Im Handbuch der Sozialpädagogischen Familienhilfe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird angeben, dass etwa die Hälfte aller Abbrüche der Sozialpädagogischen Familienhilfe durch die Familie selbst erfolgt. Was Familien dazu bewegen kann, diesen Schritt zu gehen und welche Handlungsmöglichkeiten es gibt, dagegen zu wirken, soll zentraler Bestandteil dieser Studienarbeit sein.
Die Beendigung der Maßnahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe kann sowohl durch die Familie, als auch durch die FamilienhelferIn herbeigeführt werden. Bricht die Fachkraft die Maßnahme ab, liegen hierfür im Wesentlichen zwei Gründe vor: Wenn die Kinder in der Familie zu gefährdet sind, oder ein Beziehungsaufbau der HelferIn zur Familie nicht gelungen ist.
Diese Arbeit beschränkt sich ausschließlich auf die andere Möglichkeit: den Abbruch der Maßnahmen durch die Familie. Als Abbruch in diesem Sinne wird die einseitige, ungeplante Beendigung der SPFH verstanden. Unvorhergesehene Ereignisse, wie Wohnortwechsel oder den Wechsel in eine andere Hilfeform werden in diesem Fall außer Acht gelassen.
Zunächst soll ein Überblick über die Begrifflichkeiten "Problemfamilie" und "Sozialpädagogische Familienhilfe" gegeben werden. Anschließend werden mögliche Ausschlusskriterien angesprochen, die im Vorfeld die Realisierbarkeit der Maßnahme hinterfragen. Im Hauptteil wird auf vier ausgesuchte Problemfelder eingegangen, die in verschiedenster Art und Weise das Potential eines Abbruchs enthalten: der Aufbau von Vertrauen, die Arbeit im Auftrag, die Förderung der Kinder sowie die Zweigleisigkeit in der Arbeit. Hierbei erscheint es wichtig aufzuzeigen, inwiefern Abbruchrisiken vorhanden sind und wie diese gesenkt oder ausgeräumt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärungen
- Begriffsklärung „Problemfamilie“
- Begriffserklärung Sozialpädagogische Familienhilfe
- Ausschlusskriterien
- Ausgewählte Problemfelder
- Aufbau von Vertrauen
- Arbeit am Auftrag
- Die Förderung der Kinder
- Zweigleisigkeit in der Arbeit
- Der Einfluss unterstützender Rahmenbedingungen
- Umgang mit Abbrüchen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) und insbesondere mit den Abbrüchen der Hilfeplanung durch die Familien. Ziel ist es, die Ursachen für diese Abbrüche zu verstehen und mögliche Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um sie zu vermeiden.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Problemfamilie“
- Die Rolle und Aufgaben der Sozialpädagogischen Familienhilfe
- Ausschlusskriterien für die SPFH und ihre Bedeutung für die Realisierbarkeit der Hilfeplanung
- Analyse verschiedener Problemfelder, die zu Abbrüchen führen können, sowie die Darstellung von Strategien zur Risikominderung
- Die Bedeutung von unterstützenden Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit der SPFH
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Begriffsklärung der zentralen Begriffe „Problemfamilie“ und „Sozialpädagogische Familienhilfe“. Anschließend werden Ausschlusskriterien für die Inanspruchnahme der Hilfe erläutert, um die Gefahr von Abbrüchen bereits im Vorfeld zu minimieren.
Im Hauptteil werden vier Problemfelder beleuchtet, die das Potential eines Abbruchs der SPFH bergen: Aufbau von Vertrauen, die Arbeit am Auftrag, die Förderung der Kinder und die Zweigleisigkeit in der Arbeit. Für jedes dieser Felder werden die jeweiligen Abbruchrisiken beschrieben und gleichzeitig Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten vorgestellt, um diese Risiken zu verringern.
Zusätzlich wird der Einfluss unterstützender Rahmenbedingungen auf den Hilfeprozess beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf den Möglichkeiten, die Lebensbedingungen der Familien zu verbessern und ihnen so eine positive Entwicklung zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Problemfamilie, Sozialpädagogische Familienhilfe, Hilfen zur Erziehung, Abbruch, Ausschlusskriterien, Vertrauen, Auftrag, Förderung, Zweigleisigkeit, Rahmenbedingungen, Hilfeprozess, Ressourcen, Selbsthilfe, Familienmitglieder, Lebenswelt, Lebensbedingungen
- Quote paper
- Andreas Strobel (Author), 2017, Sozialpädagogische Familienhilfe im Umgang mit Problemfamilien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376985