Diese Arbeit untersucht das Thema des Todes in Homers „Odyssee“. Ziel soll es dabei sein, das Gespräch zwischen Odysseus und Agamemnon im elften Gesang zu analysieren und zu hinterfragen, auf welche Art hier der Tod dargestellt und thematisiert wird und welche Funktion dieser innerhalb des Epos hat.
Der Tod – Er ist einer der zentralsten Bestandteile des Lebens und damit auch eines der wohl am häufigsten rezipierten Themen der Menschheitsgeschichte. Seit jeher beschäftigt er die Gemüter der unterschiedlichsten Personen, seien es Gelehrte, Bettler, Männer, Frauen, Kinder oder Greise. Er ist gleichermaßen faszinierend, wie furchteinflößend.
Doch was macht eine Beschäftigung mit dem Thema Tod vor allen anderen Dingen so reizvoll? Ist es die Ungewissheit, was den Menschen wohl nach dem Ableben erwartet, oder ist es vielmehr die Frage nach dem allumfassenden Warum? Unzweifelhaft treten diese Fragen nicht selten in Kombination auf, egal in welche Zeit man hierbei schaut. Und so hat sich mit eben jenem Thema bereits in der griechischen Antike ein Autor auseinandergesetzt, der zu den wichtigsten literarischen Vertretern des klassischen Altertums zu zählen ist: Homer.
In der „Odyssee“ beschreibt Homer die Heimkehr des Königs von Ithaka und dessen Gefährten nach dem Trojanischen Krieg. Allerdings entpuppt sich diese Reise als wahre Irrfahrt und Odysseus kehrt erst nach ungefähr 20 Jahren in seine Heimat zurück. Auf dieser Fahrt muss er viele Gefahren bestehen, was eine Konfrontation mit den Seelen Verstorbener in der Totenwelt, dem Hades, mit einschließt. Er spricht sogar mit dem König von Mykene, Agamemnon, mit dem er im Trojanischen Krieg Seite an Seite gekämpft hatte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Darstellung des Todes in Homers Odyssee am Beispiel des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon (11. Gesang)
- 2.1 Formale und inhaltliche Merkmale der Odyssee
- 2.2 Der Stimmungsraum der Unterwelt
- 2.3 Gespräch zwischen Odysseus und Agamemnon
- 2.3.1 Darstellung des Todes Agamemnons
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Gespräch zwischen Odysseus und Agamemnon im 11. Gesang der Odyssee, um die Darstellung des Todes und dessen Funktion innerhalb des Epos zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der Schilderung der Unterwelt als Schauplatz und der Interpretation der Todesumstände Agamemnons.
- Darstellung des Todes in der Odyssee
- Die symbolische Bedeutung der Unterwelt
- Analyse des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon
- Agamemnons Tod als Beispiel für die verschiedenen Arten des Sterbens in der Antike
- Die Rolle der Rache und des Fluchs im Kontext des Todes Agamemnons
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Tod als zentrales Motiv der Menschheitsgeschichte ein und stellt die "homerische Frage" nach der Identität Homers vor. Sie benennt die Odyssee als Untersuchungsgegenstand und fokussiert auf die Analyse des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon im 11. Gesang, um die Darstellung des Todes und seine Funktion im Epos zu beleuchten. Die Methodik wird kurz skizziert: Zunächst wird der Stimmungsraum der Unterwelt beschrieben, anschließend folgt die Gesprächsanalyse mit Fokus auf die Darstellung des Todes und dessen Funktion im Werk. Die Arbeit basiert auf der Odyssee-Übersetzung von Johann Heinrich Voss.
