Im Laufe des letzten Jahrtausends sind die Juden ein mehrsprachiges Volk geworden.
Zunächst drängte das Aramäische das Hebräische langsam zurück, später wandelte es sich
unter jüdischem Einfluss. Bald wurde kein einheitliches Jüdisch-aramäisch mehr
gesprochen, sondern es bildeten sich Gruppen, die sich auch anderer Sprachen bedienten.
Heute spricht man von vier Gruppen, die durch ihre Entwicklung und Ausprägung
besonders hervorgehoben werden: die Jüdisch-Aramäische, die Jüdisch-Arabische, die
Jüdisch-Spanische und die Jiddische1.
Die jiddische Gruppe ist diejenige, welche am meisten gesprochen wird und nimmt somit
die größte Bedeutung der vier Genannten ein.
Die jiddische Sprache soll in dieser Arbeit näher betrachtet werden, dabei ist Ziel dieser
Arbeit aufzuzeigen, wie und woraus sich die jiddische Sprache entwickelt hat, warum und
wie sie sich ausgebreitet hat.
Desweiteren soll darauf eingegangen werden, welche Bedeutung Jiddismen in der heutigen
Gegenwartssprache einnehmen. So soll der Einfluss der deutschen Sprache auf die
Jiddische betrachtet und der Einfluss der Jiddismen auf das Deutsche aufgezeigt werden.
Zum Abschluss findet die rotwelsche Sprache als Sondersprache Beachtung, genauer wird
hier auch auf die Namengebung der Sondersprache eingegangen. Weiterhin werden
Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der rotwelschen und jiddischen Sprache
herausgestellt und es wird geprüft, inwiefern Rotwelsch eine Sonderform des Jiddischen ist.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Bezeichnung „Jiddisch“
- Die Entwicklung des Jiddischen
- Die Einteilung des Jiddischen in Epochen
- Das Urjiddische
- Das Altjiddische
- Das Mitteljiddische
- Das Neujiddische
- Die Ausbreitung des Jiddischen
- Westjiddischer und Ostjiddischer Sprachraum
- Westjiddisch
- Ostjiddisch
- Zusammensetzung der jiddischen Sprache
- Bairisch-Österreichische Komponente
- Die Entrundung der Vokale
- Das Hilfsverb sajn
- Diminutivformen
- Hebräisch-aramäische Komponente
- Slawische Komponente
- Romanische Komponente
- Bairisch-Österreichische Komponente
- Rotwelsch
- Deutung des Sprachnamens
- Rotwelsch als Sonder- oder Geheimsprache
- Jiddismen im Deutschen
- Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Entwicklung und Ausbreitung der jiddischen Sprache aufzuzeigen und den Einfluss von Jiddismen auf die deutsche Sprache zu untersuchen. Zusätzlich wird die rotwelsche Sprache als Sondersprache betrachtet und deren Beziehung zum Jiddischen beleuchtet.
- Entwicklung der jiddischen Sprache
- Ausbreitung der jiddischen Sprache
- Zusammensetzung der jiddischen Sprache (Einfluss verschiedener Sprachgruppen)
- Jiddismen im Deutschen
- Rotwelsch im Vergleich zum Jiddischen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der jiddischen Sprache ein und beschreibt die vier wichtigsten Gruppen jüdischer Sprachen, wobei die jiddische Sprache als die bedeutendste hervorgehoben wird. Sie skizziert die Ziele der Arbeit: die Erforschung der Entwicklung und Ausbreitung des Jiddischen, die Analyse des Einflusses von Jiddismen auf das Deutsche und die Untersuchung von Rotwelsch als Sondersprache im Kontext des Jiddischen.
Zur Bezeichnung „Jiddisch“: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Bezeichnungen für die jiddische Sprache, inklusive "Mameloschn" und erklärt den Ursprung des Wortes "Jiddisch" aus dem mittelhochdeutschen "jüdisch" und dessen Weg über das Englische zurück ins Deutsche. Es wird die Bezeichnung als aschkenasische Sprache erläutert und der geografische Bezug zu mittel- und osteuropäischen Judentums im deutschen Sprachraum hergestellt.
Die Entwicklung des Jiddischen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung der jiddischen Sprache zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert. Es thematisiert die Frage, warum die Juden im deutschen Sprachraum nicht ihre bisherigen Sprachen beibehielten, sondern eine neue Sprache entwickelten. Es wird spekuliert, dass dies mit dem Bestreben nach Integration in die Gesellschaft, aber auch mit einer relativen Isolierung innerhalb der eigenen Gemeinschaft, zusammenhing. Die Übernahme deutscher Sprachstrukturen mit der Herausbildung judenspezifischer Besonderheiten wird als Schlüsselfaktor genannt.
Die Einteilung des Jiddischen in Epochen: Dieses Kapitel gliedert die Geschichte des Jiddischen in verschiedene Epochen (Urjiddisch, Altjiddisch, Mitteljiddisch, Neujiddisch), ohne jedoch die einzelnen Epochen im Detail zu beschreiben. Es legt den Fokus auf die chronologische Entwicklung der Sprache.
