Was bedeutet der Tod im Judentum? Diese Präsentation geht der Frage nach, und stellt dafür das Judentum an sich vor mit besonderem Fokus auf die Prozesse der Beerdigung und Trauer, sowie der Vorstellung von jüdischen Friedhöfen und Gräbern.
Im Judentum werden vier Stationen der Seele unterschieden. Diese ermöglichen die Reifung der Seele. Die vier Phasen werden besprochen und in den Rahmen der Trauer eingebunden. Der Begriff "Trauer" wird zunächst definiert in Abgrenzung zur "Traurigkeit", um dann übergehen zu können zur Trauer spezifisch im Judentum: grundlegende Praktiken der Shiwa, die nach dem Begräbnis des Toten beginnt und sich bis zum Morgen des 7. Tages hinzieht, werden erläutert.
Der Tod im Judentum
von Esther Twardella und Yasmin Sedighi
Impulsfrage:
„Wie definiert ihr den Begriff Tod?“
Leitfrage: Was bedeutet der Tod im Judentum ?
Man kann den Tod nicht ohne jegliche Bezugnahme auf das Leben erklären
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief zum Judentum
1. Phase
2. Phase
- Wenn ein Jude stirbt
- Die Beerdigung
- Trauer
- Friedhöfe und Gräber
3. Phase
4. Phase
Steckbrief
Entstehung vor 3000 Jahren
Glauben nur an einen Gott (monotheistische Religion)
13-15 Mio Juden weltweit/ 100.000 in Deutschland
Judentum ist auch ein Volk/ jüdischer Staat= Israel
Kein geistliches Oberhaupt
Steckbrief
Judentum beruht auf dem Tanach, dieser ist aufgeteilt in drei Bücher
- Die Thora
- Nebi`im
- Ketubim
Drei verschiedene Richtungen des Judentums
- Orthodoxes Jude ntum
- Liberales/ progressives Judentum
- Konservatives Judentum
Vier Stationen der Seele
spirituelle Energie der Seele geht niemals verloren, sondern wechselt nur ihre Daseinsform
Gott hat die Seele so erschaffen, dass es ihr möglich ist, eine höhere Ebene zu erreichen
Ebene der vollkommenen Zufriedenheit erreicht Sie nur, wenn sie sich selber aktiv für das Gute entscheidet
Vier Stationen ermöglichen diese Reifung der Seele
1. Phase
Seele liegt als spirituelle Einheit vor
Die Seele soll in eine höhere Ebene aufsteigen
Als Embryo wird einem die Tora gelehrt,man verdrängt sie nur bei Geburt
Dadurch steckt die göttliche Wahrheit von Beginn an in unseren Seelen
2. Phase
physische Phase ( Seele lebt im Körper)
verbirgt alles, was dieses Leben ursprünglich begründet
unbewusste Erinnerungen der 1.Phase begründen unser Moralverständnis
Diese Phase endet mit dem physischen Tod
Wenn ein Jude stirbt
Kopf wird mir Tuch umwickelt
Augen werden geschlossen und Füße Richtig Ausgang gerichtet, brennende Kerze am Kopf
Totenwache= zeichnen des Respekts Toten gegenüber
Spiegel werden abgedeckt und Wässer ausgegossen
Zeit bis zur Beerdigung
Chewra Kadischa= ehrenamtliche Gruppe, die sich um den Verstorbenen und die Familie kümmert und Beerdigung organisiert
Leichnam wird mit lauwarmen Wasser gereinigt Toten wird ein Sterbekleid angezogen
Die letzte Ehre
Nur eine Erdbestattung erlaubt
Beerdigung sollte innerhalb 24 Stunden stattfinden
In Israel Bestattung in Leichentüchern; In Deutschland Sarg aus weichem Holz (Aron)
Juden die nicht in Jerusalem bestattet werden legt man ein Säckchen Erde unter den Kopf
Die letzte Ehre
Nach Absenken des Sargs wird die Heisped gesprochen
Jeder Anwesende beteiligt sich mit drei schaufeln Erde an Beerdigung und spricht: Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden
Anwesenden reißen ein Stück ihrer Kleidung ein
beim Verlassen des Friedhofes waschen sich alle die Hände ohne sie abzutrocknen
Was ist Trauer ?
