„Eine Naturgefahr ist ein potentieller und schließlich real wirkender Prozess, der durch Relief, Eis, Schnee, Wasser und/oder Substrat bzw. Boden bedingt, ausgelöst oder gefördert wird und der das natürliche Gleichgewicht von Landschaftsökosystemen bedroht, wobei der Prozess naturgesetzlich abläuft.“ (Diercke Wörterbuch Allgemeine Geografie)
Naturgefahren gibt es laut Definition also weltweit sowohl im Binnenland als auch im Küstenbereich. Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt jedoch auf letzterem, so werden Sturmfluten und die Algenblüte an Nord- und Ostsee näher betrachtet. Auf globaler Sicht sollen die Naturgefahren am Great Barrier Riff in Australien untersucht werden.
Gliederung
1. Definition „Naturgefahr“
2. ... aus regionaler Sicht: Sturmflut
2.1 Nordseeküste
2.2 Ostseeküste
2.3 Auswirkungen von Sturmfluten
2.4 Küstenschutz
3. Algenblüte
3.1 Auswirkungen der Algenblüte
4. globale Naturgefahren (anhand von Korallenriffen allgemein)
5. ... aus globaler Sicht (am Beispiel des Great Barrier Riffs in Australien)
5.1 Lage/Beschreibung Great Barrier Riff
5.2 Naturgefahren am Great Barrier Riff
5.3 Gründe für das Ausbleichen
5.4 Fazit/Ausblick
6. Literaturverzeichnis
1. Definition „Naturgefahr“
„Eine Naturgefahr ist ein potentieller und schließlich real wirkender Prozess, der durch Relief, Eis, Schnee, Wasser und/oder Substrat bzw. Boden bedingt, ausgelöst oder gefördert wird und der das natürliche Gleichgewicht von Landschaftsökosystemen bedroht, wobei der Prozess naturgesetzlich abläuft.“
(Diercke Wörterbuch Allgemeine Geografie)
2. ... aus regionaler Sicht: Sturmflut
Von einer Sturmflut spricht man bei hohen Wasserständen an Küsten, die wesentlich über dem normalen Niveau liegen und im allgemeinen durch meteorologische Bedingungen verursacht wurden. Grundsätzlich kann man zwei Typen von Sturmfluten unterscheiden, die an offenen Küsten wie im Atlantik und solche an fast geschlossenen Meeren wie z.B. der Ostsee. Einige Küsten, darunter auch die Nordsee, umschließen die Eigenschaften beider Meere.
2.1 Nordseeküste
Die Nordsee ist ein relativ flaches Schelfmeer mit Tiefen von meist weniger als 100m. Sturmfluten an der Nordseeküste werden meistens durch einen Windstau verursacht, der große Wassermassen in die Deutsche Bucht drückt. Infolge eines Windstaus können Wasserstandserhebungen an der Festlandküste von über 4m entstehen. Zudem haben die Gezeiten bei Sturmfluten einen entscheidenden Einfluss auf den Wasserstand, da der Scheitelwasserstand[1] sehr viel höher ausfallen wird, wenn die höchsten Windgeschwindigkeiten parallel zur Flut auftreten.
Die Windrichtung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Sturmfluten. Die Küste Schleswig-Holsteins ist aufgrund ihrer Lage besonders bei Winden aus west- und nordwestlicher Richtung gefährdet. Zudem sind die Nordseesturmfluten auf das Engste mit den Zyklonen innerhalb des nordhemisphärischen Westwinddrifts verbunden. Beim Zusammentreffen von polarer Kaltluft und warmfeuchter Subtropikluft können sich diese Tiefdruckwirbel zu Sturmzyklonen entwickeln, die verantwortlich für die Ausbildung des starken Seegangs[2] sind, der einen besonderen Einfluss auf die Auswirkungen einer Sturmflut hat.
In der Nordsee treten leichte Sturmfluten in unterschiedlicher Häufigkeit das ganze Jahr über auf, zwischen November und Februar sind diese jedoch am schwersten. Der Januar ist der Monat mit den meisten Sturmfluten.
