„Unter Ausdauer wird allgemein die psycho-physische Ermüdungswiderstandsfähigkeit des Sportlers verstanden“ (Weineck, 1997, S. 141). Eine gut entwickelte Grundlagenausdauer ist in nahezu allen Sportarten leistungsbestimmend und hat Einfluss auf die Trainingseffizienz und somit auch auf die Wettkampfleistung. Das wird auch in einer weiteren, detaillierteren Definition deutlich:
„A. [Ausdauer] ist im Sport 1. die Fähigkeit, eine gegebene Belastung ohne nennenswerte Ermüdungsanzeichen über einen möglichst langen Zeitraum aushalten zu können; 2. die Fähigkeit, trotz deutlich eintretender Ermüdungserscheinungen die sportliche Tätigkeit bis hin zur individuellen Beanspruchungsgrenze (Extremfall Erschöpfung) fortsetzen zu können; 3. die Fähigkeit, sich sowohl in Phasen verminderter Beanspruchung als auch in Pausen während des Wettkampfs oder Trainings und nach Abschluß derselben schnell zu regenerieren“ (Kayser in Röthig, 1992, S. 51).
Ist ein Athlet ausdauertrainiert, so wird die Ermüdung bei ihm durch sportliche Aktivität später einsetzen als beim Untrainierten. Er ist in der Lage, größere Umfänge und höhere Intensitäten zu tolerieren, so dass er qualitativ und quantitativ höhere Trainingsreize setzen kann.
Zudem verkürzt sich die Regenerationszeit des Ausdauertrainierten, da die infolge des Trainings anfallenden Ermüdungsstoffe schneller wieder eliminiert werden können.
Man unterscheidet in der Trainingslehre die folgenden vier grundlegenden Ausdauermethoden:
Dauermethode, Intervallmethode, Wiederholungsmethode, Wettkampfmethode
Bei der Entwicklung der Ausdauer wird ein Läufer zu Beginn des Trainings mit der Dauer- und weniger mit der Intervallmethode in niedrigen Intensitätsbereichen und hohen Umfängen trainieren, um so die Grundlagenausdauer zu verbessern, da sie die Basis für intensive Belastungen und eine schnelle Regeneration darstellt. In der weiteren Entwicklung verlagert sich das Training hin zu höheren Intensitäten und damit einhergehend geringeren Umfängen, wobei auch die weiteren Ausdauermethoden zum Einsatz kommen. „Eine hohe aerobe Kapazität stellt die unbedingt notwendige Voraussetzung für Spitzenleistungen im Mittel- und Langstreckenlauf dar“ (Kindermann et al., 1975, S. 67), so dass das Intervall- und Dauerlauftraining einen Großteil am Gesamttrainingsumfang einnehmen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Intervalltraining
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Grundsätze des Intervalltrainings
- 2.3 Physiologische Grundlagen
- 2.3.1 Herz-Kreislauf-Regulation
- 2.3.2 Verbesserung der VO2max
- 2.3.3 Strukturelle Adaptationen des arteriellen Gefäßsystems
- 2.3.4 Ökonomisierung der Stoffwechselprozesse
- 2.3.4.1 Verbesserung des Laktatabbauvermögens
- 2.3.4.2 Verbesserung der Schnelligkeitsausdauer
- 2.3.4.3 Erhöhung des Stehvermögens (Laktat- und Azidosetoleranz)
- 2.3.4.4 Schulung der Willenseigenschaften und der Koordination
- 2.4 Training nach der Intervallmethode
- 2.5 Intensives Intervalltraining
- 2.5.1 Physiologische Grundlagen
- 2.5.2 Trainingswirkungen
- 2.5.3 Trainingsziele
- 2.5.4 Trainingsmethoden
- 2.6 Extensives Intervalltraining
- 2.6.1 Physiologische Grundlagen
- 2.6.2 Trainingswirkungen
- 2.6.3 Trainingsziele
- 2.6.4 Trainingsmethoden
- 3. Aerober und anaerober Stoffwechsel
- 4. Laktatdiagnostik
- 4.1 Laktat als leistungsdiagnostische Größe zur Bestimmung der Ausdauerleistungsfähigkeit an der IAS
- 4.2 Einfluss der Glykogenkonzentration auf das Laktatverhalten
- 4.3 Bedeutung des Laktatverhaltens für die Trainingssteuerung
- 4.4 Feldstufentest als leistungsdiagnostisches Verfahren
- 5. Hypothesen
- 6. Untersuchungsmethodik
- 6.1 Stichprobe
- 6.2 Untersuchungsdesign
- 6.3 Laktatbestimmung
- 7. Datenverarbeitung
- 7.1 Deskriptive Statistik
- 7.2 Inferenzstatistik
- 8. Hypothesenprüfung
- 9. Diskussion
- 10. Fazit / Konsequenzen für die Trainingspraxis
- 11. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die unterschiedlichen Auswirkungen intensiver und extensiver Intervallmethoden auf die Ausdauerleistungsfähigkeit. Ziel ist es, die physiologischen Grundlagen beider Methoden zu beleuchten und ihre jeweiligen Trainingswirkungen zu vergleichen. Die Ergebnisse sollen Konsequenzen für die Trainingspraxis liefern.
