Dass Sprache sowohl Wissen als auch Ansichten, Meinungen, kurzum, Denkweisen zu transportieren im Stande ist, kann mittlerweile kaum mehr bestritten werden. Besonders in Zeiten, in denen, zumeist im politischen Kontext, eine Zunahme an sprachlicher Schärfe beobachtet werden kann, liefert der Denkstilansatz nach Fleck ein hilfreiches Instrumentarium, um sprachliche Handlungen mündlicher wie schriftlicher Art bezüglich ihrer übermittelten Denkweisen zu untersuchen und mögliche sprachliche Reaktionen auf Äußerungen innerhalb eines Diskurses besser zueinander in Verbindung setzen zu können.
Innerhalb dieser Präsentation soll zunächst ein Überblick über das Leben Ludwig Flecks geboten werden, daraufhin der Fleck'sche Denkstilansatz erörtert werden, um dann anschließend auf seine Bedeutung für die Diskurslinguistik eingehen zu können. An die theoretische Betrachtung schließt sich die Darstellung eines praktischen Beispiels einer Denkstilanalyse aus dem Flüchtlingsdiskurs an: Sahra Wagenknechts Äußerungen um die Verwirkung des Gastrechts. Die nachfolgende Debatte um die Existenz eines "Gastrechtes" überhaupt wird schlaglichtartig anhand von Reaktionen beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- Vita und Bedeutung Ludwik Flecks
- Entstehung und Entwicklung wissenschaftlicher Tatsachen
- Wissenschaftskonzept nach Fleck
- Denkkollektiv
- Denkstil
- Czachur: „Ludwik Flecks Denkstilansatz als Inspiration für die Diskurslinguistik“
- Vom „Gastrecht“ und „Sahra Croft“ - Sahra Wagenknechts Äußerungen im Flüchtlingsdiskurs im Spiegel des Denkstil- und Denkkollektivansatzes
- Die Äußerungen Sahra Wagenknechts im Flüchtlingsdiskurs
- Reaktionen auf die Äußerungen Wagenknechts
- Versuch einer Skizzierung der Denkkollektive und -stile
- Quellen- und Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Ludwik Flecks Werk „Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache“ und untersucht dessen Bedeutung für die Diskurslinguistik. Das Hauptziel ist es, Flecks Denkkollektiv- und Denkstilansatz zu erläutern und seine Relevanz für die Analyse von Diskursen aufzuzeigen.
- Das Wissenschaftskonzept nach Fleck
- Die Rolle von Denkkollektiven und Denkstilen in der Wissenschaft
- Die Anwendung von Flecks Ansatz auf den Flüchtlingsdiskurs
- Die Bedeutung von Flecks Werk für die Diskurslinguistik
Zusammenfassung der Kapitel
Vita und Bedeutung Ludwik Flecks
Dieses Kapitel beleuchtet die Biographie von Ludwik Fleck und die Bedeutung seiner wissenschaftlichen Arbeit. Es werden die Herausforderungen beleuchtet, denen er sich im Kontext der politischen Verhältnisse seiner Zeit stellen musste.
Entstehung und Entwicklung wissenschaftlicher Tatsachen
Dieses Kapitel stellt Flecks Wissenschaftskonzept vor und erläutert die zentralen Begriffe Denkkollektiv und Denkstil. Es werden die Einflüsse auf Flecks Denken und die Relevanz seiner Erkenntnisse für die Wissenschaftsgeschichte und -theorie erörtert.
Czachur: „Ludwik Flecks Denkstilansatz als Inspiration für die Diskurslinguistik“
Dieses Kapitel untersucht die Relevanz von Flecks Denkstilansatz für die Diskurslinguistik und diskutiert dessen mögliche Anwendung in der Analyse von Diskursen.
Vom „Gastrecht“ und „Sahra Croft“ - Sahra Wagenknechts Äußerungen im Flüchtlingsdiskurs im Spiegel des Denkstil- und Denkkollektivansatzes
Dieses Kapitel analysiert die Äußerungen von Sahra Wagenknecht im Flüchtlingsdiskurs im Kontext von Flecks Denkkollektiv- und Denkstilansatz. Es werden die Reaktionen auf diese Äußerungen und die damit verbundenen Denkkollektive und -stile beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Denkkollektiv, Denkstil, Diskurslinguistik, wissenschaftliche Tatsache, Wissenschaftsgeschichte und -theorie, Ludwik Fleck, Flüchtlingsdiskurs und Sahra Wagenknecht.
- Quote paper
- Florian Leiffheidt (Author), 2017, Denkstil und Diskurs. Ludwik Flecks "Entdeckung und Entstehung einer wissenschaftlichen Tatsache" und deren Bedeutung für die Diskurslinguistik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376443