In vielen medialen Debatten, bei Anne Will und bei Günther Jauch, diskutierte man in den letzten Jahren über das Adoptionsrecht für homosexuelle Menschen. Immer wieder kam von konservativen Politikern, wie auch von einigen Pädagogen der Ausspruch: "Kinder brauchen Mutter und Vater."
Diese Aussage wird von vielen Menschen einfach abgenickt und als Fakt akzeptiert. Ein Kind, Mutter und Vater gelten bei uns als Normalfamilie. Aber was bedeutet das?
Die Annahme, die hinter dieser Aussage steckt, ist, dass Frauen und Männer grundsätzlich verschiedenen aber gleichsam notwendige Eigenschaften und Verhaltensweisen besitzen, welche in Kombination gute Eltern ausmachen und für das Wohl des Kindes essentiell sind.
Diese Aussage erläutert jedoch noch nicht, wie diese Eigenschaften aussehen. Was bedeutet also Vaterschaft abseits der biologischen Abstammung und rechtlichen Verbindung und wie unterscheidet sie sich essentiell von Mutterschaft?
In dieser Hausarbeit habe ich mich mit dieser Frage und weitergehend mit Vaterschaft und Elternschaft im 21. Jahrhundert beschäftigt. Diese Hausarbeit betracht moderne Vorstellungen von Vaterschaft im Kontext von Vorstellungen hegemonialer Männlichkeit. Was bedeutet Vaterschaft? Was ist ein Vater? Des Weitern wird auf gelebte Vaterschaft eingegangen und die Frage aufgeworfen, ob sich Elternschaft in eine geschlechterlose Kategorie verwandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vaterschaft und Männlichkeit
- Hegemoniale Mutterschaft - Hegemoniale Vaterschaft?
- Dimensionen der Vaterschaft
- Das klassische Ernährermodell
- Das Modell des aktiven Vaters
- Das Modell des neuen Vaters
- Daten und Statistiken
- Vaterschaftsmodelle
- Elternschaft beyond gender
- Befragung Erfurter Studenten zum Thema Elternschaft
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Wandel der Vaterschaft im 21. Jahrhundert und stellt die Frage, wie sich diese im Kontext von Männlichkeit und Mutterschaft definiert. Es geht um die Erforschung der gelebten Vaterschaft und der verschiedenen Modelle, die in der heutigen Gesellschaft existieren.
- Vaterschaft jenseits der biologischen Abstammung und der rechtlichen Verbindung
- Hegemoniale Männlichkeit und ihre Auswirkungen auf das Verständnis von Vaterschaft
- Dimensionen der Vaterschaft: biologisch, rechtlich, sozial
- Entwicklung verschiedener Vaterschaftsmodelle im 21. Jahrhundert
- Elternschaft ohne Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit beleuchtet die Debatte um die Notwendigkeit von „Mutter und Vater" für Kinder und stellt die Frage, was Vaterschaft eigentlich bedeutet und wie sie sich von Mutterschaft unterscheidet.
- Vaterschaft und Männlichkeit: Es wird die hegemoniale Männlichkeit als ein Idealbild des Mannes vorgestellt, an dem sich alle anderen Männlichkeiten messen müssen. Die Auswirkungen dieser hegemonialen Männlichkeit auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Männern und Frauen werden aufgezeigt.
- Hegemoniale Mutterschaft - Hegemoniale Vaterschaft?: Die Hausarbeit hinterfragt die traditionelle Vorstellung einer „hegemonialen Mutterschaft" und stellt die Frage, ob es ein vergleichbares Idealbild für Väter gibt.
- Dimensionen der Vaterschaft: In diesem Kapitel werden die verschiedenen Dimensionen der Vaterschaft wie biologische, rechtliche und soziale Vaterschaft näher betrachtet. Es werden zudem verschiedene Modelle der gelebten Vaterschaft vorgestellt, wie das klassische Ernährermodell, das Modell des aktiven Vaters und das Modell des neuen Vaters.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Themen Vaterschaft, Männlichkeit, Mutterschaft, Hegemonie, Elternschaft, Geschlechterrollen, soziale Vaterschaft, biologische Vaterschaft, rechtliche Vaterschaft und die verschiedenen Modelle der gelebten Vaterschaft im 21. Jahrhundert.
- Quote paper
- Sian Birkner (Author), 2015, Vaterschaft und Männlichkeit im Wandel. Die Vaterrolle im 21. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376358