- Vergleich der physiologischen Grundlagen intensiver und extensiver Intervallmethoden
- Analyse der Trainingswirkungen beider Methoden auf die Ausdauerleistungsfähigkeit
- Untersuchung des Einflusses der Intervallmethoden auf den aeroben und anaeroben Stoffwechsel
- Bewertung der Bedeutung der Laktatdiagnostik für die Trainingssteuerung
- Ableitung von Empfehlungen für die praktische Anwendung der Intervallmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung definiert den Begriff Ausdauer und seine Bedeutung für die sportliche Leistung. Sie hebt die Bedeutung einer gut entwickelten Grundlagenausdauer hervor und führt die verschiedenen Ausdauermethoden ein, wobei die Intervallmethode als Schwerpunkt der Arbeit herausgestellt wird. Die Einleitung unterstreicht die Notwendigkeit, die aerobe und anaerobe Kapazität im Training zu berücksichtigen, insbesondere im Kontext von Mittel- und Langstreckenläufern.
2. Intervalltraining: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung des Intervalltrainings. Es definiert den Begriff, erläutert die Grundsätze, und beschreibt detailliert die physiologischen Grundlagen. Es werden die Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-System, VO2max, das arterielle Gefäßsystem und die Ökonomisierung der Stoffwechselprozesse (inklusive Laktatabbau, Schnelligkeitsausdauer, Stehvermögen und Willenskraft) umfassend behandelt. Der Unterschied zwischen intensivem und extensivem Intervalltraining wird eingeführt, inklusive der jeweiligen physiologischen Grundlagen, Trainingswirkungen, Trainingsziele und -methoden.
3. Aerober und anaerober Stoffwechsel: Dieses Kapitel beleuchtet die biochemischen Prozesse des aeroben und anaeroben Stoffwechsels, und deren Bedeutung für die Ausdauerleistung. Es stellt den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Energiebereitstellungssystemen und den Anforderungen unterschiedlicher Ausdauerdisziplinen her. Dies dient als Grundlage für das Verständnis der unterschiedlichen Wirkungen intensiver und extensiver Intervallmethoden.
4. Laktatdiagnostik: Das Kapitel beschreibt die Laktatdiagnostik als Methode zur Bestimmung der Ausdauerleistungsfähigkeit. Es erläutert den Einfluss der Glykogenkonzentration auf das Laktatverhalten und die Bedeutung des Laktatverhaltens für die Trainingssteuerung. Der Feldstufentest wird als ein konkretes leistungsdiagnostisches Verfahren vorgestellt. Die Kapitel liefert die methodischen Grundlagen zur Erfassung der Trainingswirkungen, die in späteren Kapiteln untersucht werden.
6. Untersuchungsmethodik: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der durchgeführten Studie. Es detailliert die Stichprobenauswahl, das Untersuchungsdesign und die Vorgehensweise bei der Laktatbestimmung. Die Beschreibung der Methodik ermöglicht die Nachvollziehbarkeit und Bewertung der Ergebnisse der Studie. Die Detaillierung stellt sicher, dass die wissenschaftliche Validität der Studie gewährleistet ist.