Die Ausbreitung des Jiddischen: Dieses Kapitel behandelt die geographische Ausbreitung des Jiddischen, unterteilt in west- und ostjiddische Sprachräume. Es beleuchtet die Verbreitung in verschiedenen Regionen und ihre Besonderheiten, ohne dabei einzelne Gebiete im Detail zu analysieren.
Zusammensetzung der jiddischen Sprache: Dieses Kapitel beschreibt die sprachlichen Komponenten, aus denen sich das Jiddisch zusammensetzt. Es werden bairisch-österreichische, hebräische, aramäische, slawische und romanische Einflüsse detailliert erläutert. Die einzelnen Komponenten werden in ihren jeweiligen Anteilen und ihren Auswirkungen auf die jiddische Sprache vorgestellt.
Rotwelsch: Dieses Kapitel befasst sich mit der rotwelschen Sprache, beleuchtet deren Namensgebung und untersucht sie als Sonder- oder Geheimsprache. Es zieht Vergleiche zur jiddischen Sprache und erörtert Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ohne die Frage nach einer möglichen Sonderform des Jiddischen endgültig zu beantworten.
Jiddismen im Deutschen: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der jiddischen Sprache auf das Deutsche (Jiddismen). Es konzentriert sich darauf, wie jiddische Elemente in die deutsche Sprache eingedrungen sind und welche Bedeutung sie in der heutigen deutschen Gegenwartssprache haben.
Schlüsselwörter
Jiddisch, Entwicklung, Ausbreitung, Sprache, Aschkenasim, Deutsch, Hebräisch, Aramäisch, Slawisch, Romanisch, Rotwelsch, Jiddismen, Mameloschn, Sprachgeschichte, mittelhochdeutsch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Jiddischen Sprache
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über die jiddische Sprache. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Text behandelt die Entwicklung und Ausbreitung des Jiddischen, seine sprachlichen Komponenten (Einfluss verschiedener Sprachen), den Vergleich mit Rotwelsch und den Einfluss von Jiddismen auf die deutsche Sprache.
Wie ist die jiddische Sprache entstanden und entwickelt sie sich?
Die Entstehung des Jiddischen wird auf die Zeit zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert datiert. Der Text thematisiert die Gründe für die Entwicklung einer neuen Sprache durch die Juden im deutschen Sprachraum, spekuliert über Integrationsbestrebungen und relative Isolation innerhalb der Gemeinschaft und betont die Übernahme deutscher Sprachstrukturen mit der Herausbildung judenspezifischer Besonderheiten. Die Entwicklung wird in verschiedene Epochen (Urjiddisch, Altjiddisch, Mitteljiddisch, Neujiddisch) eingeteilt.
Wie hat sich das Jiddische geographisch verbreitet?
Der Text beschreibt die geographische Ausbreitung des Jiddischen, unterteilt in west- und ostjiddische Sprachräume. Es werden verschiedene Regionen erwähnt, ohne jedoch einzelne Gebiete im Detail zu analysieren. Die Verbreitung im mittel- und osteuropäischen Judentum im deutschen Sprachraum wird hervorgehoben.
Welche Sprachen haben die jiddische Sprache beeinflusst?
Das Jiddische setzt sich aus verschiedenen sprachlichen Komponenten zusammen. Der Text beschreibt detailliert bairisch-österreichische, hebräische, aramäische, slawische und romanische Einflüsse und deren Auswirkungen auf die jiddische Sprache.
Was ist Rotwelsch und wie verhält es sich zum Jiddischen?
Der Text behandelt Rotwelsch als Sonder- oder Geheimsprache. Er beleuchtet die Namensgebung und zieht Vergleiche zur jiddischen Sprache, erörtert Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ohne die Frage nach einer möglichen Sonderform des Jiddischen endgültig zu beantworten.
Welchen Einfluss hat das Jiddische auf das Deutsche?
Der Text untersucht den Einfluss der jiddischen Sprache auf das Deutsche (Jiddismen). Er konzentriert sich darauf, wie jiddische Elemente in die deutsche Sprache eingedrungen sind und welche Bedeutung sie in der heutigen deutschen Gegenwartssprache haben.
Welche Bezeichnungen gibt es für die jiddische Sprache?
Neben "Jiddisch" werden weitere Bezeichnungen wie "Mameloschn" erwähnt. Der Text erklärt den Ursprung des Wortes "Jiddisch" aus dem mittelhochdeutschen "jüdisch" und dessen Weg über das Englische zurück ins Deutsche. Die Bezeichnung als aschkenasische Sprache und der geografische Bezug werden erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Text?
Schlüsselwörter sind: Jiddisch, Entwicklung, Ausbreitung, Sprache, Aschkenasim, Deutsch, Hebräisch, Aramäisch, Slawisch, Romanisch, Rotwelsch, Jiddismen, Mameloschn, Sprachgeschichte, mittelhochdeutsch.
Was ist die Zielsetzung des Textes?
Die Zielsetzung ist es, die Entwicklung und Ausbreitung der jiddischen Sprache aufzuzeigen und den Einfluss von Jiddismen auf die deutsche Sprache zu untersuchen. Zusätzlich wird die rotwelsche Sprache als Sondersprache betrachtet und deren Beziehung zum Jiddischen beleuchtet.
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- Cornelia Clauss (Author), 2004, Jiddisch. Entwicklung, Ausbreitung und Auswirkung auf die deutsche Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37741