2. Darstellung des Todes in Homers Odyssee am Beispiel des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon (11. Gesang): Dieses Kapitel analysiert die Darstellung des Todes in Homers Odyssee anhand des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon im elften Gesang. Es beginnt mit einer Beschreibung der formalen und inhaltlichen Merkmale der Odyssee, unterteilt in zwei Hälften und bestehend aus 24 Gesängen. Der Abschnitt über den Stimmungsraum der Unterwelt beschreibt den Ort als am Rande der Welt gelegen, jenseits des Okeanos und der Kimmerer-Siedlungen, gekennzeichnet durch verwelkende Bäume und die Flüsse Acheron, Kokytos und Pyriphlegethon. Homer beschreibt die Unterwelt jedoch nicht detailliert, im Gegensatz zu Vergil beispielsweise. Das darauffolgende Gespräch zwischen Odysseus und Agamemnon konzentriert sich auf Agamemnons Tod. Odysseus erkundigt sich nach den Umständen des Todes seines ehemaligen Verbündeten. Agamemnons Schilderung seines mörderischen Endes durch Ägisthos und Klytaimnestra offenbart einen Tod, der gegen den aristokratischen Ehrenkodex verstößt. Die Schuld wird vor allem Klytaimnestra zugeschrieben, wodurch Agamemnons Tod in den Kontext des Fluchs des Tantalos eingeordnet wird. Die ausführliche Beschreibung des Geschehens beleuchtet die verschiedenen Arten eines aristokratischen Todes und die Bedeutung der Rache und familiärer Gewalttaten.
Schlüsselwörter
Odyssee, Homer, Agamemnon, Tod, Unterwelt, Hades, Gesprächsanalyse, Darstellung des Todes, Ehrenkodex, Klytaimnestra, Ägisthos, Fluch des Tantalos, griechische Mythologie, literarische Fiktion.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse des Todes in Homers Odyssee
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese akademische Arbeit analysiert die Darstellung des Todes und dessen Funktion in Homers Odyssee, insbesondere anhand des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon im 11. Gesang. Der Fokus liegt auf der Schilderung der Unterwelt und der Interpretation der Todesumstände Agamemnons.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Darstellung des Todes in der Odyssee, die symbolische Bedeutung der Unterwelt, Analyse des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon, Agamemnons Tod als Beispiel für verschiedene Arten des Sterbens in der Antike, und die Rolle der Rache und des Fluchs im Kontext des Todes Agamemnons.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung und ein Hauptkapitel. Die Einleitung führt in das Thema ein, stellt die "homerische Frage" vor und skizziert die Methodik. Das Hauptkapitel analysiert das Gespräch zwischen Odysseus und Agamemnon im 11. Gesang der Odyssee, beschreibt den Stimmungsraum der Unterwelt und konzentriert sich auf die Darstellung von Agamemnons Tod.
Wie wird der Tod Agamemnons dargestellt?
Agamemnons Tod wird als ein Mord durch Ägisthos und Klytaimnestra geschildert, der gegen den aristokratischen Ehrenkodex verstößt. Seine Schilderung offenbart einen Tod, der im Kontext des Fluchs des Tantalos steht, wobei Klytaimnestra als Hauptschuldige dargestellt wird. Die ausführliche Beschreibung beleuchtet verschiedene Arten aristokratischen Sterbens und die Bedeutung von Rache und familiärer Gewalt.
Welche Rolle spielt die Unterwelt?
Die Unterwelt wird als Schauplatz des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon beschrieben. Homer schildert sie als Ort am Rande der Welt, jenseits des Okeanos und der Kimmerer-Siedlungen, gekennzeichnet durch verwelkende Bäume und die Flüsse Acheron, Kokytos und Pyriphlegethon. Im Gegensatz zu Vergil wird sie jedoch nicht detailliert beschrieben.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit beginnt mit einer Beschreibung des Stimmungsraums der Unterwelt. Anschließend folgt eine detaillierte Analyse des Gesprächs zwischen Odysseus und Agamemnon, wobei der Fokus auf der Darstellung des Todes und dessen Funktion im Werk liegt. Die Arbeit basiert auf der Odyssee-Übersetzung von Johann Heinrich Voss.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Odyssee, Homer, Agamemnon, Tod, Unterwelt, Hades, Gesprächsanalyse, Darstellung des Todes, Ehrenkodex, Klytaimnestra, Ägisthos, Fluch des Tantalos, griechische Mythologie, literarische Fiktion.
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- Marcus Patzer (Author), 2010, Der Tod bei Homer. Das Gespräch zwischen Odysseus und Agamemnon im 11. Gesang der "Odyssee", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376347