7. Datenverarbeitung: Dieses Kapitel beschreibt die statistischen Methoden der Datenanalyse. Es erläutert die Anwendung deskriptiver und inferenzstatistischer Verfahren zur Auswertung der erhobenen Daten. Dies bildet die Basis für die Interpretation und die Hypothesenprüfung im folgenden Kapitel.
Schlüsselwörter
Intensives Intervalltraining, Extensives Intervalltraining, Ausdauerleistungsfähigkeit, VO2max, Laktat, Laktatdiagnostik, Aerober Stoffwechsel, Anaerober Stoffwechsel, Trainingssteuerung, Herz-Kreislauf-System.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Auswirkungen intensiver und extensiver Intervallmethoden auf die Ausdauerleistungsfähigkeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die unterschiedlichen Auswirkungen intensiver und extensiver Intervallmethoden auf die Ausdauerleistungsfähigkeit. Das Ziel ist der Vergleich der physiologischen Grundlagen beider Methoden und ihrer Trainingswirkungen, um daraus Konsequenzen für die Trainingspraxis abzuleiten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Vergleich der physiologischen Grundlagen intensiver und extensiver Intervallmethoden, Analyse der Trainingswirkungen auf die Ausdauerleistungsfähigkeit, Einfluss der Intervallmethoden auf den aeroben und anaeroben Stoffwechsel, Bedeutung der Laktatdiagnostik für die Trainingssteuerung und Ableitung von Empfehlungen für die praktische Anwendung der Intervallmethoden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Intervalltraining (inkl. intensiver und extensiver Intervallmethoden), Aerober und anaerober Stoffwechsel, Laktatdiagnostik, Hypothesen, Untersuchungsmethodik, Datenverarbeitung, Hypothesenprüfung, Diskussion, Fazit/Konsequenzen für die Trainingspraxis und Zusammenfassung. Jedes Kapitel wird detailliert im Inhaltsverzeichnis aufgelistet.
Was wird unter Intervalltraining verstanden?
Das Kapitel "Intervalltraining" definiert den Begriff, erläutert die Grundsätze und beschreibt detailliert die physiologischen Grundlagen. Es werden die Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-System, VO2max, das arterielle Gefäßsystem und die Ökonomisierung der Stoffwechselprozesse (Laktatabbau, Schnelligkeitsausdauer, Stehvermögen, Willenskraft) behandelt. Der Unterschied zwischen intensiven und extensiven Methoden wird mit jeweiligen Grundlagen, Wirkungen, Zielen und Methoden dargestellt.
Welche Rolle spielt die Laktatdiagnostik?
Die Laktatdiagnostik wird als Methode zur Bestimmung der Ausdauerleistungsfähigkeit beschrieben. Es wird der Einfluss der Glykogenkonzentration auf das Laktatverhalten und die Bedeutung des Laktatverhaltens für die Trainingssteuerung erläutert. Der Feldstufentest wird als konkretes Verfahren vorgestellt.
Wie sieht die Untersuchungsmethodik aus?
Die Untersuchungsmethodik umfasst die Stichprobenauswahl, das Untersuchungsdesign und die Vorgehensweise bei der Laktatbestimmung. Die detaillierte Beschreibung ermöglicht die Nachvollziehbarkeit und Bewertung der Ergebnisse und gewährleistet die wissenschaftliche Validität.
Welche statistischen Methoden werden verwendet?
Die Datenanalyse verwendet deskriptive und inferenzstatistische Verfahren zur Auswertung der erhobenen Daten. Dies bildet die Basis für die Interpretation und Hypothesenprüfung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Intensives Intervalltraining, Extensives Intervalltraining, Ausdauerleistungsfähigkeit, VO2max, Laktat, Laktatdiagnostik, Aerober Stoffwechsel, Anaerober Stoffwechsel, Trainingssteuerung, Herz-Kreislauf-System.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit (Kapitel 10) und die Zusammenfassung (Kapitel 11) liefern die Schlussfolgerungen der Studie und deren Konsequenzen für die Trainingspraxis. Die genauen Ergebnisse sind im Text selbst detailliert aufgeführt.
- Quote paper
- Carsten Müller (Author), 2003, Unterschiedliche Auswirkungen der intensiven und extensiven Intervallmethode auf die Ausdauerleistungsfähigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37757