Hexenverfolgungen, ein Phänomen des düsteren Mittelalters; Frauen wurden am lebendigen Leib auf dem Scheiterhaufen verbrannt – dieses Bild ist noch heute in den Köpfen der Gesellschaft verankert. Entgegen dieses weit verbreiteten Gedankens, fanden Hexenverfolgungen und -prozesse jedoch vorrangig in der Frühen Neuzeit statt. Exemplarisch für diese Zeit der Hexenprozesse soll in dieser Arbeit das Beispiel der Maria bzw. Dorothea Braun herausgegriffen werden. Anhand dieses Hexenprozesses sollen sowohl die sozialen und wirtschaftlichen Einflüsse dieses Zeitalters auf Hexenverfolgungen gezeigt werden als auch die Wirkung des 'Hexenhammers' auf den Prozess.
Zunächst werden dafür zeitgeschichtliche Hintergründe erläutert sowie das Werk "Der Hexenhammer" im Bezug auf Inhalt und Rezeptionsgeschichte näher betrachtet. Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden: Gab es ökonomische Einflüsse auf die Hexenprozesse? Was ist der "Hexenhammer" und welche Hauptmerkmale der Hexerei charakterisiert er? Im darauffolgenden Teil wird dann ein Blick auf die Familienkonstellation geworfen. Da der Prozess der Maria bzw. Dorothea Braun sowohl auf sozioökonomischen Umständen als auch auf einer Reihe familiärer Verknüpfungen basiert, sollen die Familienverhältnisse näher erläutert werden, um anschließend im weiteren Verlauf die Zusammenhänge des Prozesses nachvollziehbar zu machen. Wie standen die Parteien zueinander und in welchen sozialen Umständen lebten die Familien? Der letzte große Abschnitt beschäftigt sich mit dem Prozess selbst. Es wird darauf eingegangen, was der Auslöser war und wie sich der Prozess entwickelte. Die Hauptfragen, die geklärt werden sollen, lauten: Lassen sich auf der Basis des Hexenhammers einzelne Hexenmerkmale bei Dorothea Braun erkennen und inwieweit war dadurch die Hinrichtung unvermeidlich?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hintergründe zu den Hexenprozessen der Frühen Neuzeit
- 1. Zeitgeschichtlicher Überblick
- 2. Der Hexenhammer
- 2.1 Inhalt
- 2.2 Rezeption
- III. Familienkonstellation
- 1. Familie Braun
- 2. Familie Heucheler
- IV. Der Prozess
- 1. Der Auslöser
- 2. Anhörung von Maria Braun
- 3. Widerruf und Anschuldigung Dorothea Brauns
- 4. Rechtstag und Urteilsverkündung
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Hexenprozess von Dorothea Braun aus Augsburg im 17. Jahrhundert. Sie analysiert die historischen und sozialen Hintergründe der Hexenverfolgung, insbesondere die Rolle des „Hexenhammers“, sowie die Familienkonstellation, die den Prozess beeinflusst hat. Der Fokus liegt darauf, die Zusammenhänge zwischen dem Prozess, den sozioökonomischen Umständen der Zeit und der Wirkung des „Hexenhammers“ aufzuzeigen.
- Einfluss des „Hexenhammers“ auf den Prozess
- Soziale und wirtschaftliche Bedingungen der Zeit
- Familienkonstellation und die Rolle von Beziehungen im Prozess
- Der Prozessablauf: Auslöser, Anhörung, Urteilsverkündung
- Hexenmerkmale im Kontext der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit vor und führt in das Beispiel von Dorothea Braun ein. Sie erläutert die Ziele der Arbeit und gibt einen Überblick über die behandelten Themen.
- II. Hintergründe zu den Hexenprozessen der Frühen Neuzeit: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung der Hexenverfolgungen im 16. und 17. Jahrhundert. Er beleuchtet die ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen, insbesondere die Auswirkungen der „Kleinen Eiszeit“, und die Bedeutung des „Hexenhammers“ als Leitfaden für Hexenverfolgungen.
- III. Familienkonstellation: Dieser Teil behandelt die Familienkonstellation von Dorothea Braun und ihren Beziehungen zu anderen Familienmitgliedern. Er beleuchtet die sozialen und wirtschaftlichen Umstände, in denen die Familien lebten, und zeigt, wie diese den Verlauf des Prozesses beeinflusst haben.
- IV. Der Prozess: Dieser Abschnitt widmet sich dem eigentlichen Prozess gegen Dorothea Braun. Er beschreibt den Auslöser, die Anhörung, die Anschuldigungen und die Urteilsverkündung. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, ob sich anhand des „Hexenhammers“ Hexenmerkmale bei Dorothea Braun nachweisen lassen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Hexenverfolgung, „Hexenhammer“, Frühe Neuzeit, Augsburg, Sozioökonomie, Familienkonstellation, Prozessablauf, Hexenmerkmale, Strafrecht.
- Quote paper
- Lisa Zechmann (Author), 2015, Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit. Am Beispiel der Dorothea Braun, Hexe aus Augsburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376628