ablauf des Gerichtsprozesses nach der Veröffentlichung des „Liebeskonzils“, inklusive der Anklage wegen Blasphemie und der juristischen Argumentation.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet die Bedeutung des „Liebeskonzils“ im Kontext des literarischen und gesellschaftlichen Diskurses der Zeit. Es beleuchtet die Intentionen Panizzas und die Reaktionen auf seinen Tabubruch. (Der genaue Inhalt des Fazits ist aus dem gegebenen Text nicht vollständig ersichtlich.)
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- Michelle Hegmann (Author), 2017, Blasphemie als Tabubruch am Beispiel des Literaturskandals um Oskar Panizzas "Liebeskonzil. Eine Himmelstragödie in fünf Aufzügen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377973