Trauer ist nicht das Selbe wie Traurigkeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Trauer im Judentum
Das Judentum gibt in der Thora feste Trauervorschriften vor
Diese Vorschriften obliegen den Kindern,Geschwistern,Eltern und Ehepartner des Verstorbenen
Den anderen Verwandten steht es frei wie sie trauern
Trauer im Judentum
Die Shiwa
Die Shiwa beginnt nach dem Begräbnis und zieht sich bis zum morgen des 7.Tages hin
Shiwa stellt eine Auszeit von der täglichen Routine dar
Während der Shiwa müssen sich an Grundlegende Praktiken gehalten werden um den Verstorbenen zu respektieren
Trauer im Judentum
grundlegende Praktiken der Shiwa
nach der Beerdigung erhalten die Trauernden ein Kondolenzmahl
Die gesamte Woche der Shiwa hindurch verbleiben die Trauernden im Haus und sitzen auf dem Teppich
Arbeit und Abwicklung von Geschäften ist während der Shaw verboten
Trauern im Judentum
Praktiken der Shiwa
Während der Shiwa sollen andere Verwandte die Trauernden im Haus besuchen und sich über den Toten austauschen
während der Shaw soll dreimal täglich das Kaddish gesagt werden
Die Trauernden müssen auf jegliche Körperpflege verzichten
auch Geschlechtsverkehr,Musik,Unterhaltung und das lesen in der Tora sind in dieser Phase verboten
nach den 7 Tagen kehren alle zur Normalität des Alltags zurück
Trauern im Judentum nach Shiwa
Nach dem Shaw sitzen kehren die Trauernden in ihren Alltag zurück
Um die Eltern muss ein ganzes Jahr getrauert werden
Um Geschwister, eigene Kinder und Ehepartner werden nach Shiwa 30 weitere Tage getrauert
Diskussionsfrage
Die jüdischen Traditionen geben einen festen Trauerrahmen vor, wie beurteilt ihr das?
- Ist es sinnvoll Trauerphasen zeitlich zu begrenzen?
- Gibt es positive Aspekte einer religiösen Traueranleitung?
- Zu welchen Konflikten könnte die personifizierten Trauergesetze führen?
Unsere Meinung
Es ist hilfreich in einer Phase der emotionalen Verwirrung, eine Struktur in seine Trauer bringen zu können
Die Religion und Vorschriften begleiten einen in vielen Phasen also ist es nützlich, dass auch an die Trauer Gedacht wurde
Die Zeitlichen Begrenzungen können Druck aufbauen und Trauernden das richtige Verdauen ihres Schmerzes erschweren
Es ist absolut sinnlos und Familienmitglieder auszugrenzen
jüdische Friedhöfe
jüdischen Gräber sind zur Ewigkeit angelegt
Die Gräber werden in Richtung Jerusalem ausgerichtet
Die Gräber werden eher schlicht gehalten
Zur Erinnerung werden kleine Steine auf das Grab gelegt
Alter jüdischer Friedhof Prag
ist einer der bekanntesten jüdischen Friedhöfe
Auf den 12000 Grabsteinen befinden sich jeweils Symbole, die an Eigenschaften der Tote erinnern
Der jüdische Friedhof existiert schon seit dem 12. Jahrhundert
3. Phase
Gan Eden oder Gehnom ist dort, wo die Seele für ihre Taten auf der Erde belohnt oder bestraft wird
Die Seele mach hier Erfahrungen ihres physischen Daseins auf andere Ebenen durch
Erlebt all das Gute was sie vollbracht hat als Glückseligkeit
Und alle Niederschläge als unglaubliche Qual
Die spirituelle Qual reinigt und heilt die Seele von den durch ihre Missetaten zugefügten Wunden.
4. Phase
Olam HaBa= allgemeine Belohnung
Die gereifte Seele wohnt in ihrem Ursprungskörper
Seele und Körper genießen vereint die Früchte ihrer Arbeit
Der Tod und Unheil wird für immer verbannt sein Güte und Göttlichkeit sind Teil unseres Wesens
Antwort auf die Leitfrage
Der Tod ist nur das Ende einer der vier Phasen unserer Existenz, an der vierten Station angekommen ist die spirituelle Energie der Menschen unsterblich.
Er bedeutet Das Ende der Arbeit für die Seele, da sie ihren Reifeprozess, der sie zur höheren Ebene führt, auf der Erde erlebt.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdische_Bestattung http://www.tod-und-glaube.de/judentum.php
http://www.jenseits-welten.de/jenseitsvorstellungen/judentum.html
http://www.judentum-projekt.de/religion/juedischerlebenskreis/tod/
http://www.br.de/themen/religion/religion-tod-weiterleben- weltreligion-judentum-100.html
http://www.religionen-entdecken.de/lexikon/t/tod-im-judentum
Häufig gestellte Fragen zu "Der Tod im Judentum"
Was sind die vier Phasen der Seele im Judentum, wie sie in diesem Dokument beschrieben werden?