Grundsätzlich lassen sich Sturmfluten an der Nordseeküste in folgende Kategorien einteilen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Planungsraum S-H
Entlang der schleswig-holsteinischen Nordseeküste (einschließlich der Inseln) erstrecken sich bis zu 25km breite überflutungsgefährdete Marschnieder-ungen, die heute auf knapp 300 km Länge von Seedeichen geschützt werden. Ohne diese Deiche könnten diese Marschgebiete bei einem lange andauernden Hochwasserstand bis an den Geestrand überflutet werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http://www.uni-kiel.de/ftzwest/af4/Projekt/Txtlinks/text.htm
2.2 Ostseeküste
Die Ostsee ist im Gegensatz zur Nordsee ein fast gezeitenfreies Binnenmeer mit Tiefen von mehr als 200m (mittlere Tiefe 52m) und hat ebenso wie ihre Küste die Struktur durch die Gletschervorstöße der Weichseleiszeit erhalten und ist durch Förden und Buchten geprägt.
Die Sturmfluten[3] werden hauptsächlich durch Windstau und die Eigenschwingungen des Wassers verursacht. Allein der Windstau kann in Buchten zu Wasserstandserhebungen von über 2m führen.
Im Gegensatz zur Nordsee treten sehr schwere Sturmfluten nur im November und Dezember auf. Der Monat mit den prozentual häufigsten Sturmfluten ist der Januar, genauso wie bei der Nordsee.
An der Ostseeküste sieht die Kategorisierung der Sturmfluten wie folgt aus:
- Leichte Sturmflut 1,5 bis 2,0 m über NN
- Schwere Sturmflut 2,0 bis 2,5 m über NN
- Sehr schwere Sturmflut ab 2,5 m über NN
Die überflutungsgefährdete Fläche an der Ostseeküste ist aufgrund der Topographie im Jungmoränengebiet im Vergleich zur Nordseeküste relativ klein und auch die Häufigkeit der Sturmfluten liegt deutlich unter denen der Nordsee.
2.3 Auswirkungen von Sturmfluten
Die Küstenlandschaft Schleswig-Holsteins ist nicht einheitlich, sondern lässt sich in vier Formen einteilen. Je nach Beschaffenheit der Küste, sind auch die Auswirkungen einer Sturmflut verschieden.
- Feste Steilküsten
- Feste Steilküsten ragen meistens hoch über dem Meeresspiegel auf, so dass Sturmfluten bei dieser Küstenform nicht zu Überflutungen sondern zum Abbruch, der sich im Bereich von Zentimetern oder Dezimetern bewegt, führt.
- Weiche Steilküsten
- Auch das Land hinter weichen Steilküsten kann nicht überflutet werden, jedoch erfolgt hier ein stärkerer Abbruch, der pro Sturmflut ca.20 bis 30 Meter beträgt.
- Sandige Flachküsten
è Die Strände der sandigen Flachküsten werden bei Sturmflut vollständig überschwemmt und die Dünen erfahren einen Abbruch.
- Marschen
- Der Abbruch spielt bei den Marschen eine untergeordnete Rolle und ist lediglich bei den Halligen, ungeschütztem Festland und den Deichen spürbar, jedoch führen die Überschwemmungen zu verheerenden Schäden.
[...]
[1] Höhe eines Sturmflutwasserstandes.
[2] Unter dem Seegang versteht man die Gesamtheit der durch Wind erzeugten Wellen, die an der Meeresoberfläche zu Bewegungen führen.
[3] Für die Ostsee wird auch der Begriff Sturmhochwasser verwendet, in Abgrenzung zu Sturmfluten, bei denen die Gezeiten einen größeren Einfluss haben.
- Arbeit zitieren
- Antje Minde (Autor:in), 2004, Naturgefahren in Küstengebieten - Eine regionale und globale Betrachtungsweise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37720
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.