Die Semantik ist ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft und befasst sich mit der Bedeutungslehre. Dabei wird die Bedeutung sprachlicher Einheiten untersucht. Bei sprachlichen bzw. lexikalischen Einheiten lässt sich z.B. zwischen Wörtern, Wortgefügen und Sätzen unterscheiden. Der Begriff „Lexikalische Einheit“ wird, in der folgenden Arbeit, im Sinne von Wort gebraucht.
Die historische Semantik, die ihre Anfänge im 19ten Jahrhundert hat, verfolgt das Ziel den lexikalischen Bedeutungswandel zu beschreiben. Mit der Arbeit Stephen Ullmanns fand die historische Semantik Mitte des 20. Jahrhunderts ihren vorläufigen Abschluss, während nun die Klassifikation des Bedeutungswandels im Vordergrund stand. Auffallend sind dabei die Arbeiten Andreas Blanks, an denen sich auch diese Hausarbeit orientieren soll.
Diese Hausarbeit soll sich mit den „internen semantischen Relationen“ beschäftigen, wie Thomaßen sie nennt. Darunter fallen Polysemie, kontextuelle Varianz und Homonymie, bei denen es sich um sehr eng verwandte Phänomene handelt, wobei die Grenzen zwischen eben genannten Phänomenen verschwimmen können. Es handelt sich um sprachliche Erscheinungen, die nicht an eine Sprache gebunden, sondern sprachübergreifend sind, obwohl jede Sprache laut Thomaßen ein geschlossenes System darstellt. Zwar verfügen verschiedene Sprachen über ähnliche Formen von Polysemie und Homonymie, doch findet man selten genaue Äquivalenten bestimmter Bedeutungen. Vielmehr handelt es sich um Überschneidungen oder Annäherungen der Bedeutungen. Den verschiedenen Definitionen und Erläuterungen der sprachwissenschaftlichen Phänomene sind Beispiele zwischengeschaltet. Vor allem soll sich aber mit den von Blank definierten Typen der lexikalischen Polysemie auseinandergesetzt werden, um sie besser zu verstehen und einordnen zu können. Da es sich nicht einfach gestaltet für jede Art von Polysemie Unmengen an italienischen Beispielen zu finden, soll sich auf die genaue und ausführliche Definition dieser Typen konzentriert werden. Des Weiteren soll sich in einem empirischen Teil mit verschiedenen Bedeutungen italienischer Wörter auseinandergesetzt werden, wobei der Fokus auf den semantischen Relationen liegt.
Inhaltsverzeichnis
- Polysemie und Homonymie in der italienischen Sprache
- Einleitung
- Polysemie
- Arten lexikalischer Polysemie
- Metaphorische Polysemie
- Kohyponymische Polysemie
- Taxonomische Polysemie
- Metonymische Polysemie
- Auto-konverse Polysemie
- Antiphrastische Polysemie
- Auto-antonymische Polysemie
- Sekundäre Polysemie
- Kontextvarianz
- Lexikalisierung
- Darstellung der semantischen Relationen
- Bedeutungen von it. scuola
- Bedeutungen von it. grande
- Bedeutungen von it. bustarella
- Homonymie
- Homophonie
- Homographie
- Sekundäre Homonymie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die "internen semantischen Relationen" zu untersuchen, die die Beziehung zwischen Wörtern und ihren Bedeutungen betreffen. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit den Phänomenen der Polysemie und Homonymie und deren Verschwimmen an den Grenzen. Sie beleuchtet die verschiedenen Definitionen und Erläuterungen dieser Phänomene mit Beispielen aus der italienischen Sprache und analysiert insbesondere die von Blank definierten Typen der lexikalischen Polysemie. Die Arbeit konzentriert sich auf die genaue und ausführliche Definition dieser Typen und untersucht anhand von Beispielen die semantischen Relationen von italienischen Wörtern.
- Polysemie als Konzept der Mehrdeutigkeit von Wörtern mit gemeinsamen Bedeutungsaspekten
- Differenzierung der Arten lexikalischer Polysemie nach Blank
- Analyse von Beispielen aus der italienischen Sprache, die verschiedene Arten der Polysemie illustrieren
- Untersuchung der semantischen Relationen in Bezug auf ausgewählte italienische Wörter
- Abgrenzung von Homonymie als einem anderen Phänomen der Wortbedeutung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Fokus auf die interne semantische Relation zwischen Wörtern und Bedeutungen. Sie erklärt die Bedeutung der Polysemie und Homonymie als eng verwandte Phänomene. Die Arbeit beleuchtet die Schwierigkeit der Abgrenzung dieser Phänomene und verdeutlicht die sprachübergreifende Gültigkeit, dennoch sprachspezifische Ausprägung dieser Phänomene.
- Polysemie: Dieser Abschnitt erläutert den Begriff der Polysemie und erklärt die Definition von Bréal und Blank. Es wird die Bedeutung der Desambiguierung von Wörtern in Bezug auf die Abgrenzung der verschiedenen Bedeutungen hervorgehoben.
- Arten lexikalischer Polysemie: Dieser Abschnitt behandelt die verschiedenen Arten der lexikalischen Polysemie, die von Blank in seiner Arbeit beschrieben werden. Die Arten werden definiert und anhand von Beispielen aus der italienischen Sprache verdeutlicht.
- Metaphorische Polysemie: Dieser Abschnitt erklärt die Metapher als eine Art der Polysemie, bei der die Bedeutung eines Wortes übertragen wird und eine neue Bedeutung entsteht, die mit der ursprünglichen Bedeutung in einer Ähnlichkeitsbeziehung steht.
- Kohyponymische Polysemie: Dieser Abschnitt beschreibt die Kohyponymische Polysemie, die entsteht, wenn zwei Konzepte aus demselben Sachfeld stammen und gleichzeitig Kohyponyme eines Oberbegriffs sind. Es wird erklärt, wie diese Art der Polysemie entsteht, wenn Sprecher von einem Lebensraum in einen anderen wechseln.
- Taxonomische Polysemie: Dieser Abschnitt erläutert die Taxonomische Polysemie, die durch eine lexikalische Absorption ins Determinatum entsteht. Das bedeutet, dass die ursprüngliche Bedeutung des Wortes erweitert wird und eine neue, spezialisierte Bedeutung hinzukommt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche der Polysemie, Homonymie, semantische Relationen, italienische Sprache, lexikalische Einheiten, Bedeutungswandel, Bedeutungsklassifikation, diachronische und synchrone Analyse, Metaphern, Kohyponyme, Taxonomie, Desambiguierung, Kontextualisierung.
- Quote paper
- Beate Bruns (Author), 2016, Polysemie und Homonymie in der italienischen Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376687