Laut diesem Dokument durchläuft die Seele vier Phasen: Erstens, die Seele als spirituelle Einheit vor der physischen Existenz. Zweitens, die physische Phase, in der die Seele im Körper lebt und deren unbewusste Erinnerungen das Moralverständnis begründen. Drittens, Gan Eden oder Gehnom, wo die Seele für ihre Taten belohnt oder bestraft wird. Viertens, Olam HaBa, die allgemeine Belohnung, wo Seele und Körper vereint die Früchte ihrer Arbeit genießen.
Was geschieht, wenn ein Jude stirbt, laut dem Dokument?
Wenn ein Jude stirbt, wird der Kopf mit einem Tuch umwickelt, die Augen werden geschlossen, und die Füße werden in Richtung Ausgang gerichtet. Eine brennende Kerze wird am Kopf aufgestellt. Es gibt eine Totenwache zur Respektsbezeugung. Spiegel werden abgedeckt und Wässer ausgegossen. Die Chewra Kadischa kümmert sich um den Verstorbenen und die Familie und organisiert die Beerdigung. Der Leichnam wird mit lauwarmem Wasser gereinigt und ein Sterbekleid angezogen.
Welche Regeln gelten für die Beerdigung im Judentum, wie sie in diesem Text beschrieben werden?
Nur eine Erdbestattung ist erlaubt, und die Beerdigung sollte innerhalb von 24 Stunden stattfinden. In Israel wird in Leichentüchern bestattet; in Deutschland in einem Sarg aus weichem Holz (Aron). Juden, die nicht in Jerusalem bestattet werden, legt man ein Säckchen Erde unter den Kopf. Nach dem Absenken des Sargs wird die Heisped gesprochen. Jeder Anwesende beteiligt sich mit drei Schaufeln Erde an der Beerdigung und spricht: "Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden". Die Anwesenden reißen ein Stück ihrer Kleidung ein, und beim Verlassen des Friedhofes waschen sich alle die Hände ohne sie abzutrocknen.
Was ist die Shiwa und welche Praktiken sind damit verbunden?
Die Shiwa beginnt nach dem Begräbnis und dauert bis zum Morgen des siebten Tages. Sie stellt eine Auszeit von der täglichen Routine dar. Während der Shiwa müssen sich an Grundlegende Praktiken gehalten werden um den Verstorbenen zu respektieren. Nach der Beerdigung erhalten die Trauernden ein Kondolenzmahl. Die gesamte Woche der Shiwa hindurch verbleiben die Trauernden im Haus und sitzen oft auf dem Teppich. Arbeit und Abwicklung von Geschäften ist während der Shaw verboten. Andere Verwandte sollen die Trauernden im Haus besuchen und sich über den Toten austauschen. Während der Shaw soll dreimal täglich das Kaddish gesagt werden. Die Trauernden müssen auf jegliche Körperpflege verzichten. Auch Geschlechtsverkehr, Musik, Unterhaltung und das Lesen in der Tora sind in dieser Phase verboten.
Wie lange wird im Judentum getrauert, und welche Unterschiede gibt es?
Nach der Shiwa kehren die Trauernden in ihren Alltag zurück. Um die Eltern muss ein ganzes Jahr getrauert werden. Um Geschwister, eigene Kinder und Ehepartner werden nach Shiwa 30 weitere Tage getrauert.
Was sind einige Merkmale jüdischer Friedhöfe?
Jüdische Gräber sind zur Ewigkeit angelegt und werden in Richtung Jerusalem ausgerichtet. Die Gräber werden eher schlicht gehalten. Zur Erinnerung werden kleine Steine auf das Grab gelegt.
Was bedeuten Gan Eden und Gehnom im Zusammenhang mit dem Tod im Judentum?
Gan Eden und Gehnom sind Orte, wo die Seele nach dem Tod für ihre Taten auf der Erde belohnt oder bestraft wird. Die Seele durchlebt hier Erfahrungen ihres physischen Daseins auf anderen Ebenen.
Was ist Olam HaBa und wie steht es im Zusammenhang mit dem Tod im Judentum?
Olam HaBa ist die allgemeine Belohnung, wo die gereifte Seele in ihrem Ursprungskörper wohnt. Seele und Körper genießen vereint die Früchte ihrer Arbeit. Der Tod und Unheil wird für immer verbannt sein, Güte und Göttlichkeit sind Teil unseres Wesens.
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- Yasmin Sedighi (Author), Esther Twardella (Author), 2017, Tod und Trauer im Judentum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376540