Diese Arbeit setzt sich mit Genderunterschieden in der Sozialen Arbeit auseinander. Zunächst werde ich die Geschichte der Sozialen Arbeit näher betrachten, um zu prüfen, ob diese tatsächlich, wie es im Denken vieler Menschen verankert ist, ein rein weiblich geprägtes Arbeitsfeld ist und wie sich die Geschlechtszugehörigkeit auf die Professionellen in diesem Bereich ausgewirkt hat beziehungsweise immer noch auswirkt.
Daraufhin wird die Verbindung der Sozialen Arbeit zur Thematik von Geschlecht beziehungsweise Gender hergestellt und näher erläutert werden. Zu Beginn wird geklärt, worum es bei den Begriffen ´Geschlecht` und ´Gender` geht und welchen konzeptionellen Hintergrund sie haben. Außerdem wird vorgestellt, welche Entwicklungen stattgefunden haben, um egalitäre Geschlechterverhältnisse in der Gesellschaft durchzusetzen. Hierfür stelle ich das Konzept des Gender Mainstreaming vor. Im Anschluss wird erläutert , warum das Thema Geschlecht überhaupt so relevant für den Bereich der Sozialen Arbeit ist. Anschließend werde ich beschrieben, was in der Sozialen Arbeit unter ´Genderkompetenz` zu verstehen ist und welche Fähigkeiten und Fertigkeiten dieser beinhaltet.
Schließlich geht es darum, diese Konzepte konkret auf die sozialarbeiterische Praxis zu beziehen. Dies erfolgt anhand des Beispiels Mädchenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe. Zunächst wir dafür kurz skizziert, wie die Mädchenarbeit in Deutschland entstanden ist. Darauf folgend werden Praxis- und Handlungsansätze der Mädchenarbeit vorgestellt und zuletzt wird ein Ausblick auf zukünftige Herausforderungen und Möglichkeiten der Mädchenarbeit gegeben.
Wir leben in einem System der kulturellen Zweigeschlechtlichkeit. Menschen gehören entweder dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht an und in nahezu allen Gesellschaftsbereichen werden Menschen immer auch vor der Folie ihrer Geschlechtszugehörigkeit betrachtet. Den beiden Geschlechtern werden verschiedene Fähigkeiten und Interessen zugeschrieben, die ihnen angeblich zu eigen sind. Dies hat in der Geschichte, aber teilweise auch bis in die heutige Zeit, immer wieder zu Benachteiligungen seitens der Frauen geführt. Eine weitere Folge dieser geschlechtsspezifischen Zuschreibungen war die Herausbildung von bestimmten Arbeitsfeldern zu sogenannten ´Frauenberufen` und sogenannten ´Männerberufen`. Zu diesen typischerweise als Frauenberuf angesehenen Arbeitsbereichen zählt auch die Soziale Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschlechterverhältnisse in der Geschichte der Sozialen Arbeit
- Soziale Arbeit - weiblich und männlich geprägt
- Die Lebens- und Arbeitssituation – früher und heute
- Die Bedeutung von Geschlecht und Genderkompetenz für die Soziale Arbeit
- Begriffsklärung Geschlecht – Gender
- Gender Mainstreaming
- Soziale Arbeit und Geschlecht
- Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit
- Genderkompetenz in der Kinder- und Jugendhilfe am Beispiel Mädchenarbeit
- Was ist Mädchenarbeit?
- Praxis- und Handlungsansätze in der Mädchenarbeit
- Mädchenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe – Ausblick
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Geschlecht und Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit und analysiert die geschichtliche Entwicklung des Arbeitsfeldes im Hinblick auf Geschlechterverhältnisse. Sie beleuchtet die Bedeutung von Geschlecht und Genderkompetenz für die Soziale Arbeit, erklärt das Konzept des Gender Mainstreaming und erläutert, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Genderkompetenz verstanden werden. Abschließend wird das Thema anhand des Beispiels der Mädchenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe konkretisiert.
- Die Rolle von Geschlecht in der Geschichte der Sozialen Arbeit
- Die Bedeutung von Genderkompetenz für die Praxis der Sozialen Arbeit
- Die Entwicklung und Bedeutung von Gender Mainstreaming
- Praxis- und Handlungsansätze in der Mädchenarbeit
- Herausforderungen und Perspektiven für Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema und den Aufbau der Arbeit vor. Kapitel 1 beleuchtet die Geschichte der Sozialen Arbeit und zeigt, wie das Arbeitsfeld von Geschlechterverhältnissen geprägt war. Kapitel 2 widmet sich der Bedeutung von Geschlecht und Genderkompetenz für die Soziale Arbeit. Es werden die Begriffe Geschlecht und Gender geklärt, das Konzept des Gender Mainstreaming vorgestellt und die Relevanz des Themas für die Soziale Arbeit erläutert. In Kapitel 3 wird Genderkompetenz anhand des Beispiels der Mädchenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe konkretisiert. Es werden die Entstehung der Mädchenarbeit, Praxis- und Handlungsansätze sowie zukünftige Herausforderungen und Möglichkeiten dargestellt.
Schlüsselwörter
Geschlecht, Gender, Genderkompetenz, Soziale Arbeit, Geschichte, Geschlechterverhältnisse, Gender Mainstreaming, Mädchenarbeit, Kinder- und Jugendhilfe, Praxis, Handlungsansätze.
- Quote paper
- Heike Hiemstra (Author), 2010, Geschlecht und Genderkompetenz in der Sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376254