In dieser Arbeit soll das Jugendbuch „Ein Buch für Hanna“ von Mirjam Pressler auf Passagen, die bei ihren Leserinnen und Lesern emotionale Betroffenheit auslösen, hin untersucht werden. Es soll dabei hinterfragt werden, wie Emotionen sprachlich realisiert werden und auf welchen Ebenen diese Versprachlichung stattfindet. Karin Richter koppelt die emotionale Betroffenheit der Rezipienten an die Annahme, dass über diese eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Deutschland stattfinden kann.
Innerhalb der deutschen Geschichte stellt der Nationalsozialismus eine emotional hochbrisante Zeit dar. In keiner Epoche wurden so grausam derartig intensive negative Emotionen gelebt und verbreitet, wie zu dieser Zeit. Vor allem die jüdische Bevölkerung hatte auf ganz besondere Weise unter einem massiven emotionalen Druck zu leiden, so dass beispielsweise ein normales Erwachsenwerden eines jüdischen Mädchens nicht möglich war. Dieses Thema wird besonders eindrucksvoll in Mirjam Presslers Jugendbuch „Ein Buch für Hanna“ dargestellt.
Laut Karin Richter gibt es in diesem Buch Passagen, die „Leser unterschiedlichsten Alters […] über die emotionale Betroffenheit hinaus auch dazu führen, jenes schlimme Kapitel deutscher Geschichte nicht zu vergessen“ (2011: 4). Richter meint, wenn sie von jenen Passagen spricht, vor allem diese, die im Buch kursiv markiert sind. Es handelt sich dabei um Reflexionen und Gedankendarstellungen einzelner Charaktere, die in die eigentliche Handlung des Buches eingeflochten sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand, Methode und Ziel der Arbeit
- Charakterisierung des zu untersuchenden Materials
- Theoretische Grundlagen
- Versuch einer Definition von Emotion
- Beschreibung der Textsorte: literarischer Text – Jugendbuch
- Die sprachliche Realisierung von Emotionen in „Ein Buch für Hanna“
- Analytische Vorgehensweise
- Relevanz des Textes
- Analytischer Fokus
- Erste Passage: Miras Reflektionen
- Struktur der Passage
- Analyse der sprachlichen Realisierung von Emotionen
- Zweite Passage: Hannas Erinnerungen
- Struktur der Passage
- Analyse der sprachlichen Realisierung von Emotionen
- Vergleich der Passagen
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die sprachliche Realisierung von Emotionen in Mirjam Presslers Jugendbuch „Ein Buch für Hanna“. Ziel ist es, die verschiedenen Ebenen der emotionalen Versprachlichung aufzuzeigen und zu analysieren, wie diese die emotionale Betroffenheit der Leserinnen und Leser bewirken.
- Emotionale Gestaltung von literarischen Texten
- Sprachliche Mittel der Emotionsausdrucks
- Die Rolle von Emotionen im literarischen Werk
- Die Wirkung von Emotionen auf die Leserinnen und Leser
- Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus in der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und erläutert den Gegenstand, die Methode und das Ziel der Untersuchung. Sie stellt das Jugendbuch „Ein Buch für Hanna“ von Mirjam Pressler vor und beschreibt den historischen Kontext des Romans. Der Abschnitt „Theoretische Grundlagen“ bietet eine Definition von Emotionen und erläutert die Textsorte des Romans. Der Hauptteil der Arbeit widmet sich der Analyse der sprachlichen Realisierung von Emotionen in zwei Passagen des Romans. Die erste Passage präsentiert Miras Reflexionen über ihr Leben in Theresienstadt, während die zweite Passage Hannas Erinnerungen nach ihrer Flucht aus dem Lager schildert. Die einzelnen Passagen werden strukturiert und ihre sprachlichen Mittel der Emotionsausdrucks werden untersucht. Schließlich wird ein Vergleich der beiden Passagen gezogen, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der emotionalen Gestaltung zu beleuchten. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Emotionen, Jugendbuch, Sprache, Literatur, Analyse, Mirjam Pressler, „Ein Buch für Hanna“, Nationalsozialismus, Theresienstadt, emotionale Betroffenheit, Versprachlichung, sprachliche Mittel, Textsorten, historischer Roman.
- Quote paper
- Marcus Patzer (Author), 2011, Zur sprachlichen Realisierung von Emotionen in "Ein Buch für Hanna" von Mirjam Pressler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376346