Was ist eine museale Sammlung? Wodurch unterscheidet sie sich von einer privaten Sammlung? Wie gelangt ein Museum zu einer Sammlung und wie geht es mit dieser um?
Diese Fragen gehören alle in das Gebiet der so genannten Sammlungsstrategie eines Museums. Das Thema der Sammlungsstrategien kam in der Mitte der 1970er Jahren in Deutschland auf und hat sich zu einem Diskurs entwickelt, in dem sehr konträre Positionen vertreten werden.
Um diesen weitläufigen Gegenstand ein wenig einzugrenzen, befasst sich diese Arbeit ausschließlich mit Sammlungsstrategien von volkskundlichen Museen in Deutschland, da insbesondere diesen Museen auf Grund der Dokumentation der Gegenwart in den letzten Jahren ein sehr großes Wachstum widerfahren ist, was sowohl die Zahl der Institute als auch deren Sammelaktivitäten angeht. Daraus resultiert das Problem, wie Museen in Zeiten von Raum-, Geld- und Personalnot mit den vorhandenen und immer größer werdenden Sammlungen umgehen sollen.
Ob es dabei überhaupt möglich ist, sich als Museum an ein vorgegebenes Konzept zu halten oder ob die Sammeltätigkeit ganz anderen Faktoren unterliegt, wird im Folgen-den zu klären sein.
Ziel dieser Arbeit ist es, die gegensätzlichen Positionen des Diskurses aufzuzeigen, die oben angeführten Fragen zu beantworten und Lösungsansätze aus der Museumspraxis zu präsentieren und zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Theoretische Überlegungen zur Sammlungsstrategie
- Probleme bei der Umsetzung in die Praxis
- Lösungsansätze
- Das Projekt „Bodenstanduhren in Westfalen“
- Das schwedische Museumsnetzwerk SAMDOK
- Das Schaumagazin des Focke Museums
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Sammlungsstrategien volkskundlicher Museen in Deutschland. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus dem Wachstum dieser Museen in den letzten Jahren ergeben, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Raum-, Geld- und Personalnot angesichts immer größer werdender Sammlungen. Die Arbeit befasst sich mit dem Diskurs über Sammlungsstrategien und stellt gegensätzliche Positionen dar. Darüber hinaus präsentiert und analysiert sie Lösungsansätze aus der Museumspraxis.
- Entwicklung und Herausforderungen von Sammlungsstrategien in volkskundlichen Museen
- Der Diskurs über Sammlungsstrategien und gegensätzliche Positionen
- Die Rolle von Sammlungen in der Identität eines Museums
- Praktische Lösungsansätze für den Umgang mit wachsenden Sammlungen
- Vergleich von Sammlungsstrategien in verschiedenen Museen
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Vorwort stellt die grundlegenden Fragen der Sammlungsstrategie in Museen vor und grenzt das Thema der Arbeit auf Sammlungsstrategien volkskundlicher Museen in Deutschland ein. Es wird hervorgehoben, dass diese Museen aufgrund der Dokumentation der Gegenwart in den letzten Jahren einem immensen Wachstum unterliegen und die Frage des Umgangs mit den wachsenden Sammlungen unter knappen Ressourcen im Mittelpunkt der Analyse steht.
- Theoretische Überlegungen zur Sammlungsstrategie: Dieses Kapitel vergleicht die Sammlungsstrategie privater Sammler mit der von Museen. Es erläutert den öffentlichen Auftrag von Museen und die Bedeutung der "Ethischen Richtlinien für Museen" des ICOM. Der ICOM-Kodex betont die Notwendigkeit eines schriftlichen Sammlungskonzepts für jedes Museum, wobei die Frage der Realisierbarkeit und Sinnhaftigkeit einer strategischen Sammeltätigkeit im Diskurs diskutiert wird.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen dieser Arbeit sind Sammlungsstrategie, volkskundliche Museen, Wachstum, Ressourcenknappheit, Raum-, Geld- und Personalnot, Diskurs, gegensätzliche Positionen, Lösungsansätze, Museumspraxis, Ethische Richtlinien, ICOM, Sammlungskonzept, Akquisition, Dokumentation, Inventarisierung, Zugang zur Sammlung, Collections Managment Policy.
- Quote paper
- Nicole Giese (Author), 2005, Überlegungen zum Problem der Sammlungstrategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37653